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1829 - Unternehmen Humanidrom

Titel: 1829 - Unternehmen Humanidrom
Autoren: Unbekannt
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Schicksal ereilt wie die Invasoren, von denen nur ein einziger überlebt hatte.
    „Raus hier!" rief er. „Nehmt den Gefangenen mit!"
    Seine Männer packten den Alaza und schleppten ihn hinaus, während der Kommandant von einem der Toten zum anderen ging, um Abschied von ihnen zu nehmen. Als letzter verließ er die Halle, schloß zu seinen Männern auf und trieb sie zur Eile an.
    Plötzlich stieß Assassan zu ihnen. Er war allein.
    „Wo sind deine Männer?" schrie der Kommandant ihn an.
    „Sie sind alle tot", antwortete sein Stellvertreter niedergeschlagen, während sie mit hoher Beschleunigung durch den Gang zum Hangar flogen. „Wir sind in eine Falle geraten und hatten keine Chance."
    Kelassan äußerte sich nicht dazu. Am Ende des Ganges schaltete er seinen Gravo-Pak aus und wartete ab, um den Rückzug der Gruppe zu sichern. Erst als alle im Raumgleiter saßen, schloß er sich ihnen an und lenkte die Maschine durch die Schleuse hinaus, um Kurs auf die AVALON zu nehmen.
    „Wir sind ...", hallte plötzlich eine Stimme aus den Lautsprechern.
    Mehr war nicht zu hören, denn in diesem Moment zündeten die überlebenden Gazkar an Bord des Igelschiffes die Sprengladungen, und das Raumschiff explodierte.
    Ein gleißend heller Feuerball breitete sich im All aus. Zahllose Trümmerstücke rasten wie eine Schrotladung in den Schutzschirm des Raumgleiters, ohne ihn allerdings durchschlagen zu können. Die Unither blickten sich erschrocken an.
    Endlich blieben ihnen ein paar Sekunden zum Nachdenken. Ihnen wurde in aller Deutlichkeit bewußt, wie knapp sie dem Tode entgangen waren.
    Einer der Männer begann zu zittern. Sosehr er sich auch bemühte, es vor den anderen zu verbergen, es gelang ihm nicht. Der Kommandant legte ihm beruhigend die Hand auf den Arm.
    „Was war das für eine Stimme?" fragte er, um von dem Untergang des Igelraumers abzulenken.
    „Das war einer von uns", vermutete einer seiner Begleiter.
    Er war mit einem unzerstörbaren Kunststoffband mit dem paralysierten Gefangenen verbunden. Das Band löste er auch jetzt nicht ab, obwohl der Alaza keine Möglichkeit zur Flucht hatte und niemand zu befürchten brauchte, daß er sich auflehnte.
    Der Ingenieur hatte etwas Pflanzenhaftes an sich. Er war etwa zweieinhalb Meter groß, hatte einen pferdeähnlichen Kopf mit kleinen Knopfaugen, die in den dunklen Höhlen weiß leuchteten. Den langgestreckten, etwa einen Meter langen Kopf preßte der Gefangene eng an den Körper. Der Kopf war eingerahmt von einem Kranz verschieden dicker, etwa 50 Zentimeter langer, grüner Wurmfortsätze, die unter dem Einfluß der Lähmung schlaff herunterhingen.
    Unterhalb des Kopfes ragten seitlich jeweils zwei dunkelgrüne Arme heraus. Der knorpelig aussehende Oberkörper war vorn hellgrün, am Rücken aber dunkelgrün. Der Unterkörper war schlank, mehrfach eingeschnürt und sah wegen seines Exoskeletts wie bandagiert aus. Am Fußende besaß der Alaza achtzehn Pseudopodien.
    Als Kelassan den Gefangenen betrachtete, wurde ihm bewußt, daß dieser den Karzz nicht dabeihatte, jenen etwa zwei Meter langen Stab, der dem Tangle-Scan ähnliche Signale aussenden konnte. Der Kommandant hoffte, daß das Fehlen dieses Instruments den Wert des Gefangenen nicht minderte.
    „Unsinn", widersprach Assassan der Behauptung, sie hätten den Ruf eines ihrer Mitkämpfer vernommen.
    Seine Stimme klang schrill, und sie verriet viel von seinem psychischen Zustand.
    „Wer sollte das wohl gewesen sein?" rief er. „Von meiner Gruppe hat niemand überlebt. Es müßte dann schon einer von eurer Gruppe gewesen sein. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, daß Kelassan einen seiner Kämpfer im Stich gelassen hat."
    „Nein", brummte Ophlass, ein alter Haudegen, der schon mehrere Einsätze wie diesen unverletzt überstanden hatte. „Das würde er nicht."
    Seine Blicke richteten sich auf Assassan. Sie machten deutlich, was er von ihm hielt.
    „Wenn das ein Unither gewesen ist", fuhr er kühl fort, „dann war es einer aus deiner Gruppe. Seltsam, daß du als einziger überlebt hast."
    Assassan stürzte sich zornig auf ihn und versuchte, ihm die Faust ins Gesicht zu schlagen. Ophlass wehrte ihn geschickt ab und konterte mit einem Hieb in die Magengegend, der den Stellvertretenden Kommandanten von den Füßen riß.
    Sofort kam Assassan wieder hoch. Er wollte erneut angreifen, doch nun stellte Kelassan sich ihm in den Weg.
    „Schluß jetzt!" befahl er. „Wer noch ein Wort sagt, kommt vors Kriegsgericht."
    Damit
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