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1841 - Jagd auf Ychandor

Titel: 1841 - Jagd auf Ychandor
Autoren: Unbekannt
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Weiterschießen, Sevia, bis das Ding flieht oder stirbt!"
    „Es ist vielleicht intelligentes Leben!" schrie sie.
    „Wir auch", erinnerte er sie grimmig und ließ den Finger nicht vom Auslöseknopf.
    Unter dem Dauerfeuer zuckte und wand sich die Meduse. Die langen „Nesselfäden" schlugen wild hin und her, der ganze Schopf von ihnen zog sich konvulsivisch zusammen, während der Schirm heller strahlte und immer mehr dunkle Löcher aufwies, von wo aus sich der Tod in das Wesen hineinfraß. Zusätzlich wurde der Schirm jetzt von dem Kreuzer aus beschossen.
    Und plötzlich erlosch er.
    Er zerfiel zu Staub, von einer Sekunde zur anderen. In schwarzen Schleiern, halb vom Wind davongeweht, fiel die Asche der Meduse auf den Boden des Felsplateaus.
    Atlans und Sevias Schutzschirme glühten noch einmal auf, als sie von den Partikeln getroffen wurden.
    Es war wie ein Signal für die anderen.
    Atlan sah, wie sie sich davonkatapultierten und verschwanden. Drei von ihnen hatten sich dem Kreuzer trotz des Dauerfeuers so weit nähern können, daß sie einen Angriff riskierten.
    Blitzschnell stürzten sie sich auf die Hülle, glühten im Energieschirm auf und schienen sich auszudehnen. Es dauerte wesentlich länger als beim ersten Angriff dieser Art, bis sie verbrannten.
    Doch dann war es vorbei.
    Einen Augenblick später erlosch der Energieschirm über der Maahk-Station.
     
    *
     
    „Wir versuchen jetzt einzudringen", verkündete Atlan.
    Er hielt Sevias Hand und wartete, bis er sie im Licht des Druckhelms nicken sah. Sie zitterte nicht mehr.
    Sevia hatte einen Schock erlitten, aber sich jetzt wieder in der Gewalt.
    „Ich habe noch keine Ahnung, wie", sprach Atlan weiter. „Ich hoffe darauf, daß es einfache Mechanismen gibt."
    „Wenn ich mich nicht verdammt täusche", funkte von Sceer aus dem Kreuzer, „habt ihr freien Weg.
    Von hier sieht es so aus, als stünde die Station für Besucher offen. Seht ihr das dunkle Oval in der Kuppel vor euch?"
    Der Kreuzer war inzwischen wieder gelandet, allerdings an einer anderen Stelle.
    Atlan bejahte.
    Alles wurde immer rätselhafter.
    Atlan hatte sich kurz mit den Gefährten in der Zentrale besprochen (eine Unterredung mit Hermon von Ariga würde mit Sicherheit noch folgen), und dabei hatten sie in Folgendem Übereinstimmung erzielt: Die Medusen von Akhaar waren filigrane, halbstoffliche Wesen, die sich von Mikroleben, von wahrscheinlich anderem, noch nicht entdeckten größeren Leben ernährten - und von Energie. Ihre Nahrung saugten sie auf, im Fall von Energie höchstens aber bis zur Sättigung. Erfolgte darüber hinaus eine starke Überladung, starben sie ab, indem sie verbrannten.
    Energie mußte sie magisch anziehen, sonst hätte sich nicht gleich ein Schwarm auf den Kreuzer gestürzt.
    Sie besaßen Intelligenz genug, um zu fliehen, wenn sie begriffen, daß ihnen Gefahr drohte. Daß dies nur mit Verzögerung geschehen war, deutete auf den Konflikt zwischen Gier und Einsicht hin.
    Die Maahks hatten um die Gefahr gewußt, schließlich hatten sie viele Jahre lang ihren Stützpunkt hier unterhalten. Ihre Druckkuppeln benötigten den zusätzlichen Schutzschirm eigentlich nicht - also war er zum Schutz gegen die Medusen da. Und zwar, nur so ließen sich sein plötzliches Verschwinden sowie seine späte Ortung erklären, baute er sich nur dann auf, wenn Sensoren außerhalb der Station die Nähe und Anwesenheit von Medusen oder anderen größeren Objekten aus der Atmosphäre registrierten.
    Er mußte so stark sein, daß die Filigranwesen auch in Schwärmen keine Chance hatten, ihn zu neutralisieren.
    Hieran hatte sich selbst viele Jahre nach dem Verlassen der Station nichts geändert.
    Atlan und Sevia näherten sich dem dunklen Oval. Als sie nur noch wenige Schritte entfernt waren, leuchteten ihre Helmscheinwerfer in eine Schleusenkammer hinein. Das innere Schott war ebenfalls offen und gab den driftenden Atmosphäreschwaden den Weg frei ins Innere der Station.
    „Sie haben sie offengelassen", sagte Atlan, „und trotzdem den Schutz durch den Energieschirm nicht abgestellt. Das begreife, wer will."
    „Vielleicht soll die Station als eine Art Denkmal konserviert werden, bis in alle Ewigkeit", vermutete Sevia. Die Arkonidin schüttelte sich. „Egal, laß es uns rasch hinter uns bringen. Mir wird übel bei dem Gedanken, die Medusen könnten zurückkommen, und der Schirm baute sich wieder auf - über uns."
    „Auf jeden Fall steht die Anlage noch unter Energie", meinte Atlan. „Darauf
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