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1853 - Im Zeichen von Thoregon

Titel: 1853 - Im Zeichen von Thoregon
Autoren: Unbekannt
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Bedrohung für ihre Form des Daseins. Doch die neue Kraft, die aus der neuen Sicht des Lebens und des Universums erwuchs, ließ die Propheten weiterarbeiten, auch wenn jeder Versuch, einen wilden Artgenossen zu überzeugen, mit dem Tod enden konnte.
    Sie maßten ihnen mehr bieten als den gewohnten Lebensinhalt, und sie taten es durch ihr Beispiel und die Vision einer wunderbaren, erfüllten Zukunft.
    Maem Nagun wurde aus diesen Gedanken gerissen, die ihm nur in Sekundenbruchteilen durch den Kopf schossen, als er Rouls Daens Hand auf seiner Schulter fühlte. Sie zitterte.
    „Wir könnten es schaffen", sagte der Wissenschaftler. „Sieh nur -die schwarzen Schiffe lassen von uns ab und bekämpfen sich nur noch gegenseitig!"
    „Ihr Haß aufeinander hat die Angst -vor unserem Projekt verdrängt", stimmte Maem erleichtert zu.
    „Und damit vor uns."
    „Es ist furchtbar", sagte Daen und kämpfte sichtbar gegen die Übelkeit an, „aber ich maß mich bei dir entschuldigen, Maem Nagun. Ich sehe ein, daß du ... richtig gehandelt hast."
    „Noch sind wir nicht auf Galorn", gab der Kommandant nur zurück.
    Und noch haben Kamma Grouwn und ich nicht abgerechnet ...
     
    *
     
    Er maßte nie sagen, was er dem Barbaren für seine Dienste versprochen hatte, denn Kamma Grouwn überlebte die Schlacht im System des gelben Galornensterns nicht. Aber er lebte bis zum Rest seiner Tage mit dem Gedanken daran und mit der Schuld, dazu bereit gewesen zu sein.
    Die beiden verfeindeten AggressivenParteien hatten sich in der Schlacht gegenseitig aufgerieben. Die wenigen Einheiten, die auf der Seite der „siegreichen" Mordbrenner Kamma Grouwns das Gemetzel überstanden hatten, erfreuten sich nicht lange an ihrem Triumph.
    Einmal im Blutrausch, richteten sie ihre Waffen gegeneinander und kämpften, bis nur noch ein schwarzes Schiff übrig war und als strahlendes Wrack aus dem System hinaustrieb, bis es das Los aller anderen teilte und in einer Gaswolke verging.
    Die LONDA DAD und ihre sieben verbliebenen Begleitschiffe gingen in einen Orbit um Galorn und warteten ab, bis sich der leicht bläulich schimmernde Energieschirm, der den Planeten umhüllte, an einer Stelle für sie öffnete. Eins nach dem anderen flogen sie in den roten Kreis ein. Hinter ihnen schloß sich der Schirm wieder.
    Er wurde von Projektoren rund um den Planeten gespeist und war vor etwa fünfhundert Jahren errichtet worden, als die Friedfertigen die Macht auf Galorn übernommen hatten und befürchten mußten, eine schwarze Flotte würde angreifen, um das Zentrum der neuen Kultur zu vernichten.
    Daens Angst um die Herkunftswelt war also unbegründet gewesen.
    Im Gegensatz zu den Schiffen war der Planetenschirm selbst durch härtesten Punktbeschuß oder stärkste Bomben so gut wie nicht zu überwinden. Die Angst war nicht rational, sondern kreatürlich in den meisten Galornen verwurzelt, vererbte sich von Generation zu Generation fort.
    Es war ein Trauma, das erst in tausend oder mehr Jahren verschwunden sein würde - dann, wenn der Schirm hoffentlich nicht mehr gebraucht wurde.
    Maem Nagun steuerte sein Schiff im Landeanflug über die Oberfläche des relativ kleinen Planeten, der keine Ozeane besaß, allerdings viele Wasserläufe, an deren Ufern es weite Streifen grünen, fruchtbaren Landes gab. Dahinter kam die Wüste, die einen Großteil der Landmasse ausmachte.
    Gaalo, die Hauptstadt, lag auf einer zweitausend Meter hohen Hochebene und bestand aus fünf Plattformen von bis zu sechs Kilometern Durchmesser, von denen vier ebenerdig im Viereck angelegt waren, ohne sich zu berühren. Sie hießen Nord-EINS, Ost-ZWEI, SüdDREI und West-VIER. Die fünfte Plattform, genannt Herz-FÜNF, lag zwischen ihnen und überragte sie um vierzig Meter. Durch eine lückenlose Mauer war sie von den vier anderen getrennt.
    Alle fünf Plattformen waren dicht besiedelt. Es herrschte dennoch kaum Gleiterverkehr. Transmitter verbanden die einzelnen Sektoren der Metropole miteinander.
    Die LONDA DAD setzte außerhalb von Gaalo auf. In der Stadt waren keine Landeplätze für derart große Schiffe vorhanden - höchstens die 38 Meter kleinen Einheiten konnten an genau gekennzeichneten Stellen geparkt werden.
    Neben ihr setzten die sieben Begleitschiffe auf. Schotte und Schleusen öffneten sich, und Galornen stiegen aus. Kurz darauf wurde mit dem Entladen der Raumer begonnen. Große, vollbepackte Antigravplatten schwebten aus den breiten Öffnungen der Frachträume und brachten ihre Ladung dorthin, wo
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