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1818 - Altar der Teuflischen

1818 - Altar der Teuflischen

Titel: 1818 - Altar der Teuflischen
Autoren: Jason Dark
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es sich um eine männliche Person handelte, und beim zweiten Hinschauen wusste er auch, wer da gekommen war.
    Es war Tim Doherty!
    Johnny wusste nicht, ob er sich darüber freuen sollte oder nicht. In seinem Kopf wirbelten die Gedanken. Er hätte Tim am liebsten angeschrien und ihn gefragt, ob er lebensmüde war.
    Tim blieb geduckt stehen und bewegte den Kopf, weil er in alle Richtungen schauen wollte. Erst als er sicher war, dass ihm keiner etwas tun würde, richtete er sich zu seiner vollen Größe auf und verschaffte sich erneut einen Überblick.
    Was hier wirklich passiert war, das konnte er nicht vom Boden der Kirche aus sehen. Zudem war es viel zu dunkel.
    Johnny hatte sich noch nicht gemeldet. Jetzt spitzte er die Lippen und stieß einen leisen Pfiff aus, der gehört wurde, denn Tims Kopf zuckte herum in Johnnys Richtung. Johnny war schwer zu erkennen, aber er winkte, und die Bewegung fiel Tim auf.
    »Keinen Laut!«, zischte Johnny.
    Er sah, wie Tim Doherty erstarrte, und rief dann leise den Namen des Freundes.
    Er sah, dass sich Tim entspannte. Dennoch fragte er heiser: »Bist du das, Johnny?«
    »Wer sonst?«
    »Okay, dann habe ich doch richtig vermutet.«
    »Ja, hast du. Aber das bringt uns nicht weiter. Es ist nicht gut, dass du hier bist.«
    »Warum denn nicht?«
    »Es ist zu gefährlich. Hau wieder ab!«
    »Nein, das tue ich nicht.«
    Johnny hatte am Klang der Stimme gehört, dass Tim es ernst meinte. So konnte es hier leicht zu Problemen kommen, denn er ging davon aus, dass sich die andere Seite von einer zweiten Gestalt nicht abschrecken lassen würde.
    Tim blieb nicht, wo er war. Er schlich auf Johnny zu. Dicht neben ihm blieb er stehen. Sein Atem musste sich zunächst beruhigen, dann fing er an zu sprechen. Er hatte seine Stimme gesenkt, sodass sie für Johnny kaum zu verstehen war.
    »Was ist denn hier los? Warum bist du überhaupt hier in der Kirche?«
    »Ich will diesen Fall aufklären.«
    »Ja, das habe ich mir gedacht. Und weiter?«
    »Nichts weiter.«
    »Wieso?«
    »Ich will den Fall aufklären und das kann ich nur hier in der Kirche, denn hier lauert der Mörder oder lauern sogar die Mörder.«
    Tim riss seinen Mund auf. »Nein!«, stieß er erschrocken hervor.
    »Doch, du kannst es mir glauben.«
    »Und wer ist der Killer?«
    »Es sind mehrere.«
    Jetzt begriff Tim. »Meinst du die steinernen Figuren auf dem Altar?«
    »Wen sonst?«
    Tim konnte nichts sagen und nur staunen. Er spürte den Druck hinter seinen Schläfen, er starrte Johnny wie einen Geist an, bis er sich wieder gefangen hatte und fragte: »Wie ist denn das möglich? Die – die – sind doch aus Stein, das haben wir doch beide gesehen.«
    »In der Tat.«
    »Und weiter?«
    »Jetzt sind sie nicht mehr da.«
    »Wie? In der Nische?«
    »Genau.«
    Tim stieß zischend die Luft aus. Er schaute Johnny an, versuchte noch etwas zu sagen, was er aber nicht schaffte. Er gab nur ein leises Stöhnen ab.
    »Jetzt weißt du alles.«
    Tim nickte. Er fand auch seine Sprache wieder. »Ja, jetzt weiß ich alles. Aber weißt du auch, wohin die drei Versteinerten verschwunden sind?«
    »Ja, das kann ich dir sagen, aber ich weiß nicht, ob die Antwort dir gefallen wird.«
    »Ich will sie trotzdem hören.«
    »Okay, sie sind noch hier.«
    Tim Doherty gab erst mal keine Antwort. Er musste nachdenken und flüsterte: »Hier? Sie sind hier? Meinst du damit die Kirche?«
    »Ja, was sonst?«
    Schweigen. Kein Wort mehr. Keine Frage. Und doch war der Druck, unter dem Tim litt, irgendwie zu spüren. Nur seine Augen bewegten sich, aber auch sie sahen nicht das, was sie sehen wollten.
    »Hast du denn gesehen, wo sie sich verborgen haben, Johnny?«
    »Nein.«
    Tim deutete mit dem ausgestreckten Zeigefinger zu Boden. »Aber sie befinden sich hier?«
    »Ja.«
    Nach dieser Antwort herrschte Schweigen. Tim schien erst jetzt bewusst zu werden, auf was er sich da eingelassen hatte. Sein Blick wurde unstet. Er suchte den Boden dicht vor sich ab. Sein Mund verzog sich einige Male.
    »Warum bist du noch nicht weg?«, wollte er wissen.
    »Das hatte ich vor. Aber es kam etwas dazwischen.«
    »Was denn?«
    »Das bist du gewesen.«
    »Was?«, keuchte Tim.
    »Ja, du. Es war ein unglückliches Zusammentreffen. Lass uns rausgehen, denn ich gehe davon aus, dass unsere Chancen draußen größer sind als hier drin.«
    »Gut.« Tim atmete auf. »Und ich hatte schon gedacht, dass du sie hier drinnen suchen willst.«
    »So verrückt bin ich nicht.« Johnny bewegte sich zur Seite. Er
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