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1820 - Intrige auf Trokan

Titel: 1820 - Intrige auf Trokan
Autoren: Unbekannt
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Vilgor wußte, daß er noch Zeit hatte, die Frage war nur, wieviel.
    Er wollte das Genmaterial unbedingt haben, also mußte er abwarten und ausharren, bis Akon lieferte.
    Erst dann konnte er daran denken, sich abzusetzen und in Sicherheit zu bringen.
    Der Akone trennte die Verbindung und schaltete auf allgemeine Nachrichtenkanäle um. Das hätte er sich sparen können - auch hier herrschten Panik und Entsetzen. Alles schrie und rannte durcheinander, kaum jemand schien die Nerven behalten zu haben. Immerhin konnte Centoar Vilgor in Erfahrung bringen, woher die Unglücksbotschaft stammte.
    Die GILGAMESCH - immer wieder diese GILGAMESCH, dachte Centoar Vilgor grimmig, verfluchter Rhodan! - hatte im Sektor 47 Tucani Flotten von sogenannten Igelschiffen ausgemacht, die sich zusammengeschlossen und mittlerweile in Marsch gesetzt hatten.
    Die Ziele dieser Flotten standen nicht fest, aber es gab immerhin Anhaltspunkte - und einer der Kursvektoren wies allem Anschein nach exakt auf das Scarfaruu-System. Die Rede war von über zweitausend Schiffen, in der Tat eine gewaltige Streitmacht.
    Centoar Vilgor war sehr gespannt, was die im Humanidrom versammelten Völker aufbieten würden, um das Humanidrom und Lokvorth zu beschützen.
    Er brauchte eine knappe Stunde, um zu einem eindeutigen Ergebnis zu kommen.
    Es war niederschmetternd.
    Die Einheit der Völker löste sich auf wie eine Schneeflocke auf rotglühendem Stahl. Niemand dachte daran, eine Flotte nach Lokvorth zu schicken und den Bedrohten dort zu Hilfe zu kommen.
    „Elendes Gesindel!" stieß Centoar Vilgor gehässig hervor. „Diese Invasion habt ihr Memmen wahrhaftig verdient!"
     
    9.
     
    Panik, Grauen, Entsetzen - das waren die Begriffe, die das Humanidrom kennzeichneten. Und totales Chaos.
    Centoar Vilgor hatte sich so gut vorbereitet, wie er es vermochte. Der Akone hatte sich einen - terranischen! SERUN verschafft und für reichlich Waffen und Munition gesorgt. Er hatte sämtliche Bildschirme in seiner Suite aktiviert und verfolgte dort in Ruhe, was sich abspielte.
    Noch war kein einziger Angreifer aufgetaucht. Vielleicht handelte es sich um ein Gerücht, oder die Angreifer hatten auf dem Weg nach Lokvorth ein anderes, für sie interessanteres Ziel gefunden.
    Centoar Vilgor blickte kurz auf die Uhr. Noch immer keine Nachricht von Akon ...
    Er murmelte eine Verwünschung.
    Es gab eine Standleitung nach Akon, und jede Minute erwartete Vilgor die Mitteilung, daß die Genprobe auf, dem Weg zu ihm war. Erst danach, so hatte er sich -vorgenommen, würde er sich absetzen. Und wenn das Material zu spät kam ... Nun, daran wagte er gar nicht zu denken. Vilgor vertraute seinem Glück.
    Es kam nur darauf an, kaltblütig zu bleiben und nicht durchzudrehen, wie es derzeit die meisten anderen taten.
    In den Außenbezirken des Humanidroms spielten sich unbeschreibliche Szenen ab. Flucht, das war das einzige, woran die meisten Galaktiker, noch denken konnten. Aber es gab nicht genügend raumtüchtige Schiffe, um alle Personen zu befördern, die zur Zeit im Humanidrom lebten.
    Deswegen wurde bereits auf den Wegen zu den Schleusen gekämpft, mal mit bloßer Körperkraft und Flüchen, in manchen Fällen aber auch schon mit Waffen. Tote waren zu beklagen, Verletzte lagen auf den Gängen. Und über allem lag ein durchdringendes, auf- und abschwellendes Panikgekreische in Dutzenden von verschiedenen galaktischen Sprachen.
    Centoar Vilgors Aufmerksamkeit richtete sich auf eine der Schleusen. Dort gab es einen Diskusraumer, der mühelos fünfzig Personen oder mehr befördern und in Sicherheit bringen konnte. Das Schiff war von drei Blues übernommen worden, und auf dem Bildschirm konnte der Akone sehen, wie sich ein Trupp von ungefähr zwanzig weiteren Blues der Schleuse näherte, in der der Diskus wartete.
    Die Blues waren bewaffnet, und wer angesichts der Strahler nicht sofort freiwillig den Weg frei machte, der wurde von den Gatasern gnadenlos niedergeschossen. Mit größter Brutalität bahnten sie sich den Weg zur Schleuse, trampelten andere Flüchtige nieder und schreckten vor keiner Gewaltanwendung zurück.
    Sie erreichten ihr Ziel, den rettenden Diskus. An Bord zu gehen war eine Sache weniger Minuten.
    Dann aber spielte sich eine Szene ab, die selbst Centoar Vilgor schaudern ließ.
    Die Blues ließen die Schleusen des Diskusraumers zugleiten, und das, obwohl an Bord noch genügend Platz für Dutzende von anderen Flüchtlingen gewesen wäre. Die Verzweifelten in der Schleusenkammer
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