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1813 - Die Mörder von Bröhnder

Titel: 1813 - Die Mörder von Bröhnder
Autoren: Unbekannt
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vergessen, es zu verriegeln.
    Durch die Öffnung schossen fünf wieselflinke, kleine Gestalten. Sie waren so schnell, daß Vaikhuur, obwohl er die Waffe und den Krückstock schußbereit in den Händen hielt, keine Chance hatte.
    Zwei der nur etwa 60 Zentimeter großen Wesen stürzten sich mit langen Sprüngen auf den Alten, sprangen an ihm hoch, die Arme mit fast menschlichen Händen und langen Krallen voraus.
    Blut spritzte auf, als Vaikhuur im Nu die Hände dicht unter dem Ellenbogen abgetrennt wurden. Die Krallen mußten schärfer sein als die besten Rasiermesser, denn sie glitten fast mühelos durch Fleisch und Knochen. Der Krückstock und die Waffe polterten zu Boden.
    Das dritte Geschöpf landete mitten im Gesicht des Alten und verwüstete es mit seinen Krallen in unglaublicher Geschwindigkeit. Dann bohrten sich seine Hände in den Hals. Vaikhuur stürzte mit einem Gurgeln zu Boden.
    Zur selben Zeit hatten die beiden anderen Wesen sich über Settheran hergemacht. Den Insektoiden mit der schmalen Taille zu zerstückeln, war für die beiden geradezu ein Kinderspiel.
    Der ganze einseitige Kampf währte nicht einmal zehn Sekunden, dann lagen die beiden Hautträger zerfetzt und tot auf dem Boden.
    Tumed hatte sich hinter mir versteckt. Einem Instinkt folgend, rührte ich mich nicht.
    Die fünf Wesen betrachteten erst ihr furchtbares Werk und dann mich. Ich hatte keine Ahnung, wie ich mich wehren sollte, wenn sie sich jetzt auf mich stürzten. Aber das schien gar nicht ihre Absicht zu sein.
    Ich atmete schwer, aber ich fand Zeit, diese kleinen Bestien genauer zu betrachten. Da waren kräftige Hinterbeine, mit denen diese Burschen bestimmt zwei oder drei Meter in die Höhe springen konnten. Der Körper war schlank, die Arme ebenfalls.
    Der Kopf!
    Mit einen cremefarbenen Fell.
    Die Haut!
    Grau.
    Die Augen!
    Eng beieinanderstehend und knallgelb.
    Ich verstand zwar den Zusammenhang noch nicht ganz, aber es stand fest, daß diese kleinen, geschickten Mörder etwas mit Varquasch zu tun haben mußten. Auch wenn sie im Vergleich zu dem Elefantenartigen Winzlinge waren, die Ähnlichkeit war zu deutlich.
    Tumed riß sich von mir los und rannte in den Nebenraum. Die fünf Mini-Varquaschs folgten ihm nicht.
    Sie standen stumm da und betrachteten mich.
    Ich bückte mich langsam, hob meine Waffe auf und steckte sie in den Gürtel. Meine Nerven waren angespannt. Noch immer wußte ich nicht, wie ich bei einem Angriff reagieren sollte.
    Aber die fünf kleinen Wesen beachteten mich nicht weiter. Sie blieben stumm. Auch als ich meine Waffe wieder in die Hand nahm und entsicherte, geschah nichts.
    Wie auf ein geheimes Kommando setzten sie sich plötzlich gemeinsam in Bewegung. Sie gingen mit schnellen Schritten an mir vorbei, schauten mir dabei ausdruckslos ins Gesicht.
    Durch das offene Schott gelangten sie in den Nebenraum und von dort auf einen der zahlreichen Korridore. Ich folgte ihnen.
    Sie hatten es nicht eilig, aber sie bewegten sich schneller, als ich normalerweise ging. Daß ich ihnen folgte, mußten sie merken, aber es schien sie nicht im geringsten zu stören.
    „Bleib zurück!" verlangte meine Haut ängstlich.
    Ich beachtete die Aufforderung nicht. Auf direktem Weg ging es zur Halle, in der Varquasch untergebracht war. Kurz vor dem Eingang verschwanden die kleinen Wesen seitlich in einem Belüftungsschacht.
    Ich nahm den normalen Weg zu dem Elefantenartigen. Als ich den Raum betrat, tauchten die kleinen Varquaschs aus einer Bodenklappe hinter der Liquorac-Maschine auf, die mir zuvor nie aufgefallen war.
    Mühelos schoben sie sich zwischen den Gitterstäben hindurch.
    Varquasch hob seinen Kopf und streckte das, was man bei ihm als Brust bezeichnen konnte, nach vorn.
    Eine senkrechte Hautfalte von etwa einem Meter Länge wurde sichtbar. Sie teilte sich auseinander. Einer nach dem anderen verschwanden die fünf Kleinen darin.
    Dann schloß sich die Falte wieder. Sie wurde völlig unsichtbar.
    „Mein Freund", sagte Ich schwer atmend. „Was hat das zu bedeuten?"
    Varquasch richtete sich an den Gitterstäben auf. Er schwieg eine Weile, so als ob er nach Worten suchen müßte. Ich wartete geduldig.
    „Meine Jungen", sagte er dann. „Sie werden dir nie etwas tun, denn sie wissen von mir, daß sie ohne dich gar nicht mehr am Leben wären."
    „Würde es dir etwas ausmachen, wenn du mir das genauer erklärst?"
    „Natürlich nicht, Alaska. Ich bin ein Zwitterwesen. Ich kann selbst bestimmen, wann ich Junge in meinem Beutel
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