Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1818 - Testfall Lafayette

Titel: 1818 - Testfall Lafayette
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
kugelförmiger Tank auf, der einen Durchmesser von etwa 80 Zentimetern hatte, also etwa so groß war wie sein Kopf. Er bog einen armdicken Träger aus einem keramischen Material zur Seite und machte sich auf diese Weise den Weg frei. Dann hob er den Tank heraus und trat einige Schritte zur Seite, um ihn vorsichtig auf den Boden zu setzen.
    Als erstes stellte er fest, daß es sich wirklich um einen Tank, nicht aber um eine gefährliche Waffe handelte. Der kugelförmige Behälter verfügte über ein Ventil, das per Hand verstellt werden konnte. Icho Tolot wollte es bereits öffnen, als ihm bewußt wurde, daß er damit möglicherweise ein für Gucky gefährliches Gift austreten ließ.
    Er nahm den Tank auf, entfernte sich etwa zwanzig Meter von dem Ilt, prüfte die Windrichtung und beugte sich über das Ventil. Dann erst drehte er es vorsichtig auf, wobei er dafür sorgte, daß nur eine winzige Menge des Kugelinhalts entweichen konnte.
    Er schnüffelte.
    Ein Gas trat aus, an dessen Geruch er sich augenblicklich erinnerte. Dieses Gas hatte es auch in Swamp-City gegeben. Den Geruch hatte er an mehreren Stellen innerhalb der Gebäude festgestellt. Daraus war zu schließen, daß das Gas auf keinen Fall eine tödliche Wirkung auf Menschen hatte, sonst hätten alle Gefangenen in den Gebäuden tot sein müssen.
    Icho Tolot dachte an das, was Joseph Broussard jr. ihm über die Duftbahnen der Neezer erzählt hatte.
    Also beschloß er, den Tank mitzunehmen. Er klemmte ihn sich unter einen seiner Arme, hob Gucky behutsam auf und setzte ihn sich auf die Schultern.
    „Ich bin zufrieden mit dir", lobte er ihn. „Es ist gut, daß du nicht teleportiert hast. Und wenn du solche Gedanken jetzt mit dir herumtragen solltest, schlag sie dir aus dem Kopf!"
    Der Mausbiber antwortete nicht. Er saß ruhig auf seiner Schulter und legte dem Haluter eine Hand auf den Kopf, um sich abzustützen.
    Während Icho Tolot zum Hügel zurückkehrte und zu Pepe und Joseph aufstieg, beobachtete er den Ilt.
    Er stellte beruhigt fest, daß dieser keinerlei Anzeichen von Hektik und Fahrigkeit zeigte.
    Dieses nervöse Verhalten war Vorbote für das Verschwinden gewesen. Daß es nun ausblieb, war für den Haluter ein Zeichen dafür, daß der geheimnisvolle Ruf zur Zeit nicht an Gucky erging.
    „Was bringst du uns mit?" fragte Joseph Broussard jr. Mit tief in den Hosentaschen vergrabenen Händen kam er ihm einige Schritte entgegen. „Daß du Gucky gefunden hast, sehe ich, aber was hat diese Kugel zu bedeuten?"
    „Das weiß ich auch noch nicht", bekannte der Haluter, „aber wir werden es bald herausfinden."
    Er setzte den Ilt ab und übergab ihn Joseph mit der Bitte, sich um ihn zu kümmern.
    „Red mit ihm", empfahl er ihm. „Ich bin sicher, daß er dich hört. Es wird ihm helfen, so daß er unter dem TangleScan nicht sosehr zu leiden hat."
    „Gern", sagte Joseph. „Was soll ich ihm erzählen?"
    „Er hat früher mal leidenschaftlich gern Möhren gegessen", berichtete Icho Tolot mit einem lautlosen Lachen, das seinen mächtigen Körper bis in die Schultern hinein erschütterte. „Vielleicht kennst du eine Geschichte, in der Möhren die Hauptrolle spielen?"
    „Mag er heute keine Möhren mehr?" staunte Joseph.
    „Doch, aber er zieht Gemüsesuppe vor!"
    Weder mit der einen Empfehlung noch mit der anderen konnte der ehemalige Beausoleil etwas anfangen. Er war sich auch nicht sicher, ob Icho Tolot es wirklich ernst gemeint hatte.
    Deshalb erzählte er kurzerhand von der Flucht aus dem Gefangenenlager und dem Marsch durch die Wildnis, wobei es ihm weniger auf die dramatischen Situationen ankam als vielmehr auf die wenigen Ereignisse, die angenehm gewesen waren. .
    Der Haluter wandte sich dem noch immer gefesselten Gemba zu und untersuchte ihn. Er stellte fest, daß sich der Zustand des Gazka nicht verändert hatte. Nach wie vor waren keine Lebensfunktionen zu beobachten.
    War Gemba etwa wirklich tot?
    Unmittelbar neben dem käferartigen Wesen öffnete Icho Tolot das Ventil des Kugelbehälters und ließ ein wenig Gas ausströmen.
    Die Wirkung war verblüffend.
    Als die Duftwolke den Gazka einhüllte, erwachten die Lebensgeister Gembas, der zu glauben schien, daß die Neezer ihn befreit hatten. Er strampelte mit den Beinen und schlug mit den Armen um sich, soweit es ihm die Fesseln erlaubten, und versuchte auf diese Weise, sich aufzurichten. Der eigenartige Duft aus der Kugel zwang ihn zur Aktivität.
    Icho Tolot drückte ihm eine Hand unter den Rücken und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher