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1851 - In die TraumsphÀre

Titel: 1851 - In die TraumsphÀre
Autoren: Unbekannt
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reichte allein nicht aus.
    Je lauter Schimbaas Brüllen wurde, desto schwächer wurde seine Gestalt. Sie begann sichtlich zu schrumpfen, wurde immer durchsichtiger und dünner. Seine Hände konnten nicht mehr schnell genug die Ränder glätten, wo sie überall gleichzeitig auseinanderfielen. Es gelang ihm auch nicht mehr, die Größe des Tors zu halten.
    Die Ränder zerfielen, das Tor zog sich zu einem Spalt zusammen, der wieder die Form eines riesigen schwarzen, alles verschlingenden Blitzes annahm. In derselben Weise nahm die Sogkraft des Wirbels zu.
    Caljono Yai spürte, wie viele Herreach-Geister, durch die ununterbrochene Konzentration zu geschwächt, dieser Anziehung nicht widerstehen konnten. Sie wurden aus ihren Körpern förmlich gerissen und in den Wirbel hineingeschleudert, wo sie vergingen.
    Der Sog zerrte auch an ihr, doch ihre Widerstandskraft und ihre Verzweiflung waren zu groß. Die Mahnerin kämpfte, und mit ihr kämpften alle Herreach, die noch die Kraft dazu aufbrachten und nicht erschöpft zusammengebrochen waren oder nur aus einer leeren Hülle bestanden.
    Es war ein zähes Ringen. Der Riese Schimbaa wurde schwächer, dann wuchs er wieder an, er brüllte und winselte, er riß den Strukturblitz auseinander und fuhr mit verbrannten Fingern zurück.
    Schließlich war es vorbei.
    Schimbaa erlosch mit einem letzten Klagen, und das Dimensionstor fiel in sich zusammen. Die Lücke schloß sich, als wäre sie nie gewesen. Der Zugang war verschlossen, wahrscheinlich für immer. Ohne Mila und Nadja konnten die Herreach dieses Tor nicht mehr öffnen.
    Atlan, Myles Kantor und Dao-Lin-H’ay waren nun Gefangene der anderen Seite.
     
    *
     
    Die meisten Herreach brachen bewußtlos zusammen, und die anderen hatten nicht wenig Mühe, auf die Beine zu kommen. Orientierungslos, zu Tode erschöpft, taumelten sie herum. Keiner war in der Lage, sich um den anderen zu kümmern oder zu begreifen, was genau geschehen war.
    Caljono Yai hielt die Sorge auf den Beinen, sie hatte keine Zeit, ihrer Erschöpfung nachzugeben. Sie mußte wissen, was mit den beiden Frauen geschehen war, ob sie ebenfalls Gefangene der anderen Seite waren, ob sie überhaupt noch lebten ...
    Als sie die Schwestern fand, schrie sie erneut auf. „Mila! Nadja!"
    Die Schwestern lagen friedlich auf dem staubigen Boden. Selbst für ein nichtmenschliches Wesen wie Caljono Yai war deutlich ersichtlich, daß kein Leben mehr in ihnen war. Sie lagen in inniger Umarmung, ihre Gesichter strahlten Zufriedenheit und einen tiefen Frieden aus, die geöffneten, starren Augen waren in unbekannte Fernen gerichtet.
    Und dann geschah etwas Unglaubliches ...
    Plötzlich ging eine Verwandlung mit ihnen vor: Ihre Körper begannen langsam zu kristallisieren, beginnend an Armen und Beinen. Der Prozeß setzte sich rasch fort. Sie kristallisierten durch und durch, inklusive der Kleidung, bis die beiden ineinander verschlungenen Körper nur noch aus Myriaden funkelnder und glitzernder Kristalle bestanden - überirdisch schön.
    Doch damit war es noch nicht vorbei; Caljono Yai, die sich ihnen soeben vorsichtig nähern wollte, fuhr zurück.
    Denn an den linken Schultern leuchtete plötzlich ein rötliches Licht auf, das sich von den Kristallkörpern löste und rasch wuchs. Als die beiden Phänomene etwa fünfzig Zentimeter Durchmesser erreicht hatten, hatten sie das Aussehen von rotierenden Spiralgalaxien; ein Bild, das die Terraner einmal Caljono Yai gezeigt hatten. Deshalb konnte sie es erkennen.
    Die beiden Spiralgalaxien strebten aufeinander zu - und verschmolzen miteinander, gingen nahtlos ineinander über. Sie wurden ein einziges erstaunliches Phänomen, das langsam emporschwebte.
    Yai merkte, wie die Herreach um sie herum atemlos staunten und den Vorgang genauso ehrfürchtig beobachteten wie sie.
    Die Spiralgalaxis stieg immer weiter nach oben. Je höher sie kam, desto schneller wuchs sie.
    Schließlich, hoch oben, bedeckte sie Trokans Himmel, so weit Caljono Yai schauen konnte - ein kreisendes, gigantisches Leuchtfeuer, eine Orgie aus allen nur möglichen Rottönen, die die Welt in ein Meer aus Flammen tauchten, die nichts verbrannten, aber alle Farben stärker aufleuchten ließen und fantastische Schatten warfen.
    Dann war die Leuchterscheinung verschwunden. Der Himmel nahm wieder seine normale Färbung an; die sinkende Sonne zeigte den späten Nachmittag.
    Die beiden Kristallkörper jedoch waren zurückgeblieben.
    Caljono Yai sprach lange Zeit kein Wort, reagierte auch
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