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1816 - Hüter der Glückseligkeit

Titel: 1816 - Hüter der Glückseligkeit
Autoren: Unbekannt
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entweder eine besorgniserregende Diagnose oder wenigstens die unvermeidlichen Verhaltensvorschriften: „Du solltest ..."
    „Na, was ergibt die Diagnose?" fragte ich. „Können wir den Patienten wiederbeleben?"
    Perry wiegte den Kopf. „Erstaunlich", murmelte er.
    Ich trat zu ihm und blickte in die Öffnung, die er freigelegt hatte. Auch ich stieß einen Laut der Überraschung aus.
    „Syntron-Technologie", konstatierte ich erschüttert. „Hochwertige Syntron-Technologie ..."
    Damit hatten wir nicht unbedingt rechnen müssen. Schließlich gab es Roboter dieser und ähnlicher Bauart und Funktion auch auf der Basis positronischer Gehirne, die allerdings in der heimatlichen Milchstraße als veraltet galten. Bei uns waren Syntrons die Grundlage unserer technischen Geräte; alles andere galt als rückständig, zu teuer, zu primitiv und vor allem zu langsam.
    „Wir wissen natürlich nicht, ob Galorn eine für Plantagoo typische Welt ist", dachte Perry halblaut nach.
    „Aber die Stadt und auch der Planet wirken auf mich nicht gerade wie eine Technologie-Ausstellung. Eher wie ein Hinterwäldlernest."
    Ich begriff schnell, worauf er hinauswollte.
    Syntron-Technologie war nach seiner Ansicht in Plantagoo verbreitet, vielleicht nicht überall, aber sie war keine Ausnahmeerscheinung, keine exklusive Hochtechnologie, die nur wenigen Nutzern vorbehalten blieb.
    Sollte es jemals zu einem Kontakt zwischen Galaktikern und Plantagoo-Bewohnern kommen, hatten es die Galaktiker mit durchaus ebenbürtigen Partnern zu tun.
    Unwillkürlich blickte ich zum Himmel hinauf.
    Es waren nur wenige Sterne zu sehen, Sonnen, von denen wir nicht wußten, wo an unserem heimischen Sternenhimmel sie zu suchen waren. Wir hatten auch keinen Anhaltspunkt, wie weit wir von unserer Galaxis entfernt sein mochten. Wie viele Millionen von Lichtjahren? Oder noch mehr?
    Geklärt war zudem nicht, ob es neben der räumlichen Versetzung durch die Brücke nicht auch eine zeitliche Verschiebung gab.
    Die Brücke und der Pilzdom hatten etwas mit Manipulationen von Raum und Zeit zu tun; die Ereignisse auf Trokan hatten das - jedenfalls für eingeweihte Beobachter augenfällig gemacht. Daher war nicht auszuschließen, daß wir neben einer Reise über Millionen von Lichtjahren auch eine Reise durch die Zeit gemacht hatten, vielleicht Jahrmillionen zurück in die Vergangenheit, vielleicht Millionen in eine Epoche, die aus unserem Blickwinkel in der fernen Zukunft erst stattfinden würde.
    Immerhin: Syntrons bei uns, Syntrons in Plantagoo - das schmeckte nach Gleichzeitigkeit. Und wenn diese Technologie auf einer Welt wie Galorn Verwendung fand, dann konnte sie so ungewöhnlich für die Verhältnisse von Plantagoo nicht sein.
    „Kannst du erkennen, was defekt ist?"
    „Allerlei, so sieht es aus." Perry stieß einen halblauten Seufzer aus. „Und wir haben keinerlei Werkzeuge."
    Er grinste mich an.
    „Aber das beste von allen Werkzeugen haben wir", sagte er zuversichtlich und tippte mit dem Zeigefinger gegen die Stirn. „Unseren Verstand, und den werden wir jetzt einsetzen."
    „Wenn ich nicht vorher vor Hunger umfalle", murmelte ich grimmig. Ich haßte es, mit leerem Magen zu leben und arbeiten.
    „Du fällst schon nicht um", wehrte Perry meinen Einspruch ab. „Und wenn wir erst einmal in den Bunker eingeflogen sind, alter Freund, da wird es Futter in Hülle und Fülle geben Perry ist eine ehrliche Haut, das merkt man immer wieder. Zwar kann er lügen, wenn er es unbedingt muß, und dann tut er es auch, aber er muß dann stets höllisch aufpassen, daß er nicht gewissermaßen durch die Hintertür doch die Wahrheit durchschlüpfen läßt.
    Durchaus möglich, daß der Bunker vor Vorräten beinahe aus den Nähten platzte, aber das änderte nichts daran, daß diese Kost tatsächlich mehr als Futter denn als Essen zu bezeichnen war ...
    Ich grinste ihn an und deutete auf den Robot.
    „Unser Napf ist dann jedenfalls groß genug", sagte ich und machte mich an die Arbeit.
    Zum ersten Mal seit einigen Tagen verspürte ich tatsächlich ein bißchen Zuversicht, daß wir aus dieser unangenehmen Lage wieder herauskommen konnten.
     
    *
     
    Zufrieden betrachtete Foremon sein Werk.
    Die Falle war einfach, geradezu primitiv, aber sie würde funktionieren, genau wie der Wächter es geplant hatte.
    Inzwischen wußte er genau: Perry Rhodan und Reginald Bull hielten sich nach wie vor in Gaalo auf. Sie wechselten des öfteren den Standort, und allein das trug dazu bei, daß man sie
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