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1836 - Mission in Fornax

Titel: 1836 - Mission in Fornax
Autoren: Unbekannt
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Flamme brannte weiter in ihm. Auf Halut zur Tatenlosigkeit verurteilt zu sein, verursachte ihm fast körperlichen Schmerz.
    „Ich weiß, wie Sie fühlen, Tolotos", sage der Philosoph und Wissenschaftler. „Dennoch kann ich Sie noch nicht reinen Gewissens entlassen. Dank Ihres Planhirns konnten Sie zwar die Wirkung des tolkandischen Tangle-Scans neutralisieren und auf Lafayette Herr Ihres Willens bleiben, doch es hat sich gezeigt, daß Ihr Ordinärhirn Schaden genommen hat."
    „Das ist mir bekannt, Phontesos", versetzte Tolot. „Das war der Grund, weshalb ich zu Ihnen in Therapie gekommen bin." Er drehte den Kopf zur Seite, so daß er auf die kleine Gestalt hinabsehen konnte, die neben seinem Sessel kauerte. „Mit ihm."
    „Laßt euch durch meine Anwesenheit. bloß nicht stören", sagte Gucky „Brüllt nur weiter."
    Er trug einenspeziellen Ohrenschutz, der es ihm erlaubte, bei einem Halutergespräch dabeizusein, ohne daß seine Trommelfelle gleich platzten.
    Der Mausbiber hatte sich Icho Tolot angeschlossen, weil auch er vom Tangle-Scan betroffen war, allerdings schlimmer als sein riesiger Freund.
    Er erhoffte sich Hilfe von den Halutern, und diese wiederum waren froh, ein Studienobjekt wie ihn zu haben. Schließlich litt er besonders unter der Strahlung der Fremden, weil er paranormal begabt war. Fanden die Haluter etwas über die Zusammenhänge heraus, dann kam es am Ende auch ihm wieder zugute.
    Noch aber war es nicht soweit.
    „Was ich inzwischen als gesicherte Erkenntnis annehme", meinte Taro Phontes, „ist, daß die Nachwirkungen des Tangle-Scans bei Ihnen vor allem auf Ihre Drangwäsche zurückzuführen sind. Ein Haluter im Zustand der Drangwäsche ist empfänglicher für manche Reize und Einflüsse - er ist offener, anfälliger, sein Abwehrmechanismus für bestimmte Einflüsse ist, trotz Planhirn, nicht so stark wie im normalen Zustand."
    „Werde ich dauerhaft geschädigt sein?" fragte Tolot.
    Der Philosoph machte eine verneinende Geste.
    „Ich glaube es nicht. Die Effekte werden abklingen, genau wie bei unserem Freund Gucky. Ernsthafte Spätfolgen kann ich so gut wie ausschließen, Tolotos. Dennoch maß und möchte ich Sie bitten, als Ihr Freund und Berater, sich prophylaktisch nicht noch einmal dem Tangle-Scan auszusetzen. Ich kann nicht dafür garantieren, daß es dann nicht zu sehr ernsthaften Komplikationen kommen könnte."
    „Und ein Haluter, der nicht auf Drangwäsche ist?" fragte der Mausbiber. „Wäre der immun gegen den Scan?"
    Taro Phontes blickte ihn ernst an.
    „Genau das versuchen wir derzeit herauszufinden, mein kleiner Freund. Einer der unseren wird in zwei Tagen Halut verlassen, um einen von den Tolkandern besetzten Planeten anzufliegen und dort zu landen. Wenn er zurückkehrt, werden wir ihn untersuchen und ..."
    Icho Tolot lachte dröhnend. Gucky sprang trotz des Ohrenschutzes entsetzt auf und beschimpfte ihn, bis er aufhörte. Tolot beugte sich zu dem Philosophen vor.
    „Entschuldigen Sie, daß ich Sie unterbrach, Phontesos. Aber Sie scheinen immer noch keine richtige Vorstellung davon zu haben, was es bedeutet, sich auf eine von Tolkandern eroberte Welt zu begeben. Wer ist der Mutige?"
    „Tomo Mirkus", antwortete der Uralte. „Ich denke, Sie kennen ihn."
    „Ein junger. Mann", meinte Icho. „Natürlich kenne ich ihn, wenn auch noch nicht persönlich. Es gibt seit Jahrtausenden nur immer hunderttausend Haluter auf unserer Welt - wie wollte da einer den anderen nicht kennen?"
    Auch wenn die Haluter weitgehend separat und in selbstgewählter Isolation lebten, war diese rhetorische Frage nicht unberechtigt.
    Icho Tolot stand auf.
    „Ich danke Ihnen für alles, Phontesos. Doch ich spüre die Unruhe in mir, die größer wird. Ich muß meine Drangwäsche bis zum Ende ausleben, um danach wieder nach Halut zurückkehren und mich den wahren Dingen des Lebens zuwenden zu können. Ich habe auch bereits meine Pläne gemacht."
    „Tatsächlich?" fragte Gucky. „Dann laß hören, Großer! Was es auch sei, ich bin dabei."
    Tolot lachte abermals schallend, und der Ilt wünschte sich, seinen unfreiwilligen Reim nie gemacht zu haben.
    „Da ich in der Milchstraße, an der Tolkanderfront, nicht agieren darf", verkündete Icho schließlich, „werde ich mit meiner neuen HALUTA zu einer Fernreise aufbrechen. Das Ziel der HALUTA II wird NGC 1313 sein - jene Galaxis, aus der wohl Kummerog stammte und wo möglicherweise ein Zusammenhang mit den Tolkandern zu finden ist. Ich werde dort Abenteuer
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