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1846 - Lockvogel Larissa

1846 - Lockvogel Larissa

Titel: 1846 - Lockvogel Larissa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nachgegangen, wenn Sie verstehen.«
    »Nein, das verstehe ich nicht. Da muss ich passen. Ich weiß nicht, welch ein Verdacht das gewesen sein könnte. Ihr Denken schlägt bestimmt andere Wege ein. Wie sind Sie überhaupt darauf gekommen, wenn ich mal so fragen darf?«
    »Das ist ganz einfach, Mister Fox. Ich habe von den Toten gehört und natürlich davon, wie die beiden Männer ums Leben kamen, dass sie angebissen worden sind.«
    »Angebissen?«
    »Richtig.«
    Der Kollege bekam große Augen. »Ja, ja, davon sind wir auch ausgegangen. Wir haben leider das Tier noch nicht gefunden, das dafür verantwortlich sein könnte.«
    »Es muss nicht unbedingt ein Tier sein«, sagte ich.
    Jetzt hatte ich den Kollegen Fox stumm bekommen. »Kein Tier. Kein Mensch«, flüsterte er. »Wer dann?«
    So ganz wollte ich mit der Wahrheit nicht herausrücken. »Etwas anderes. Und danach forsche ich.«
    Fox schüttelte den Kopf. »Mit der Aussage kann man aber auch nicht zufrieden sein.«
    »Das ist wohl wahr. Im Moment muss ich mich darauf verlassen. Es gibt keinen anderen Weg.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Wir ermitteln weiter. Ich denke, dass es wichtig ist, sich noch mal mit dem Leben der beiden zu beschäftigen. Kann sein, dass es zwischen ihnen Parallelen gibt.«
    »Das ist möglich.« Er schaute auf seine Uhr und hob dabei die Augenbrauen an.
    »Was ist«, fragte ich, »haben Sie einen Termin?«
    »Das kann man sagen. Der Termin hat etwas mit unserem Fall hier zu tun.«
    »Und wen erwarten Sie?«
    »Die Frau, die die beiden Männer zu Lebzeiten angeklickt haben. Diese Larissa …«
    ***
    Wenn das Zufall war, dann konnte ich meinen Job wechseln. Ich sagte nichts, schaute meinen Kollegen aber so intensiv an, dass dem der Blick schon unangenehm wurde.
    »Sie haben die Frau zu sich bestellt?«
    »Ja, und sie müsste bald hier eintreffen.«
    »Das ist gut.«
    »Wie meinen Sie?«
    »Kann ich dabei sein, wenn Sie ihr die Fragen stellen?«
    Jason Fox überlegte nicht lange. »Sicherlich können Sie dabei sein. Der Fall scheint jetzt doch für Sie interessant zu werden. Oder sehe ich das falsch?«
    »Ich will noch abwarten. Es kommt darauf an, was diese Person zu sagen hat.«
    »Hoffentlich einiges, ich habe ihr geraten, noch mal in Ruhe nachzudenken. Es kann ja sein, dass ihr noch etwas einfällt. Damit muss man immer rechnen.«
    »Stimmt.«
    Er schaute wieder auf die Uhr. »Lange dürfte es nicht mehr dauern. Sie wollte pünktlich sein.«
    »Mal schauen.« Ich sah mich im Büro um. Es war ein schmuckloser Raum. Es gab nur einen Stuhl für Besucher. Den machte ich frei und stellt mich in den toten Winkel der Tür.
    »Wollen Sie dort bleiben?«
    »Wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Nein, nein, warum sollte ich?«
    »Dann warte ich lieber im Hintergrund.«
    Da stand ich nun an der Wand und hörte meinem Kollegen zu, der die Zeugin persönlich abholen wollte.
    »Alles klar?«, fragte er, als er auf einer Höhe mit mir war.
    »Ich stehe hier gut.«
    »Super.« Er lächelte mir kurz zu, bevor er das Büro verließ.
    Ob ich mich richtig verhielt, wusste ich nicht. Die Reaktion war einfach meinem Bauchgefühl entsprungen, und darauf verließ ich mich eigentlich immer gern.
    Zeit verstrich. Nach etwa zwei, drei Minuten hörte ich die Stimme des Kollegen vor der Tür, die gleich darauf aufgestoßen wurde und mir, der ich mit dem Rücken an der Wand stand, die Sicht nahm.
    »Kommen Sie mit. Gehen wir nach vorn zu meinem Schreibtisch. Dort können wir uns setzen.«
    Die Worte plätscherten an mir vorbei, denn ich konzentrierte mich auf die Frau.
    Mich hätten die beiden sehen können, wenn sie die Köpfe gedreht hätten.
    Aber das taten sie nicht. Nur saß Jason Fox wenig später so, dass er in meine Richtung schaute, was der Frau nicht vergönnt war. Sie hockte auf dem Stuhl und hatte die Beine übereinander geschlagen, das sah ich deshalb, weil sie leicht schräg saß.
    »Danke, dass Sie gekommen sind, Larissa.«
    »Das war doch selbstverständlich.«
    »Ja, so sollte es immer sein.«
    »Und kann ich noch etwas für Sie tun?«
    »Das wird sich herausstellen«, sagte Jason Fox. »Ich – ähm – will Ihnen nichts vormachen, wir treten leider noch immer auf der Stelle.«
    »Das tut mir leid.«
    »Das braucht es nicht. Es ist unser Job, die Taten aufzuklären. Die Männer sind ja nicht auf normale Art und Weise ums Leben gekommen. Man hat etwas anderes mit ihnen gemacht.«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Und das ist uns ein Rätsel.«
    Larissa

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