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1849 - Der Unheilbringer

1849 - Der Unheilbringer

Titel: 1849 - Der Unheilbringer
Autoren: Jason Dark
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dass er keine Atemgeräusche vernahm, und das kam ihm schon schlimm vor.
    Sollte es doch …?
    Nein, nur das nicht. Diese Gedanken rasten durch seinen Kopf. Er wäre am liebsten aufgesprungen und hätte laut geschrien, aber das ließ er bleiben.
    Er starrte sie an.
    Und da sah er das Zucken am Hals. Das wäre bei einer Toten nicht passiert. Plötzlich leuchteten seine Augen auf.
    Lilly lebte!
    Ein seufzender Laut drang über seine Lippen, plötzlich fielen die unsichtbaren Steine von seinem Herzen. Auch Lilly war noch am Leben geblieben und hatte nicht alles an Blut verloren.
    Er fasste sie an. Sie reagierte nicht, und so kam ihm der Gedanke, sie zu rütteln. Auch das brachte nichts. Aber sie musste aus diesem Zustand raus, und deshalb tätschelte er ihre Wangen. Er schlug nicht fest zu, es war mehr ein Streicheln, und dabei flüsterte er ständig ihren Namen, ohne jedoch eine Reaktion zu erhalten.
    Da war also nichts zu machen. Was sollte er dann tun?
    Tragen konnte er Lilly nicht. Dazu war er einfach zu schwach. Er hatte ja Mühe, selbst auf den Beinen zu bleiben. Also allein die Flucht ergreifen und dann Hilfe holen?
    Noch einmal sprach er seine Freundin an. »Bitte, sei mir nicht böse, wenn ich jetzt gehe, aber ich sehe keine andere Möglichkeit. Du wirst nicht zu einer Untoten werden, du nicht. Und ich auch nicht«, fügte er trotzig hinzu.
    Dann stemmte er sich hoch. Auch dabei beeilte er sich nicht. Er musste alles langsam durchziehen. Und er spürte, dass es ihm wieder ein wenig besser ging.
    Als er stand, bekam er sich recht gut unter Kontrolle. Dann tat Timmy Burke den ersten Schritt und hatte sich wenig später der Tür genähert, als er etwas hörte.
    Es waren Schritte!
    Die Tür stand offen. Er schaute hinaus in den Flur, denn von dort hatte er die Geräusche vernommen.
    Da kam jemand.
    Es war zu dunkel im Flur, um etwas sehen zu können. Noch hörte er es nur, aber Sekunden später traf es ihn wie ein Schlag.
    Es war ein Mensch, und es war ein verflixt großer Mensch, der sich durch den dunklen Flur bewegte. Er nahm fast die gesamte Breite ein, und nicht nur sein ständiges Auftreten der Füße war zu hören, sondern auch andere seltsame Geräusche.
    Ein Atmen oder etwas Ähnliches. So genau ließ sich das nicht feststellen. Jedenfalls ein Geräusch.
    Und die Gestalt kam näher. Sie hatte jetzt die offene Tür erreicht und damit auch das Licht. So war sie besser zu sehen.
    Timmy schaute genauer hin, und als der andere noch einen Schritt vorging, da sah er, wer da ins Zimmer getreten war.
    Der Unheilbringer!
    ***
    Er sah grauenvoll aus.
    Von der Statur her war er ein Mensch, aber er war größer als ein normaler Erwachsener. Auf seinem Gesicht und auf seinem Kopf wuchs nicht ein Haar. Alles war so glatt, aber es war nicht hell wie die normale Haut eines Menschen. Diese hier hatte einen anderen Farbton. Sie zeigte einen Stich ins Grünliche.
    Timmy sah eine kräftige Nase, einen breiten Mund, der noch geschlossen war und an ein Maul erinnerte. Er sah die glatte Gesichtshaut, die sich auf seinem nackten Körper fortsetzte. In der Tat trug er keinen Fetzen am Leib.
    Ein nackter Riese mit vielen Muskeln. Einer, der sich ducken musste, als er das Zimmer betrat. Er ging noch einen Schritt, dann blieb er stehen und senkte seinen Blick.
    Der Junge stand neben der Couch, und als er den Blick sah, da wusste er, dass er das nächste Opfer des Unheilbringers sein würde.
    Der Ankömmling hatte nichts gesagt. Das brauchte er auch nicht. Er selbst war Grauen genug. Und für Timmy war klar, was der Unheilbringer mit ihm vorhatte. Er würde das weiterführen, was die Blonde bereits begonnen hatte.
    Er bückte sich leicht. Dann grinste er. Und dabei öffnete er seinen Mund und zeigte die beiden leicht gekrümmten und unten spitz zulaufenden Zähne, die aus dem Oberkiefer ragten.
    Das Wahrzeichen eines Vampirs!
    Auch Timmy musste man das nicht erst sagen. Er wusste auch so Bescheid, und er hätte am liebsten geschrien, doch er riss sich zusammen und schwieg.
    Der Vampir brauchte nichts zu sagen. Sein Aussehen sprach für sich. Der kalte Blick war auf den Jungen gerichtet.
    Was kann ich denn noch tun?, schrie es in Timmy.
    Er wusste es nicht.
    Er hörte ein Geräusch, das ihm wie ein Lachen vorkam. Der Blutsauger freute sich. Er schnalzte mit der Zunge und seine Augen leuchteten.
    Er war der Sieger! Die Beute konnte ihm nicht mehr genommen werden!
    Er bewegte seine Augen, die wie Kugeln wirkten. Allerdings kalte und
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