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1836 - Mission in Fornax

Titel: 1836 - Mission in Fornax
Autoren: Unbekannt
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Raumboots.
    Jetzt kam alles auf Tempo an. Die nächsten Minuten würden über sein und das Schicksal seiner Gefangenen entscheiden.
    Das Planhirn übernahm vollends die Kontrolle.
    Tomo Mirkus zwängte sich in seine unbequeme Lage. Nach und nach aktivierten sich seine Instrumente.
    Der Haluter betrachtete die Schirme und sah die Orterreflexe der ersten aufsteigenden Raumschiffe. Er konnte sich ungefähr vorstellen, was jetzt im Orbit des Planeten los war.
    Normalerweise hätte er in einer Falle gesessen. Die Tolkander würden wissen, daß der so unverhofft aufgetauchte Fremde mit seinen Gefangenen fliehen wollte, und deshalb Orgom zum freien Raum hin abriegeln.
    Er konnte nur hoffen, daß sein Trumpf stach - jedenfalls, bis er endlich in seinem Schiff zurück war.
     
    *
     
    Auf den Einsatz des Virtuellbildners seines Boots hatte der Haluter beim Anflug und der Landung verzichtet. Das Mutterschiff brannte sein eigenes virtuelles Feuerwerk ab, und ein eigenes Abbild hätte die Tolkander nur neugierig gemacht, egal, wohin er es projiziert hätte. Im Gegensatz zum Bildner der TORGO, konnte Mirkus von seinem Raumboot - wie auch von sich selbst - nur identische Ortungsbilder „verschicken".
    Sie hätten ihn also kommen gesehen oder geortet, wenn auch an anderer Stelle. Das änderte nichts an der Tatsache, daß sie das Täuschungsmanöver mit den kleinen, wendigen Fremdraumern wahrscheinlich bald durchschaut hätten.
    Jetzt war das anders. Jetzt wußten sie, daß er da war.
    Mirkus’ Virtuellbildner projizierte das Boot auf einem Kurs von achtundvierzig Grad Abweichung von seinem eigenen Kurs in den Raum. Während er nach dem rasanten Start direkt auf die Sonne zuhielt, jagte das Ortungsbild seines Fahrzeugs auf die momentane Stellung des ersten Planeten zu.
    Natürlich mußten die Tolkander wissen, daß er nicht mit dem Boot allein ins Arloga-System gekommen war. Wahrscheinlich vermuteten sie richtig, daß er sein Schiff im Sonnenschatten verborgen hatte - aber vielleicht gelang es ihm, sie für wenige kostbare Minuten glauben zu lassen, seine Operationsbasis sei die innerste Welt, ein glutheißer Schlackebrocken.
    Tomo Mirkus jagte auf die Sonne zu. Er ortete Schiffe, die sich aus dem Planetenorbit lösten und Kurs auf das virtuelle Ortungsbild seines Boots nahmen, und noch mehr Schiffe, die wieder von der Oberfläche starteten.
    Es sah so aus, als wollten die Tolkander alles in den Kampf werfen, was sie in diesem System an Igelraumern besaßen.
    Die ersten rostroten Energiestrahlen verließen die Geschützprojektoren und vereinten sich dort, wo die Instrumente der Tolkander das fliehende Raumboot auswiesen.
    Jeden realen Gegner hätten sie damit vernichtet. Kein Schutzschirm, auch kein halutischer, vermochte dem konzentrierten Feuer von über hundert Gegnern zu trotzen. Doch die Strahlen durchschlugen den vermeintlichen Feind, ohne irgendeine Wirkung zu erzielen.
    Das Prinzip des Virtuellbildners schien den Tolkandern in ihren Kriegsschiffen vollkommen unbekannt zu sein. Nur so ließ sich erklären, daß sie den Spuk nicht auf der Stelle durchschauten, sondern noch zwei, drei weitere Angriffe flogen, bevor sie das Feuer einstellten.
    Inzwischen war Tomo Mirkus mit seinen Gefangenen über die Bahn des ersten Planeten hinaus, Richtung Sonne.
    Das bedeutete aber auch, daß das virtuelle Abbild seines Boots die Bahn der Innenwelt ebenfalls überquerte, damit durch den Planeten hindurchfuhr - für die Verfolger quasi auf der einen Seite in ihn eintauchte und auf der gegenüberliegenden wieder hinausschoß.
    Damit war diese Tarnung endgültig aufgeflogen. An geisternde Raumschiffe, die einen Planeten einfach durchflogen, glaubten auch die Tolkander nicht.
    Sie beachteten den virtuellen Schatten des Boots nicht länger und schwärmten weit aus, der Großteil von ihnen mit Kurs auf die Sonne. Es waren mindestens dreihundert Einheiten.
    Tomo Mirkus ließ den Virtuellbildner dennoch eingeschaltet. Solange er zuverlässig arbeitete, konnte das Original kaum geortet werden. Was an Reststrahlung übrigblieb, war unter diesen Umständen eine zu vernachlässigende Größe.
    Näher und näher kam er an die Sonne heran und damit zu seinem Schiff. Der Vorsprung vor den Tolkandern war trotz allem beruhigend. Er durchflog die ersten Protuberanzen, die Arloga ins All abstieß, und die TORGO erschien als eine Art Schwarzes Loch auf seinen Schirmen. Das einhundertzwanzig Meter durchmessende Kugelschiff tarnte sich ortungstechnisch jetzt
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