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1820 - Intrige auf Trokan

Titel: 1820 - Intrige auf Trokan
Autoren: Unbekannt
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schrien und tobten, aber die Blues dachten nicht daran, die Luken für sie zu öffnen.
    Soviel Brutalität war für Gataser eigentlich sehr untypisch, aber die Notlage schien diese Angehörigen des Forums Raglund völlig um den Verstand gebracht zu haben.
    Diese Gataser schreckten nicht einmal vor einer weiteren Grausamkeit zurück.
    Solange die inneren Pforten des Hangars offenstanden, konnte die äußere Schleuse nicht geöffnet werden und der Diskus nicht abfliegen. Aber die Blues zögerten nicht, die Waffen des Schiffes rücksichtslos einzusetzen.
    Sie schossen sich einfach ein Loch in die Wandung des Humanidroms und damit verurteilten sie Hunderte von anderen Intelligenzwesen zum Tod im Vakuum. Selbstverständlich wurde von den Syntroniken des Humanidroms sofort das Schließen von Schotten veranlaßt, so daß ein völliges Entweichen der Atemluft vermieden werden konnte - aber in einem beträchtlich großen Sektor des Humanidroms gab es jetzt keinen Sauerstoff mehr.
    Die Blues allerdings hatten nun freie Bahn. Sie nahmen Fahrt auf, rammten beinahe ein anderes Fahrzeug und verschwanden dann in den Weiten des Alls.
    Centoar Vilgor sah abermals auf die Uhr. Noch keine Nachricht von Akon.
    Dann wurde Raumalarm ausgelöst.
    Sie waren da!
    Auf einem der Bildschirme konnte Centoar Vilgor die Angreifer sehen, eine große Flotte, die weit draußen im Raum in das Normalkontinuum zurückgefallen war. Es konnten sehr wohl an die zweitausend Schiffe sein.
    Centoar Vilgor schluckte. Er bemerkte, daß sich auf seiner Stirn feine Schweißperlen bildeten. Gänzlich frei von Angst war der Akone also nicht.
    Aber noch fürchtete er sich nicht derartig, daß er darüber den Verstand verlor und nicht mehr klar und folgerichtig denken konnte.
    Die Panik hatte sich mittlerweile auf die Besatzungen der fliehenden Schiffe übertragen. Auch sie mußten die heranjagende Igelflotte auf ihren Orterschirmeh entdeckt haben. Jetzt änderten viele dieser Schiffe ihre Kurse und sahen zu, daß sie sich möglichst weit von den Igelschiffen entfernten - so wie ein Hühnerhaufen auseinanderstob, wenn der Fuchs heranschnürte.
    Zum Glück für die Flüchtenden schienen die Igelschiffe keinerlei Interesse daran zu haben, sie zu verfolgen, andernfalls wäre es zu einem Scheibenschießen gekommen. Die kleinen Schiffe hatten gegenüber den großen Schiffen der Igelflotte weder eine Chance auf Flucht noch auf Gegenwehr. Die Besatzungen konnten nur hoffen, daß sie einfach zu unwichtig waren und zu unbedeutend, als daß man sich um sie gekümmert hätte.
    Dann hatten sie eine Chance, vielleicht ihre Heimatwelt zu erreichen oder irgend einen anderen Planeten, der ihnen Sicherheit und Gastfreundschaft gewähren konnte - das aber vermutlich nicht sehr gerne tun würde.
    Centoar Vilgor starrte auf den Ortungsschirm.
    Die Igelschiffe hatten eine keilförmige Formation eingerichtet und rasten gradlinig mit hoher Fahrt auf Lokvorth und das Humanidrom zu. Centoar Vilgor schätzte, daß sie bei diesem Flug noch mindestens eine halbe Stunde brauchen würden, um ihr Ziel zu erreichen.
    Eine halbe Stunde, das konnte für seine Pläne so gerade eben reichen. Ganz sicher genügte es nicht, das Humanidrom vollständig zu evakuieren. Tausende, vielleicht Zehntausende von Galaktikern im Humanidrom hatten keine Chance, dem Überfall zu entkommen, der wahrscheinlich ihren sicheren Tod bedeutete - zumindest in absehbarer Zeit.
    Centoar Vilgor schloß kurz die Augen und versuchte sich vorzustellen, wie es wäre, wenn er auf keine seiner Vorsichtsmaßnahmen zurückgreifen könnte und in der gleichen Notlage steckte wie alle anderen im Humanidrom. Einstweilen völlig sicher, gesund und wohlbehalten, aber die Gewißheit vor Augen, daß das Leben in spätestens dreißig Minuten enden würde.
    Vilgors Wahrnehmung schwankte hin und her. Mal erschien ihm dieses Warten auf den Tod entsetzlich lang zu sein, dann wieder spürte er, wie kurz seine Lebensspanne noch warer konnte sich auf keine dieser beiden Möglichkeiten gefühlsmäßig festlegen. Klar war nur, und das spürte er überdeutlich, wie die Angst von ihm Besitz ergriff und ihn gnadenlos würgte.
    Er zog sich aus seinen Gefühlen zurück und kam langsam wieder zu Verstand.
    Noch immer kein Signal von Akon. Langsam wurde es auch für Centoar Vilgor knapp.
    Auf den Monitoren war zu sehen, was für Szenen sich auf den Gängen und Fluren des Humanidroms abspielten. Einige der Todgeweihten versuchten ihre Panik mit Alkohol und
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