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1838 - Die schweigende Galaxis

Titel: 1838 - Die schweigende Galaxis
Autoren: Unbekannt
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zu lösen."
    „Nein!"
    Der Träger der Haut gab auf. Er spürte, daß es sinnlos war, noch länger auf einen solchen Ausweg zu drängen. In diesem Fall wollte die Haut ihm nicht gehorchen.
    Er konnte ihre Meinung nicht ändern. Zudem wäre es unmoralisch gewesen.
    Das Problem blieb.
    Stunden später tauchten Scheep und Lanagh auf. Sie meldeten sich an, indem sie an die Wände klopften.
    Beide waren noch nicht wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte und humpelten, weil die Nervenstränge ihrer Beine noch irritiert waren.
    „Es tut uns leid", sagte Scheep.
    „Ja, wirklich", betonte sein Bruder.
    „Wir sind wohl etwas zu weit gegangen."
    „Immerhin wissen wir ja, daß wir allein die Balkenspindel nicht fliegen können."
    „Wir sind auf deine Hilfe angewiesen."
    „Ich bin zu Tränen gerührt", spottete Alaska Saedelaere. „Wie lange dauert diese Phase eurer Einsichtigkeit? Fünf Minuten oder eine Stunde?"
    Die beiden Raubyner blickten sich an.
    „Ich habe dir gleich gesagt, daß er stur und uneinsichtig ist", klagte Lanagh. „Er ist einfach zu alt, um zu begreifen. Eigentlich sollten wir mit so einem Knacker gar nicht reden."
    „Moment mal!" rief der Träger der Haut, als die beiden sich zurückziehen wollten. „Nicht so schnell!
    Tut mir leid, daß ich euch nicht ernst genommen habe. Wir müssen miteinander auskommen, also sollten wir auch vernünftig miteinander reden."
    „Er tut jetzt so, als sei er der einzig Vernünftige an Bord", versetzte Scheep kopfschüttelnd.
    „Dumpf backe!" urteilte Lanagh über Alaska. „Komm, wir machen einen Zug durch das Schiff und legen in Schutt und Asche, was zuviel an Bord ist."
    „Ihr bleibt hier!" befahl der Terraner. „Ich will, daß wir Frieden miteinander schließen. Für die nächsten Tage brauche ich Ruhe, oder wir alle sind tot, bevor wir unser Ziel erreicht haben."
    „Dem ist wirklich nichts seicht genug", stellte Scheep verächtlich fest.
    „Ich meine es ernst", betonte Alaska. „Wartet! Ihr sollt die Nachricht hören, die der vierte Bote von Thoregon hinterlassen hat. Hoffentlich begreift ihr dann, daß wir nur überleben können, wenn wir mit diesen unsinnigen Streitereien aufhören."
    „Ist nur ‘n billiger Trick", vermutete Lanagh.
    „Euer Vatermutter hätte erwartet, daß ihr euch die Botschaft zumindest anhört und danach urteilt", bemerkte Saedelaere. „Soviel Verantwortungsgefühl sollte sein."
    „Jetzt drückt er auf die sentimentale Tube", stöhnte Scheep. „Aber, na gut."
    „Laß hören, Alter!" forderte Lanagh den Träger der Haut auf.
    Alaska atmete auf und führte die beiden Raubyner in die Zentrale.
    Nun bestand ein wenig Hoffnung auf Besserung.
     
    3.
     
    „In unserer neuen Heimat breitete sich unser Volk rasch aus. Unter der Führung einer neuen Generation entwickelten wir Machtgelüste, die wir längst glaubten überwunden zu haben."
    „Wir haben Macht über andere Völker ausgeübt?"
    „Genau das, mein Sohn. Im Gefühl unserer unendlichen Überlegenheit wähnten wir uns den Göttern gleich und waren überzeugt davon, weit weniger entwickelte Völker mit unseren Erkenntnissen und Philosophien beglücken zu müssen."
    „Das konnte nicht gutgehen."
    „Für einige Jahrtausende schien es, als hätten wir den richtigen Weg eingeschlagen, doch dann entwickelten sich Gegenkräfte. Nun zeigte sich, daß wir mit unseren Machtgelüsten einen der schrecklichsten Kriege ausgelöst hatten, den das Universum je gesehen hatte."
    „Aus dem wir als Sieger hervorgingen?"
    „Wir haben gewonnen, mein Sohn. Wir haben die Erkenntnis gewonnen, daß wir auf einem vollkommen falschen Weg gewesen waren. Deshalb haben wir uns aus den Kämpfen zurückgezogen und dafür gesorgt, daß Friede einkehren konnte. Wir hatten schwere Schuld auf uns geladen, und nun beschränkten wir uns darauf, den weniger entwickelten Völkern eine behutsame Hilfe zu geben."
    „Was habt ihr getan?"
    „Auf vielen Welten hat es weiterhin schreckliche Kriege gegeben. Sie sind nicht zu vermeiden. Nirgendwo. Wir haben versucht, sie zu verhindern. Es ist uns selten gelungen. Doch wir konnten dafür sorgen, daß sich den Beteiligten nach dem Ende der Kriege eine bessere Zukunft eröffnet.. Unbemerkt und aus dem Hintergrund haben wir die Fäden gezogen."
    > Das war der bessere Weg."
    „Wir dachten, daß wir für alle Ewigkeit auf ihm bleiben könnten, doch auch bei uns gab es eine Entwicklung. Die Evolution veränderte uns im Laufe von Millionen von Jahren, und so war es
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