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1837 - Nacht-Phantom

1837 - Nacht-Phantom

Titel: 1837 - Nacht-Phantom
Autoren: Jason Dark
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noch mal antun?«
    Bill beugte sich vor. »Das muss ich, Sheila. Dort unten treibt eine Bestie ihr Unwesen, und ich kann mir vorstellen, dass der Blutsauger auch die Fledermäuse manipuliert hat.«
    Ich sagte: »Das kann alles sein, aber wichtig für uns ist erst einmal, dass wir mehr erfahren, und diesen Gefallen wird uns wohl der Schäfer tun, den wir bestimmt finden.«
    »Das meine ich auch.« Bill hatte wieder Appetit bekommen und aß ein Spiegelei mit Speck.
    Ich genoss noch eine Tasse Kaffee. Dabei beobachtete ich Sheila. Sie hatte wegen der Helligkeit eine Sonnenbrille aufgesetzt. Die Sorgen malten sich nicht nur auf ihrem Gesicht ab, sondern schwankten auch in ihrer Stimme mit. »Muss das denn sein, Bill?«
    »Ja, es muss. Ich war mit Scotty dabei, und ich will wieder mit dabei sein.«
    »Aber dieser Blutsauger scheint mir gefährlich zu sein.«
    »Das sind sie alle, Sheila. Außerdem bin ich nicht allein. Und John ist nicht Scotty.«
    »Ja, das weiß ich.«
    Bill Conolly schaute mich an. »Wann sollen wir fahren, John?«
    »Mal so gefragt. Wie weit müssen wir?«
    »Nach Forest Hill.«
    Ich wusste Bescheid. »Das Gebiet liegt aber nicht sehr einsam. Da gibt es sogar eine U-Bahn-Station.«
    »Stimmt. Aber die Umgebung ist einsam und etwas hügelig. Es gibt auch große Flächen, die mit saftigem Gras bewachsen sind. Das ist etwas für die Schafe.«
    »Und Schäfer«, sagte ich.
    »Genau.«
    Ich holte mein Handy hervor, um mich in meiner Dienststelle zu melden. Das musste ich tun, denn letztendlich war ich noch immer ein Beamter.
    Glenda Perkins hob ab.
    »Ja«, sagte sie. »Ich wünsche euch einen guten Morgen. Ich habe bereits gehört, wo du dich herumtreibst. Wie war das Frühstück?«
    »Traumhaft.«
    »Und jetzt?«
    »Will ich Suko den Mund wässrig machen.«
    »Ich verbinde dich weiter.«
    Wenig später hatte ich Suko an der Leitung. Er hörte sich an, was ich zu sagen hatte.
    Suko ließ mich zu Ende reden, bevor er fragte: »Soll ich mitkommen?«
    »Nein, erst mal nicht. Wir sind ja nicht aus der Welt. Sollte es eng werden, rufe ich dich an.«
    »Okay. Wie geht es denn Bill?«
    Ich musste lachen. »Er ist ein wenig blass um die Nase herum, aber ansonsten geht es ihm gut.«
    »Dann grüße ihn.«
    »Mach ich.«
    Das Gespräch war beendet, und ich lehnte mich zurück.
    »Alles klar«, sagte ich.
    Bill nickte.
    Nur Sheila zog ein Gesicht, das von Sorgen gezeichnet war. Dann sagte sie: »Ich bin ja nur froh, dass unser Sohn nicht hier ist. Der würde sich auch noch an euch dranhängen.«
    Dagegen konnten wir nichts sagen.
    »Sollen wir?«, fragte Bill.
    »Ich habe nichts dagegen.«
    Damit waren wir entlassen, aber Sheila Conolly tat es nicht mit einem Lächeln …
    ***
    Bill wollte diesmal nicht auf seinen Porsche verzichten, und so nahmen wir ihn, um nach Forest Hill zu fahren. Es ging auch um das schöne Wetter, sodass wir mit offenem Verdeck fahren konnten, was wirklich Spaß machte. Es war keine Strecke, um zu rasen, trotzdem setzte ich mir eine Mütze auf, die ich im Wagen gefunden hatte.
    Bill schien froh zu sein, dass er mal wieder offen fahren konnte, das sah ich an seinem breiten Lächeln.
    »Du freust dich – oder?«
    Bill nickte. »Ja, das kann man laut sagen. Aber ich will dir auch noch mal sagen, dass mich Scottys Ende hart getroffen hat. Daran knacke ich noch jetzt.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Es war wirklich ein Überfall, mit dem ich nicht gerechnet habe«, sagte der Reporter. »So viele Fiedermäuse auf einmal habe ich noch nie in meinem Leben gesehen. Das war wie eine Armee. Sie lagen auf dem Boden wie ein Teppich, und nur die wenigsten hingen an den Wänden, glaube ich. Sie waren nicht zu halten, und ich denke, dass der Vampir sie als Hausmacht vorgeschickt hat.«
    »Dann sind sie Feinde.«
    »Genau, John. Sie sind unsere Feinde. Da kannst du sagen, was du willst.«
    »Und du bist dir sicher, dass sich dieser Vampir in der Ruine aufhält?«
    »Ja, ein besseres Versteck kann es für ihn nicht geben. Tagsüber in der Ruine und unter der Erde, und dann in der Nacht frei sein und auf Opfersuche gehen.«
    »Dann sollten wir es uns am Tag genau ansehen.«
    Bill nickte. »Das meine ich auch.«
    Die City hatten wir schon hinter uns gelassen. Wir waren in den London Distrikt hineingefahren, quasi in den Speckgürtel, und der Weg führte uns nach Südwesten.
    Wir sahen kleine Ortschaften, Hügel, die bewaldet waren, andere glänzten kahl, und wir sahen auch weite Täler, in denen Korn angebaut
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