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1852 - Die Galornin

Titel: 1852 - Die Galornin
Autoren: Unbekannt
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großen Planes zu sein, und das gibt unserem Leben einen ganz neuen Inhalt. Wir haben eine kosmische Aufgabe, Kaif. Wir werden über alle bisherigen Grenzen hinauswachsen - genau das, was du immer gewollt hast. Dieser Zweck und dieser Sinn, diese Aufgabe im kosmischen Plan macht unser Leben wertvoller, das unseres ganzen Volkes. Ist das nicht auch deine Ansicht?"
    Er fragte sie!
    „Ich denke, schon", antwortete sie nach kurzem Nachdenken.
    „Und noch eines kommt dazu." Jetzt klang seine Stimme wieder schwächer, und Kaif spürte an seiner Aura, daß er sich innerlich überwinden mußte. „Zwar nimmt der Drache den jungen Galornen alle ihre Aggressivität, aber immer besteht die Gefahr, daß die Galornen im Lauf ihres späteren Lebens neue Aggression aufbauen. Das gemeinsame Arbeiten an einem Ziel ist die beste Gruppentherapie dagegen, daß sich solche Aggression aufstauen und Unheil anrichten kann."
    Kaif nickte, doch zufrieden war sie mit dieser Erklärung nicht. Sie erschien ihr zu konstruiert und stand im Widerspruch zu Dugesms früheren Aussagen.
    Und was war mit den Galornen, die nicht an dem Projekt mitarbeiteten?
    „Darf ich jetzt den Verbotenen Planeten sehen?" fragte sie.
     
    *
     
    Als sie zurück auf Helter Baaken waren, verabschiedete sich Kaif Chiriatha von ihrem Lehrmeister und zog sich auf ihr Zimmer zurück. Sie verschloß die Tür. Sie mußte allein sein.
    Tribath ...
    Die Erinnerung war abstoßend, ekelerregend, sie verursachte körperliche Schmerzen. Doch sie konnte sie nicht abschütteln. Sie füllte sie immer noch aus.
    Die Schwarze Sternenflotte ...
    Muum Dugesm hatte Kaif über das Transmittersystem und trotz des Tabus zuletzt auf den vierten Planeten gebracht, eine Welt des Nebels und nur von niederem Leben besiedelt. Und er hatte ihr die neunhundert Meter langen, unübersehbar vielen und unvorstellbar mächtigen Raumschiffe gezeigt, die dort unter einem mentalen Abschreckungsfeld lagerten, Relikte aus einer Zeit, in der Galornen ihre Galaxis mit ihrem Eroberungsdrang und ihren furchtbaren Waffen in Brand gesetzt hatten.
    So, wie sie sich das in der Stadt der Kinder vorgestellt hatte!
    Kaif erinnerte sich daran und litt um so mehr.
    Riesige Flotten von Kriegsschiffen waren damals, vor 13.000 Jahren und früher, von Sonnensystem zu Sonnensystem geflogen und hatten geknechtet, unterdrückt, vernichtet. Das schlimmste war, daß sie noch heute jene furchtbare, aggressive Aura besaßen, die Kaif fast in den Zusammenbruch getrieben hätte. Muum Dugesm hatte sie gerade noch rechtzeitig in den Transmitterkreis geführt und nach Baaken Bauu zurückgebracht.
    „Diese Schiffe", hatte er ihr erklärt, obwohl sie vor lauter Qualen durch die schreckliche Aura nichts hören wollte, „sollen uns Heutigen als ständiges Mahnmal dienen, nie wieder in die Sünden der Vergangenheit zu verfallen. Sie sind Zeugnis dieser dunklen Zeiten, und dennoch könnten sie von heute auf morgen wieder bemannt und voll funktionstüchtig gestartet werden. Unter dem Druck des Abschreckungsfeldes harren sie auf Tribath eines möglichen Ernstfalls, der hoffentlich niemals kommen wird - nämlich dann, wenn wir Galornen keinen anderen Ausweg mehr sehen, uns trotz der gewonnenen Friedfertigkeit mit einer bewaffneten Flotte eines äußeren Gegners zu erwehren."
    Das war so sinnlos!
    Kaif Chiriatha lag auf ihrem Bett, um das sich ein Kosmos voller Sterne zu ranken begann, und machte sich die größten Vorwürfe, Muum Dugesm dazu gebracht zu haben, sie zur Verbotenen Welt zu bringen. Als er es tat, war sie stolz auf sich gewesen - bedeutete es doch wieder ein neues Privileg für sie, das Tabu übergehen zu dürfen.
    Aber um so schlimmer war alles gewesen, was danach auf sie zukam und sich in ihr Innerstes fraß, wie sie es seit dem Drachen nicht mehr erlebt hatte.
    Hoffentlich, dachte sie, wird niemals der Fall eintreten, daß diese schwarzen Schiffe je wieder ins All starten müssen! Hoffentlich werden die Galornen niemals derart töricht sein!
    Je länger sie sich mit diesen Gedanken auseinandersetzte, desto mehr wuchs in ihr der feste Vorsatz, alles in ihrer Macht Stehende dafür zu tun, daß die Vernunft und der Friede gewahrt blieben.
    Sie war bereit, selbst Verantwortung zu übernehmen und an der Zukunft ihres Volkes mitzuarbeitenwas in der Konsequenz bedeutete: an Thoregon.
    Dazu mußte sie lernen und lernen, und sie mußte weiter an sich arbeiten und innere Stärke gewinnen.
    Kaif Chiriatha begann an diesem Tag mit dem, was
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