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1832 - Flucht von Lokvorth

Titel: 1832 - Flucht von Lokvorth
Autoren: Unbekannt
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und ich bin nicht dort, um es zu sehen!
    Um in einer Situation wie dieser überleben zu können, benötigte man Wissen. Man mußte über alles informiert sein, was vorging. Bisher war ihm das immer gelungen.
    Als Ten-No-Thau noch mit seinem Schicksal haderte, blitzte es am Himmel auf.
    Inzwischen war es halbdunkel geworden. Der Kartanin blieb überrascht stehen und legte den Kopf in den Nacken.
    Da war es wieder! Es würde eine sternenklare Nacht werden. In einer Stunde würden die ersten Gestirne vom Himmel strahlen, doch was dopt oben jetzt aufleuchtete, war kein Stern, sondern ein abstürzendes Atmosphärenfahrzeug oder ein Raumschiff.
    Eine grelle Bahn zog sich über das Firmament. Ten-No-Thau dachte mit Schrecken, daß der Absturz in unmittelbarer Nähe erfolgen würde. Jedenfalls war das sein erster Eindruck.
    Wieder blitzte es auf, dort oben erfolgten Explosionen. Es war also diesmal bestimmt kein landendes Schiff der Tolkander, das nur viel zu schnell herunterkam.
    „Eine Raumschlacht?" erriet der Karaponide mehr, als daß er es wissen konnte. „Die Galaktiker greifen die Tolkander an?"
    Was interessierte ihn das jetzt? Er mußte sich retten. Wenn das abgeschossene Schiff in Lokvorth-Therm einschlug und explodierte, blieb nichts übrig von der Metropole -und von ihm auch nicht.
    Nein, für eine Flucht war es zu spät. Ten-No-Thau konnte nur warten und darauf hoffen, daß ihn der erste Eindruck getäuscht hatte.
    Obwohl er einen Teil der Wahrheit erahnte, kam er nicht auf den Gedanken, wer sich da nach Lokvorth abgesetzt hatte und daß er der Grund dafür war.
    „Das Wrack schießt vorbei", flüsterte er. „Es jagt über die Stadt hinweg ..."
    Die grelle Bahn, die der falsche Stern hinter sich herzog, war wie ein sich rasch verlängernder, brennender Strich am Himmel. Das Wrack jagte abstürzend weiter; dann fielen seine Explosion mehrere Kilometer abseits der Stadt in verwaistem Ödland und der Donner zusammen, der jetzt erst vom Himmel rollte.
    „Was geschieht?" fragte sich der Kartanin. Er fühlte sich wie im luftleeren Raum, abgeschnitten von allem, was vorging. „Was passiert hier und im All?"
    Weiter! Es ist vorbei! Ein Fahrzeug und dann schnell zurück!
    Ja, dachte er. Je eher er Tekener und die Frau aufladen konnte, desto früher würde er die Gelegenheit bekommen, die Vorgänge am Raumhafen oder im Zentrum zu erkunden. Das Diplomatenviertel lag ja ziemlich zentral.
    Im Südosten, wo das Wrack niedergegangen war, erlosch die rote Glut des Himmels. Das Donnern des Absturzes wurde lauter, erreichte seinen Höhepunkt und begann dann zu verebben, nachdem der Explosionsknall zu hören gewesen war.
    Ten-No-Thau brachte die letzten Meter sicher hinter sich und blieb enttäuscht, wie zur Salzsäule erstarrt, stehen.
    Der Fahrzeugpark war verwaist.
    Der Kartanin fand nur drei Bodengleiter, die auf Prallkissen schwebten. Alle drei waren offen. Ein einziger davon besaß eine kleine Ladefläche hinter dem Fahrer- und Beifahrersitz. Die beiden anderen waren reine Sportschweber und für Tens Zwecke absolut ungeeignet.
    „Sie haben sich alles genommen, was sie kriegen konnten", schimpfte der Karaponide, als er in den kleinen Lastenschweber stieg. „Hoffentlich bezahlen sie einen hohen Preis dafür."
    Mit ausgeschalteten Scheinwerfern fuhr er los, zurück zum Kellerversteck.
     
    *
     
    Atlan sah die Explosion, als er sich absinken ließ. Alle energetischen Systeme waren desaktiviert, bis auf die Deflektoren. Erst kurz vor der Oberfläche sprangen die Antigravprojektoren wieder an, um den Sturz abzufangen. Dieses Risiko einer Ortung mußte der Arkonide eingehen, wenn er nicht auf dem Pflaster zerschellen wollte.
    Er landete auf einem verlassenen Platz am Rand des Diplomatenviertels. Neben ihm gingen die Roboter mit den Plattformen nieder.
    Der Arkonide hatte die Waffe in der Hand und sah sich rasch um. Das Wissen, daß er zehn supermoderne Kampfsysteme bei sich hatte, die einen Angriff sofort im Keim ersticken würden, beruhigte ihn nur halb. Wenn es in dieser Gegend zu einem Gefecht kam, würde es bemerkt werden, und sie hatten die ganze verdammte Meute am Hals.
    Aus der Luft hatte der Arkonide nicht nur den Aufschlag und die Explosion der Minor Globe beobachtet, sondern auch, daß sich an verschiedenen Stellen der Stadt große Mengen von Tolkandern und Galaktikern sammelten am meisten wohl am Raumhafen.
    Aber auch im Diplomatenviertel, hoffentlich nicht ausgerechnet dort, wo er sich mit Ten-No-Thau, Tekener
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