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1818 - Altar der Teuflischen

1818 - Altar der Teuflischen

Titel: 1818 - Altar der Teuflischen
Autoren: Jason Dark
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auch du dazugehörst.«
    »Er hat euch nichts getan«, versuchte es Johnny noch mal.
    »Lass es lieber sein«, sagte die Stimme von oben. »Bereue dein Verhalten, solange wir dir noch die Zeit dafür geben.«
    »Nein, ich bereue es nicht.«
    »Dann bist du dumm.«
    »Oder ehrlich.«
    Johnny wollte sich nicht einschüchtern lassen. In seinem Kopf bastelte er sich bereits einen Plan zusammen. Er dachte an die Beretta in seiner rechten Hand. Die Distanz reichte aus. Er war plötzlich entschlossen, die Waffe einzusetzen und auf eine der drei Gestalten zu zielen.
    »Lass meinen Freund los! Ich will, dass er zu mir kommt. Wenn nicht, werde ich auf die Gestalt schießen, die neben dir steht, und ich kann dir versprechen, dass meine geweihte Silberkugel sie vernichten wird.«
    Johnny hatte sich einfach nicht mehr zurückhalten können. Er hob auch den rechten Arm an und umfasste seine Schusshand jetzt mit beiden Händen, um die Pistole ruhig halten zu können.
    »Ich brauche nur abzudrücken, und ihr seid nur noch zu zweit. Überlegt euch das.«
    »Dann tu es!«
    Johnny hatte die Antwort vernommen, und wieder hatte sich die Stimme anders angehört. Als würde sie sich aus mehreren Stimmen zusammensetzen.
    »Gut, ich …«
    Johnny hatte es wirklich vorgehabt, doch er sprach nicht mehr weiter.
    Etwas passierte, mit dem er nicht gerechnet hatte. Sein Freund Tim wurde losgelassen – und erhielt im nächsten Moment einen Stoß, der ihn über die Kante katapultierte und er wie ein Stein in die Tiefe stürzte …
    ***
    Johnny Conolly konnte es nicht glauben. Das Gerüst war verdammt hoch. Wer von ihm fiel, der riskierte den Tod. Zumindest würde er schwer verletzt sein. Und Tim fiel.
    Johnny sah es überdeutlich, als hätte man extra für ihn eine Zeitlupe eingeschaltet. Der Körper kippte nach vorn, als hätte er einen Schlag in den Rücken erhalten. Tim streckte noch seine Arme aus, als wollte er den Aufprall abfangen.
    Das war nicht zu schaffen.
    Er fiel, berührte den Boden – und knickte zusammen. Er hatte den Aufprall kaum abfangen können. Johnny hörte noch seinen Schrei, danach ein schlimmes Geräusch, dann war es still.
    In diesem Augenblick hatte er den Eindruck, eine andere Welt zu betreten oder ein anderer zu werden. In seinem Innern stieg die Wut hoch, die sich in Hass verwandelte. Ihm war plötzlich alles egal, und er dachte nicht mehr daran, ob er einen Fehler beging oder nicht.
    Er wusste, dass dort oben die Musik spielte. Dass er dagegen etwas tun musste. Er wollte die drei Gestalten anschreien, riss sich aber zusammen.
    Und er hatte seine Waffe!
    Johnny ging ein paar Schritte zurück, um sich einen besseren Schusswinkel zu verschaffen. Dann hob er den Arm und schoss. Er hatte nicht genau gezielt, und er beließ es nicht nur bei einem Schuss.
    Er drückte dreimal ab.
    Die Geschosse selbst konnte er nicht verfolgen. Dafür sah er die Folgen und hätte fast gejubelt, als er sah, dass er getroffen hatte. Die Gestalten auf der Galerie zuckten zusammen. Sie bewegten sich. Die eine huschte geduckt nach links, die andere nach rechts weg.
    Nur eine blieb noch stehen. Während die beiden anderen Gestalten verschwunden waren, einfach in die Dunkelheit eingetaucht, blieb die dritte noch hoch aufgerichtet stehen.
    Sie stand am Rand.
    Aber sie schwankte schon.
    Johnny ging davon aus, dass er sie getroffen hatte und dass sie deshalb nicht wegkam. Er sah keine Wunde, er hörte auch kein Knirschen, dafür bewegte sich die Gestalt.
    Sie ging sogar vor.
    Und sie trat ins Leere!
    So wie es Tim Doherty ergangen war, erging es auch der Figur. Da gab es nichts mehr, das sie festhielt. Sie fiel und kippte nach vorn, als wollte sie eine Verbeugung machen.
    Kurz danach schlug auch sie auf.
    Und wie das passierte!
    Es war wie ein gewaltiger Hammerschlag. Der Boden vibrierte, was auch Johnny bemerkte, der ein wenig abseits stand. Er zuckte ebenfalls zusammen und konnte den leisen Ruf des Triumphes nicht unterdrücken.
    Dann schaute er zum Gerüst hoch.
    Es war leer.
    Johnny wusste aber, dass sich die beiden anderen Steinernen noch in der Nähe ihres Altars aufhielten, aber sie waren im Moment nicht wichtig für ihn. Er hatte andere Sorgen, und die hießen Tim Doherty.
    Er lief hin. Sein Herz schlug schneller als sonst. Er litt große Angst um Tim, der so still dalag, als würde er schlafen oder sogar tot sein.
    Johnny wünschte sich nicht, dass Letzteres der Fall war. Er zitterte, als er neben Tim auf die Knie fiel. Johnny wusste auch,
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