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1832 - Flucht von Lokvorth

Titel: 1832 - Flucht von Lokvorth
Autoren: Unbekannt
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heruntergekommenen, ehemaligen Künstler- und Kommunikationsviertel, keine Angehörigen der vierten Gattung sehen konnte - jener, die die Befehle gaben und die Larven gebracht hatten.
    Auch deren Namen kannte er. Sie waren die Eloundar und wurden von den anderen als „Heilige" bezeichnet. Und die Brut, die sie brachten, hieß Vivoc.
    Überall wimmelte es von diesen Fremden, tausendfach, millionenfach! Und überall war das feine Zirpen und Singen in der Luft, lag der unheimliche Bann über der Stadt, der die Lokvorther dorthin lockte, wo die Larven sich türmten, manchmal zu schleimigen Bergen.
    Ten-No-Thau vernahm diese Strahlung, oder wie immer man es bezeichnen wollte, doch er mußte dem Ruf nicht gehorchen. Er war dagegen ebenso immun wie gegen das Zirpen, das die anderen Intelligenzwesen auf Lokvorth so grausam widerstands- und willenlos gemacht hatte.
    Das habe ich dir zu verdanken, Tekener! dachte er, allerdings ohne Dankbarkeit.
    Er erinnerte sich, als sei es gestern gewesen. Nie würde er diesen Tag vergessen, und wenn er tausend Jahre alt würde.
    Es war der Tag seiner bittersten Niederlage gewesen.
    Und der Beginn eines neuen Lebens.
    Damals auf Taukaah ...
     
    *
     
    Es war am Ende ein Katzund-Maus-Spiel gewesen, nur mit verkehrten Rollen. Nicht der Kartanin war der Jäger gewesen, sondern der andere, der Terraner.
    Vor fünfzehn Jahren ...
    Ten-No-Thau hatte bis dahin größere Sektoren von Hangay unsicher gemacht. In seiner Heimatgalaxis war er einer der berüchtigsten Bandenchefs gewesen und hatte Terror und Schrecken verbreitet. Kaum ein Schiff war vor ihm und seinen Piraten sicher gewesen, kaum eine Kolonie, sofern sie nicht gerade zu den stark geschützten gehörte.
    Auf Leben war es ihm bei seinen Raubzügen und Überfällen noch nie, mals angekommen. Wer sich ergab und fügte, der wurde geschont. Wer sich ihm in den Weg stellte und unbedingt den Helden spielen wollte, der hatte sich sein Schicksal selbst ausgesucht.
    Ronald Tekener dagegen hatte sich mit Dao-Lin-H’ay, der Verräterin, seit vielen Jahren nach Hangay zurückgezogen. Als sich die Zellaktivatorträger von der galaktischen Bühne vorläufig verabschiedeten, wollte Tekener in seiner Verbitterung von der ganzen Milchstraße nichts mehr wissen.
    Wäre er nur dort geblieben!
    So entwickelte der Terraner sich zum Kämpfer für Recht und Gesetz in einer Galaxis, in der er ein Fremder war. Auch durch die Bindung an die Verräterin würde er nie einer von ihnen werden, ein den Kartanin gleichberechtigter Mensch.
    Viele mochten das’ anders sehen. Für Ten-No-Thau hatte mit Tekeners Auftauchen der Kampf begonnen, denn es war nur eine Frage der Zeit gewesen, wann der Terraner mit den Narben und dem eiskalten Lächeln im Gesicht dem Banditen ins Handwerk zu pfuschen versuchte.
    Wärest du nie geboren worden!
    Zehn Jahre lang hatten sie einander belauert und gejagt. Der Karaponide hatte die ersten Niederlagen hinnehmen müssen, als Tekener ihm innerhalb eines Jahres drei Schiffe wegnahm. Der Verhaßte hatte starke Unterstützung durch offizielle Stellen und arbeitete mit Söldnertrupps, die er zum Teil selbst ausgebildet hatte.
    Natürlich nahm auch die Verräterin an seinen Feldzügen teil.
    Und es ging weiter.
    Nach zehn Jahren hatte zwar Ten-No-Thau dem Terraner ebenfalls einige empfindliche Schläge versetzt, aber davon ließ sich Tekener nicht abschrecken. Er schlug wieder und wieder zurück, und als es keinen anderen Ausweg mehr gab, da stellten sie sich zur Entscheidungsschlacht im Rumura-System, der Hauptbasis der Banditen.
    Ten-No-Thau erwartete den Feind mit seinen siebzehn noch verbliebenen Schiffen, Tekener kam mit zwölf Einheiten. Die Raumschlacht dauerte eine Stunde, dann war das Flaggschiff des Karaponiden ein Wrack, und er mußte mit einem Rettungsboot fliehen, während sich die Besatzungen seiner letzten drei Raumer ergaben.
    Tekener gab jedoch nicht auf. Er hatte das Ausschleusungsmanöver beobachtet und setzte nach. Der Terraner verließ sein eigenes Schiff ebenfalls mit einem Boot und verfolgte den Gegner.
    In der Atmosphäre des zweiten Planeten, Taukaah, schoß er den Karaponiden ab.
    Ten-No-Thau verfluchte den Narbengesichtigen und konnte sich nur durch eine gewagte Notlandung retten, wenige Kilometer von seinem Stützpunkt auf Taukaah entfernt. Er lag mitten in einer Steppe, die Sonne brannte heiß vom wolkenlosen Himmel herab. Als Tekener landete, war er bereits dort und erwartete ihn in einem Graben knapp vor den
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