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1851 - In die TraumsphÀre

Titel: 1851 - In die TraumsphÀre
Autoren: Unbekannt
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erkennen. Ich spüre auch nichts, außer diesem Druck ...
    Sie „klammerten" sich aneinander, nicht nur, um sich Mut zu machen, sondern vor allem, um als Einheit genügend Kraft aufzubringen, diesem Druck zu entfliehen.
    Aber es gelang ihnen nicht, sie waren weiterhin absolut unbeweglich. Die Schwestern konnten nicht herausfinden, woran das lag; das Gewicht ließ sich nicht verschieben, nicht anheben. Sie waren wie eingefroren.
    Nadja, nun leicht panisch: Wir müssen zurück, Schwester. Ich spüre, wie ich schwach werde. Und ich meine, richtig schwach. Ich brauche Ruhe. Ich muß meinen Körper fühlen, atmen ...
    Mila, bemüht ruhig: Ich überlege, was wir tun können. Mir geht es wie dir. Aber wir dürfen jetzt nicht hysterisch werden, du weißt, was dann geschieht. Wir sind zusammen, und wir sind sehr stark. Niemand besitzt unsere Macht. Unsere Geister sind gefangen, aber wir können noch struktursehen und -formen, das ist etwas anderes. Das Fremde kann uns auf einer gewissen paramentalen Ebene begegnen wie wir den Herreach, doch bis hierher konnten sie uns zum Beispiel nicht folgen. Das Fremde wird es bestimmt nicht merken, weil wir immer noch seine Gefangenen sind. Nur wir haben diese Macht. Machen wir sie uns zunutze!
    Ja, aber wie ...
    Was immer auch auf uns lastet, gehört zu dem Fremden. Es besitzt eine sehr starke paramentale Macht, aber sie ist anders als unsere. Das Fremde kann uns ebensowenig verstehen wie wir es. Unternehmen wir noch einmal einen Versuch, die Anlagen zu durchschauen - und zu verändern!
    Sie zwangen sich, sich zu beruhigen. Dieser Druck war mental, nicht physisch. Er konnte sie nicht zerquetschen wie einen Körper und sie töten. Er konnte sie nur gefangenhalten, mehr nicht.
    Aber aus jedem Gefängnis gab es eine Möglichkeit, auszubrechen. Jede Aktion zog eine Reaktion nach sich, für jedes Mittel gab es ein Gegenmittel. Gegen jede Waffe einen Schutzschirm ...
    Nadja: Laß uns zuerst das Formen versuchen, das beansprucht weniger Energie. Es fällt auch weniger auf, das Fremde wird es zu spät spüren, um reagieren zu können.
    Mila konzentrierte sich und versuchte, den imaginären Druck zu durchdringen. Sie konnte ihn nicht sehen, nur spüren wie die Hand eines Riesen, die sich vollständig um einen Menschen schloß und ihm Dunkelheit bescherte.
    Außen! Nach außen. Ich muß nach außen.
    Die Sicht von außen, wie die eines Zuschauers, konnte ihr ermöglichen, das Fremde zu ergründen.
    Ihr Blick glitt durch das Nichts und klärte sich; sie erkannte die Maschinenanlagen wieder. Sie befanden sich nach wie vor noch in diesem Bereich, und die Systeme arbeiteten weiterhin summend und blinkend.
    Aber die Systeme hatten keinen Einfluß auf die Geister der Zwillinge; sie hatten wohl nur Etwas geweckt.
    Soll ich es nicht trotzdem versuchen?
    Mila führte sie zu einer Schaltanlage und richtete ihre Konzentration ganz auf die innere Struktur. Sie rein optisch zu durchschauen war leicht, wenngleich die Struktur und ihre Funktionsweise im wesentlichen unverständlich blieben! Doch damit konnten sie sich nicht aufhalten.
    Nadja sollte nichts reparieren, sondern zerstören, den Ablauf durcheinanderbringen.
    Sie folgte der Linie der Schwester und fädelte sich in die Strukturen ein. Es wurde tatsächlich nicht bemerkt, der Druck veränderte sich nicht. Was auch immer es sein mochte, es konnte sie nicht hundertprozentig kontrollieren.
    Wir schaffen es. Milas Optimismus ging auf Nadja über.
    Sie folgte den Strukturen zu Verbindungen, hielt an, tastete sie ab - und brach sie auf. Sie wartete nicht ab, was geschehen würde, sondern zerstörte in rascher Folge weitere Verbindungen. Sollte das keinen baldigen Erfolg bringen, wollte sie eine Umformung versuchen.
    Nadja, spürst du es?
    Und ob sie es spürte! Irgend etwas hatten sie durcheinandergebracht, und es gab eine Wirkung. Der Druck, der auf ihnen lastete, hob sich ganz leicht, und die Finsternis wurde diffus.
    Die beiden Schwestern zögerten nicht: Sie zogen sich sofort aus den Maschinen zurück, rissen sich von dem Fremden los und ergriffen die Flucht.
     
    *
     
    Aber das Unheimliche ließ sich nicht so leicht überlisten, es verfolgte die beiden mühelos durch das Labyrinth. Sie konnten spüren, wie es immer näher kam.
    Grauen machte sich in ihnen breit. Sie konnten nun deutlich die Ausstrahlung des Fremden spüren, das weiterhin namenlos blieb, aber nicht mehr unfaßbar.
    Böse ...
    Es war nicht möglich, diese Ausstrahlung klar zu definieren,
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