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1829 - Unternehmen Humanidrom

Titel: 1829 - Unternehmen Humanidrom
Autoren: Unbekannt
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unmittelbarer Nachbarschaft des Forschungszentrums erhob. HQ-Camelot war ein siebzehnstöckiger, stufenpyramidenförmiger Terrassenbau von gewaltigen Ausmaßen. Das Zentrum des Erdgeschosses war das erste Gebäude, das auf Camelot errichtet .worden war.
    Obwohl alle Anlagen der Steuerzentrale hochtechnisiert waren und syntrongesteuert abliefen, waren darin bis zu tausend Personen beschäftigt. Grund dafür war, daß die Zellaktivatorträger sich in keinem Bereich ausschließlich auf Syntroniken verlassen wollten. Bei wichtigen Entscheidungen mußte das letzte Wort immer bei den Intelligenzwesen liegen.
    Auf großen Monitoren und in Holos stellten die Syntroniken dar, wie die Aktion der Tolkander ablief.
    Atlan sah seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Anhand von grafischen Darstellungen beschrieben die Syntrons, in welche Richtung die Invasoren vorstießen und welche Sonnensysteme dabei in akute Gefahr gerieten. Die Stoßrichtung führte in ein relativ dünn besiedeltes Gebiet der Milchstraße, in dem es jedoch Hunderte von Sauerstoffwelten gab, denen das Interesse der Tolkander dienen konnte.
    In den letzten Tagen hatten die Invasoren immer wieder kleinere Vorstöße in die Milchstraße unternommen und dabei insgesamt 101 Sauerstoffwelten erobert, vornehmlich in einem Radius von 8000 Lichtjahren um Sol. Manche dieser Planeten waren bewohnt, andere nicht, aber alle waren relativ unbedeutend, so daß die Galaktiker sie nicht mit vollem Einsatz verteidigt hatten.
    Nun aber kam aus 47 Tucani von den fünfzig in der Milchstraße zurückgebliebenen Camelot-Kreuzern die Nachricht, daß 150.000 der insgesamt 200.000 Tolkanderschiffe in unterschiedlich großen Pulks in Richtung Milchstraße aufgebrochen waren.
    Sie bildeten 150 Flotten mit bis zu tausend Raumschiffen.
    Atlan hatte das Gefühl, auf schwankendem Boden zu stehen. Die Galaktischen Völker hatten dieser ungeheuren Flotte buchstäblich nichts entgegenzusetzen.
    Solange die Tolkander mit den Tangle-Scans arbeiten konnten, blieben sie überlegen, beinahe unangreifbar. Der sogenannte Stotterantrieb ihrer Raumschiffe erhöhte ihre Überlegenheit noch.
    In einem der Holos zeichnete sich das Gesicht des Terraners Fioreth Camtuque ab, der für alle anderen Kommandanten der Camelot-Kreuzer das Wort ergriffen hatte. Er war ein etwa 140jähriger; dunkelhäutiger Mann mit hellblauen Augen. Er strahlte Ruhe und Gelassenheit aus und schien von der heranrückenden Macht der Tolkander nicht übermäßig beeindruckt zu sein.
    Doch die schmalen Lippen und ein kaum merkliches Beben in seiner Stimme verrieten, wie sehr die Flotte der Tolkander ihn unter Druck setzte und wie groß seine Befürchtungen für die Völker der Galaxis waren.
    „Was sollen wir tun?" fragte er. „Sollen wir einen Gegenstoß unternehmen?"
    Atlan schüttelte den Kopf.
    Eine derartige Reaktion durfte nicht in Frage kommen. Sie wäre mit Selbstmord gleichzusetzen. Die geradezu winzige Flotte von Camelot wäre angesichts der Übermacht sofort aufgerieben worden.
    „Ich kann euch nur raten, euch zurückzuziehen", antwortete der Arkonide. „Gegen eine solche Übermacht stehen wir auf verlorenem Posten. Wir können uns nicht auf Kämpfe einlassen, weil wir sie nicht gewinnen können."
    Solange es gegen den Stotterantrieb der Igelschiffe keinen wirksamen Neutralisator gab, so daß der Gegner nicht als Ziel zu erfassen war, bestand ein Ungleichgewicht der Kräfte, das nicht behoben werden konnte.
    „Aber das ist keine Lösung", gab Fioreth Camtuque zu bedenken. „Irgend etwas müssen wir tun."
    „Sicher", stimmte der Arkonide zu, „doch vorläufig nicht im offenen Kampf. Wir werden erneut versuchen, die Völker der Galaxis auf diplomatischem Wege zu einen und die verschiedenen Machtblöcke an einen Tisch zu bringen. Vielleicht hilft uns die Aktion der Tolkander dabei."
    „Okay", sagte der Kommandant. „Wir ziehen uns zurück."
    Atlan bestätigte und beendete das Gespräch.
    Der Aktivatorträger verließ die Zentrale, um sich für einige Zeit in seine Privaträume zurückzuziehen.
    Da die Position von Camelot geheim bleiben mußte, konnte er nicht von hier aus Verbindung mit den verschiedenen Machtblöcken der Milchstraße aufnehmen.
    Er mußte auf die GILGAMESCH wechseln und sich einige hundert Lichtjahre von Camelot entfernen, um die erforderlichen Hyperkomgespräche vom Raumschiff und einem anderen Raumsektor aus zu führen. Es wäre ein leichtes für seine Gesprächspartner gewesen, die
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