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1845 - Die Schwarzen Schiffe

Titel: 1845 - Die Schwarzen Schiffe
Autoren: Unbekannt
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10.000.
    Rhodan verbrachte fast eine Stunde damit, das Thema in allen logischen Aspekten durchzugehen, und er kam zu überraschenden Ergebnissen.
    Exakte Zeitangaben konnte er nicht erarbeiten, wohl aber ließen sich die Veränderungen interpretieren.
    Danach mußte dieses Schiff mehr als zehntausend Jahre auf dem Buckel haben, ein wirklich erstaunliches Alter, wenn man bedachte, daß das Innere des Schiffes auf Rhodan nahezu neuwertig gewirkt hatte.
    Des weiteren ließ sich feststellen, daß die einzelnen Räume jeder Kabine meist einige Jahrzehnte, wenn nicht mehrere Jahrhunderte auseinander lagen.
    Perry Rhodan folgerte daraus, daß die Kabinen die Bewohner gewechselt hatten. Jeder neue Bewohner hatte die Einrichtung seiner Vorgänger so belassen, wie sie waren, und dem Ensemble einen Raum nach dem eigenen Geschmack hinzugefügt.
    Wenn man also die Illusionsräume einer Kabineneinheit durchmarschierte, bekam man einen kurzen Abriß darüber, wer alles in diesen Räumen gelebt und ihnen für einen gewissen Zeitraum seinen Stempel aufgedrückt hatte.
    Anhand der vermutlichen Jahreszahlen ergab sich, daß die Bewohner respektive Besatzungsmitglieder mehrere hundert Jahre alt geworden waren oder eine entsprechende Lebenszeit an Bord des Schiffes verbracht hatten.
    Bei diesen Überlegungen ging Rhodan davon aus, daß die Galornen ebenso wie die Terraner und viele andere galaktische Völker ihre Mathematik nach dem Dezimalsystem abwickelten. Beruhte die galornische Mathematik allerdings auf einem anderen System, Duodezimal, Hexadezimal und so fort, wurde es sehr schwierig, Kalkulationen anzustellen. Das menschliche Gehirn war mangels Erfahrung einfach nicht imstande, größere Rechenoperationen im Kopf nach einem solch fremden Zahlensystem vorzunehmen.
    Neben diesem Problem mußte sich der Terraner mit einem anderen Phänomen auseinandersetzen: Gemeinsam war vielen der holografischen Projektionen und Illusionen nämlich eines, das Rhodan nicht erwartet hatte; viele dieser Räume besaßen einen ungemein aggressiven Charakter. Idyllische Parklandschaften enthielten zum Beispiel Beete mit sehr gefährlichen fleischfressenden Pflanzen; eine Aussichtsplattform war mit einem brüchigen Geländer versehen, das beim ersten härteren Zugriff auseinanderbrach und das Opfer in die Tiefe stürzen ließ und dergleichen mehr.
    Perry Rhodan hatte Unterkünfte aufgesucht, die offenbar von wissenschaftlich geschultem Personal bewohnt worden waren; andere hatten ganz klar Raumfahrer beherbergt, wieder andere hatten einen ausgeprägt medizinisch angehauchten Charakter gehabt.
    Jeder Bewohner hatte in seiner Zeit seiner Behausung einen wirklich unverwechselbaren Charakter verliehen, passend zu seinem jeweiligen Beruf und seinen ganz privaten Neigungen und Vorlieben.
    Nach allem, was Rhodan wußte, schien es kaum möglich, daß es sich bei den Bewohnern der Kabinen um Galornen gehandelt haben sollte. Hier war nichts zu spüren von jener geradezu penetranten Friedensaura, die die Galornen umgab wie eine Parfümwolke. Im Gegenteil: In den Illusionsräumen war die Ausstrahlung nach Gewalt und Aggression fast genauso stark, wie die übliche Friedensaura der Galornen es sonst war.
    Und doch -die Abbildungen, die Perry Rhodan in den Kabinen gesehen hatte, wahrscheinlich Porträts der früheren Bewohner, zeigten ausnahmslos Galornen.
    Wie war so etwas möglich? Gab es vielleicht zwei charakterlich unterschiedliche Galornenvölker, eines, das von Aggressivität, und eines, das von Friedensliebe geprägt war? Perry Rhodan konnte sich das nur schwer vorstellen. Aggressivität war eine Sache des Individuums, nicht Gegenstand des Volkscharakters, falls es so etwas überhaupt gab.
    Nachdenklich setzte der Terraner seine Suche fort.
    Vielleicht fand er in diesem Raumschiff den Schlüssel zum besonderen Geheimnis der Galornen ...
     
    8.
     
    Gea Reden machte eine herausfordernde Geste. „Komm doch!" stieß sie hervor. „Trau dich!"
    Ihr Gegner zögerte. Bei einem seiner vorherigen Angriffe hatte er einen Fehler gemacht und war Gea genau ins Messer gelaufen. Die Klinge hatte ihm den linken Arm vom Handgelenk bis zum Ellenbogen aufgeschlitzt. Der Schnellverband hatte nur leidlich gehalten, immer wieder tropfte Blut aus der Wunde und landete auf dem Boden.
    Gea Reden zeigte ein böses Grinsen.
    „Feigling!" sagte sie höhnisch. „Eine Schande für unser Volk bist du, Jammerlappen!"
    Ihr Gegenüber ließ sich nicht provozieren. Er bewahrte die Ruhe,
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