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1823 - Regenten der Träume

Titel: 1823 - Regenten der Träume
Autoren: Unbekannt
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vor. Wir haben noch eine halbe Stunde Zeit. Wie kann ich euch dienen?"
    „Das wissen wir selbst nicht genau", erwiderte ich. „Wie schon gesagt, mein Freund Reginald Bull und ich, wir stammen nicht aus Plantagoo. Uns stehen jedoch Koordinaten zur Verfügung, an denen wir Hilfe zur Heimkehr bekommen können. Und da fängt die Frage an. Wie erreichen wir diese Koordinaten? Am besten auf dem schnellsten Weg."
    Demin zögerte. Dann fragte er: „Was für Koordinaten sind das?"
    „Etwa 33.000 Lichtjahre von hier entfernt. In Richtung des galaktischen Zentrums."
    „Dann werden die Paradea euch nicht helfen. Die CHIIZ fliegt ausschließlich ihre Routen hier in der Northside von Plantagoo."
    „Wer hilft uns dann?"
    „Wahrscheinlich niemand."
    „Wir benötigen also ein eigenes Raumschiff?"
    Demin gab wieder dieses zischelnde, als Lachen übersetzte Geräusch von sich.
    „Das kannst du so sehen. Es ist allerdings nicht einfach, sich ein Raumschiff zu besorgen. Man könnte auch sagen ausgeschlossen. Langsam glaube ich, ihr stammt wirklich nicht aus Plantagoo. Was, beim Drachen, stellt ihr euch vor?"
    Beire Drachen. Ich horchte auf. Diesen Ausdruck kannte ich.
    „Wo sind die Chancen denn am größten, daß wir ein Raumschiff in die Finger kriegen?" fragte Bull, die Mißgelauntheit in Person.
    Demin duckte sich ein bißchen. Vor dem Dicken schien er Respekt zu empfinden.
    „Das kommt darauf an. Unsere Route führt an vielen Orten vorbei. Wie lange bleibt ihr an Bord?"
    „Nicht länger als zwei Wochen", sagte ich rasch.
    „Dann empfehle ich den Planeten Zentrifaal-Zentrum. Das Zentriff-System. Sechs oder sieben Stationen noch, schätze ich."
    Demin brachte uns bei, wie man am Sensorbord der Kabine den aktuellen Flugplan abrufen konnte.
    Sechs Planeten standen darauf verzeichnet.
    Ich konnte die Schrift natürlich nicht entziffern, aber das Übersetzergerät war ein kleines Wunderding.
    Demin verfolgte voller Interesse, wie ich mir die Zeichen vorlesen ließ.
    Anzunehmen, daß er so etwas vorher nie gesehen hatte; das Gerät war ja nicht mehr als ein kleines silbernes Plättchen, das ich an den Hals geheftet bei mir trug. Es entstammte der galornischen Technik. Somit war es allem, was sich an Bord der CHIIZ befand, um Lichtjahre überlegen.
    „Zentrifaal-Zentrum also", meinte ich. „Danke für die Empfehlung."
    „Ich muß euch verlassen", sprach der Paradea. „Wenn die Mocksgerger kommen, dann wird jedes Besatzungsmitglied gebraucht."
    Wir folgten ihm nach draußen, blieben auf dem Korridor stehen, und über die Wandbildschirme sahen wir einen blauen Planeten unter uns größer werden. Die CHIIZ hielt auf einen der kleinen Kontinente zu.
     
    *
     
    Eine Stadt im Dauerregen umgab die feuerrote Rakete. Über das Hauptschott ergoß sich ein vor Nässe triefender Strom humanoider Gestalten in den Rumpf. Ein bassiger, angenehm vielschichtiger Lautteppich verdrängte die Stille, die zuvor geherrscht hatte, und unter der Führung nervöser Paradea verteilten sich die Wesen auf ihre Unterkünfte.
    Mocksgerger wurden ein bis zwei Meter groß, schwankten zwischen fett und spindeldürr, deckten zwischen hinfällig und kräftig das ganze Spektrum ab. Das typische Mocksgerger-Gesicht war rund und besaß eine Unzahl roter Pigmentierungen, so wie Ausschlag. Die Nasen waren breitgezogen, für menschliche Verhältnisse auffällig und extrem; die Augen besaßen einen Stich ins Gelbliche, ein bißchen intensiver als die ebenfalls gelbliche Körperhaut.
    Gergische Körpermerkmale konnten sehr verschieden ausgeprägt sein, nicht allein die Körpergröße. Sie wiesen eine außerordentliche genetische Spannbreite auf. Da sie keinen Heimatplaneten besaßen, nannte man sie die Versprengten von Plantagoo.
    Und noch etwas fiel mir auf: Mocksgerger stanken. In Plantagoo galten sie als angenehme Nachbarn, als arbeitsame Gesellen; gefragte Ingenieure mit Hang zur Schwerarbeit. Trotzdem, ihr Körpergeruch war unerträglich. Die Klimaanlage der CHIIZ stieß an empfindliche Grenzen.
    Im Speisesaal traf sich alles, später am Tag, dazu wurde eine Mahlzeit gereicht. Drangvolle Enge herrschte. Vielleicht war es das, was Buage gemeint hatte?
    Bully und ich schauten uns an, dann mischten wir uns unter die Neuen. Keiner von uns empfand die Enge als gravierend. Nebenbei bemerkt, ich hatte Hunger, die fremdartigen Speisen machten einen guten Eindruck und schmeckten auch so.
    Daß wir einem fremden Volk angehörten, ließ uns niemand spüren. Mit
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