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1849 - Der Unheilbringer

1849 - Der Unheilbringer

Titel: 1849 - Der Unheilbringer
Autoren: Jason Dark
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das tat ich nicht.
    Da war das Haus.
    Es war gut denkbar, dass sich die Cavallo dort aufhielt. Im Haus war sie geschützt und zugleich in der Lage, blitzschnell zu reagieren. Von dort konnte sie beobachten, ohne selbst gesehen zu werden.
    Ich hatte das Gefühl, dass das Haus leer war, obwohl noch das Licht zumindest in zwei Räumen brannte.
    Niemand hielt mich auf, als ich auf die Tür zuging. Aber ich spürte, dass in der Nähe etwas lauerte.
    Ich trat deshalb zuerst an das Fenster heran, nachdem ich vorsichtshalber die Kette mit dem Kreuz hervorgeholt und offen vor der Brust hängen hatte.
    Der Weg zur Haustür war nicht weit. Ich wollte mich schon in Bewegung setzen, als ich die Stimme in meinem Rücken hörte.
    »Na, da bist du ja, John. Willkommen in meinem Dunstkreis«, sagte die blonde Bestie Justine Cavallo …
    ***
    Justine Cavallo hatte es wieder mal geschafft. Sie war für jede Überraschung gut, und das war auch in diesem Fall nicht anders.
    »Bist du vom Himmel gefallen?«, fragte ich sie. »Kann ich mir bei dir gar nicht vorstellen. Du kommst mir eher vor, als wärst du aus der Hölle gestiegen.«
    »Super, John, immer noch derselbe Witzbold. Klar, nur so kann man ein Leben wie deines aushalten.«
    »Bist du gekommen, um mir das zu sagen?«, fragte ich.
    »Nein, denn ich werde hier Zeichen setzen. Der Zufall war mir gnädig. Er hat mir den Weg zu einem Vampir gewiesen, der schon lange in der Erde lag und vergessen war. Ich habe ihn nicht vergessen, und ich spürte, dass er wieder präsent war. Ich muss dir sagen, dass ich ihn sehr gut gebrauchen kann.«
    »Ach? Ist er hier?«
    »Ja, in der Nähe.«
    Ich wollte es genau wissen. »Und wo?«
    »Im Haus, Sinclair. Ich habe es zu meinem Hauptquartier gemacht. Die Bewohner habe ich getötet, und zwar richtig getötet, denn ich brauchte das Haus. Und dort wartet auch der alte Unheilbringer auf mich.«
    »Klar. Allein?« Ich hatte einen bestimmten Gedanken gefasst, nachdem ich die Frage gestellt hatte.
    »Nein, nicht allein.«
    »Aha. Wer ist denn noch bei ihm?«
    »Seine Beute, Sinclair, die ich für ihn präpariert habe. Ja, sie ist auch im Haus.«
    Diese Antwort gefiel mir überhaupt nicht. Sie ließ leider gefährliche Schlüsse zu.
    »Beute?«, flüsterte ich und drehte mich jetzt um, weil ich sie sehen wollte. »Was verstehst du darunter?«
    Die Cavallo winkte ab. »Nun hör schon auf, Sinclair. Tu nicht so. Du wirst wissen, was die Beute eines Vampirs ist. Lebewesen, durch deren Adern der für uns so kostbare Saft fließt. Und diese Beute befindet sich im Haus. Ich bin zufrieden mit ihr.«
    »Ach? Wieso das?«, fragte ich.
    »Ganz einfach. Ich habe sie bereits angebissen. Ich habe einige Schlucke von ihrem Blut getrunken. Es war eine Wohltat für mich. Dieses Blut war so frisch, so wunderbar jung. Lange habe ich meine Nahrung nicht mehr so genossen.«
    »Und? Hast du diese Opfer zu Vampiren gemacht?«
    »Nein, Geisterjäger. Aber ich habe den Keim gelegt. Ich habe sie angebissen, ich habe mir einige Schlucke von ihrem Blut gegönnt. Das andere habe ich ihm überlassen.«
    »Ach ja, dem Vampir, der noch vor Kurzem im Grab gelegen hat.«
    »So ist es.«
    Ich bekam einen leicht trockenen Hals. »Und die Opfer sind bei ihm?«
    »Ja. Ich habe ihm das Blut der jungen Menschen versprochen, und das wird er sich jetzt holen …«
    ***
    Manchmal muss man auf seinen Instinkt hören. Das hatte Suko getan. Er hätte John weiter mit dem BMW verfolgen können, doch eine innere Stimme hatte ihm davon abgeraten, und auf sie hatte der Inspektor gehört. Also war er ausgestiegen und sich zu Fuß weiter in die Richtung aus den Weg gemacht, in die John gefahren war.
    In einer Großstadt hätte Suko das nicht durchziehen können oder nur mit viel Glück, doch hier in Doddinghurst war alles anders und auch viel kleiner.
    Suko musste nicht rennen, um den Rover im Auge zu behalten. John konnte nicht schnell fahren, und dieses Tempo hielt Suko immer mit. Da er zu den wenigen Menschen gehörte, die hin und wieder angemotzt wurden, weil sie normal herumliefen, versuchte Suko, den Feiernden auszuweichen und ihnen nicht die Laune zu verderben.
    Den Rover behielt er immer im Auge.
    Dann hatte Suko den Rand der kleinen Ortschaft erreicht. Hier standen die Häuser nicht mehr dicht beisammen, und Suko ging davon aus, dass Johns Fahrt bald ein Ende fand.
    So war es dann auch. Er sah die Rückleuchten aufglühen, dann stand der Rover.
    Suko blickte sich um. Dass John den Rover gerade
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