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1838 - Die schweigende Galaxis

Titel: 1838 - Die schweigende Galaxis
Autoren: Unbekannt
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kennengelernt?"
    „Es tut mir leid. Ich erinnere mich nicht."
    Alaska fluchte leise vor sich hin.
    „Wenn du mir hilfst, ist das Risiko geringer für uns beide."
    „Ich weiß, und ich helfe dir, wenn ich kann, aber zur Zeit habe ich keine Informationen für dich."
    Die Wellenfronten wurden permanent stärker.
    Leise und zögernd kamen die beiden Raubyner in die Zentrale. Anhand der Monitoren merkten sie, was los war.
    Sie stellten Fragen, doch als Alaska nicht antwortete, zogen sie sich schweigend in einen Winkel der Zentrale zurück.
    Der Aktivatorträger bemerkte es.
    „Tut mir leid", bat er. „Die Anspannung ist ein wenig groß im Moment. Wir können nichts anfangen mit diesen Wellenfronten."
    Er verschwieg, daß ihm das Geschehen unheimlich wurde.
    Hatten die Invasoren ihn bereits geortet?
    Galten die Wellenfronten womöglich ihm?
    „So geht es nicht weiter", sagte er zur Syntronik. „Wir können nicht warten, bis es uns erwischt. Wir ziehen uns aus diesem Sektor zurück und gehen auf sichere Distanz."
    „Ich leite die nötigen Manöver ein", bestätigte die Syntronik.
    Doch danach geschah zuwenig.
    Die Balkenspindel setzte sich in Bewegung, konnte aber den Hyperraum nicht erreichen.
    Sie war in dem Sektor gefangen, in dem sie sich aufhielt.
    „Au, Spinne", stöhnte Lanagh.
    „Du hast zuviel riskiert, Alaska", bemerkte Scheep vorwurfsvoll. „Jetzt kommt gleich das tödliche Flimmern, und dann ist es aus mit uns."
    „Soweit sind wir noch lange nicht."
    „Aber das wissen wir doch!" klagte Lanagh. „So war es bei allen Welten in dieser Galaxis."
    „Ich will nicht sterben!" wimmerte Scheep.
    - „Das wirst du nicht!" Alaska Saedelaere war deutlich heftiger, als er sein sollte. Es tat ihm leid, und er entschuldigte sich sogleich bei den beiden Raubynern.
    Er ging zu ihnen hin und ließ sich vor ihnen in die Hocke sinken.
    „Wir müssen die Ruhe bewahren", beschwor er sie. „Nichts wäre fataler, als in dieser Situation die Nerven zu verlieren. Daß wir zur Zeit nicht in den Hyperraum fliehen können, besagt noch gar nichts."
    „Außer daß uns die anderen überlegen sind", stellte Lanagh nüchtern fest.
    „Ob sie uns überlegen sind, muß sich noch zeigen", entgegnete der Träger der Haut. „Richtig ist nur, daß sie uns einen Schritt voraus sind. Das heißt aber nicht, daß wir verloren haben."
    Mit seiner Sicherheit und Überzeugungskraft baute er die beiden ein wenig auf. Sie schöpften neue Hoffnung.
    „Wir vertrauen dir", beteuerte Scheep.
    „Als relativ Unsterblicher hast du schließlich ein bißchen mehr Erfahrung als wir", fügte Lanagh hinzu.
    „Ein bißchen", lächelte der Terraner. „Da habt ihr recht."
    Er richtete sich auf und trat einen Schritt zurück. Er war zwei Meter groß und hager. Eigentlich wirkte sein Körper schwächlich, doch er strahlte eine geheimnisvolle Kraft aus, die viele zur Vorsicht gemahnte. Sie mochte es auch sein, die die beiden Raubyner bisher immer wieder auf Abstand gehalten hatte.
    Saedelaere war eigentlich ein Einzelgänger, ein introvertierter Mensch, doch die Situation verlangte, daß er sich um die beiden Halbwüchsigen kümmerte und in seine Verantwortung nahm.
    Auf der einen Seite belastete ihn diese Aufgabe und strapazierte sein Nervenkostüm, auf der anderen Seite tat sie ihm aber auch gut und verlieh ihm neue Kräfte, wenn er meinte, von dem grauenhaften Geschehen in Tolkandir überfordert zu werden.
    Er wandte sich der Syntronik zu und versuchte erneut, den Hyperraum zu erreichen.
    Vergeblich.
    Saedelaere konnte nur warten.
    In der Hoffnung, wichtige Informationen zu erhalten, hörte er noch einmal die Gespräche ab, die die beiden Wesen in der Zentrale des riesigen Raumschiffs geführt hatten.
    Weitere Zusammenhänge wurden nun klar.
    Er spürte, wie es ihn kalt überlief, als die beiden von der fünfdimensionalen Wellenfront sprachen: „... nimmt die Wellenfront um den Faktor zehn zu, werden wir vielleicht noch die Riesenraumer sehen ..."
    „Um wieviel hat die Wellenfront zugenommen?" fragte er die Syntronik.
    „Um den Faktor 9,6. Tendenz weiter steigend!"
    „Was bedeutet das?" fragte Scheep. Seine Stimme wurde schrill und überschlug sich.
    „Ich habe Angst", wimmerte Lanagh. „Sie wird den Faktor 10 erreichen und dann ..."
    Der Träger der Haut ließ sich in den Sessel des Kommandanten sinken. Er konnte seine Blicke nicht mehr von den Monitoren lösen.
    „Wie weit sind wir?"
    „Faktor 9,8. Tendenz steigend."
    „Gleich geschieht es!"
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