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1813 - Die Mörder von Bröhnder

Titel: 1813 - Die Mörder von Bröhnder
Autoren: Unbekannt
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beauftragte den Roboter mit der Entsorgung der sterblichen Überreste.
    „Wo ist Resilok?" fragte Tumed.
    „Keine Ahnung. Ich kann nur hoffen, daß er nicht auch noch erwischt wird."
    „Das wäre schlimm", jammerte der Zwerg, „denn dann wäre ich ja allein."
    „Ich bin auch noch da", erinnerte ich ihn.
    „Noch", meinte Tumed. Und das besagte alles.
    Wir traten den Rückweg zum Bug an. Auch jetzt hielt ich meine Waffe ständig schußbereit. Aber es passierte nichts. Von Resilok war nichts zu hören oder zu sehen.
    „Du bleibst bei uns in der Zentrale, Tumed", sagte ich zu dem Zwerg, „bis ich Resilok gefunden habe.
    Ich liefere dich bei Vaikhuur und Settheran ab. Dann muß ich nach Varquasch sehen."
    So geschah es. Die beiden Hautträger mißbilligten zwar die Anwesenheit des Kleinen, aber ich setzte mich konsequent durch.
    Ich holte den anderen Roboter aus der Kantine und nahm ihn mit. Helfen würde er mir kaum können, denn über Waffen verfügte er nicht. Da die Roboter bisher aber unbehelligt geblieben waren, stellten sie vielleicht dennoch einen gewissen Schutz dar.
    i Auf dem Weg zu dem Elefantenartigen hörte ich irgendwo in der Nähe ein Rascheln und leises Scheuern. Ich blieb mit schußbereiter Waffe stehen.
    Da war wieder das seltsame Geräusch. Fast hörte es sich an wie trippelnde Schritte. Ich folgte den Geräuschen in einen Seitengang und bog um eine Ecke.
    Vor mir lag Resilok.
    Tot. Zerfetzt.
    Wie die anderen Opfer.
    Damit waren nur noch die beiden Hautträger sowie der Zwerg am Leben.
    Und ich. Und Varquasch?
    Ich beauftragte den Roboter, den Toten zur Bestattungsschleuse zu bringen, wo auch die anderen Opfer lagen. Die Rückkehr in den Normalraum stand bevor. Dann würden die Plastiksäcke dem Weltall übergeben werden.
    Irgendwie kam mir die verrückte Idee, daß es bis zu diesem Zeitpunkt gar kein Lebewesen mehr an Bord geben könne. Dann würden die Roboter die Bestattungen vornehmen und wären sich selbst überlassen.
    Ein schauerlicher Gedanke.
    „Einer wird überleben", meldete sich meine Haut.
    Die muß ich auch irgendwann loswerden, erinnerte ich mich.
    „Wer?"
    „Der Mörder!"
    Da hatte Kummerogs Haut nicht ganz unrecht.
    Ich traf Varquasch unversehrt in seinem Käfig an. Er begrüßte mich knapp, aber freundlich. Ich gab ihm Körner und Wasser. Dann berichtete ich ihm von den weiteren Morden.
    „Mein Freund, hast du hier nichts beobachten können?" fragte ich ihn.
    „Es war niemand mehr hier", antwortete er, „seit der Alte mit dem Krückstock und der Sechsarmige mich aufgesucht haben. Und das war schon vor Tagen."
    „Wir sind bald am Ziel unserer Reise, Varquasch. Aber hier gibt es keinen Ort, wo ich dich in die Freiheit entlassen könnte. Du mußt noch ein bißchen Geduld haben."
    „Das geht schon in Ordnung, Freund Alaska", sagte er. Und er schien ganz zufrieden zu sein.
    „Bis später!"
     
    *
     
    Der Bordcomputer kündigte den Rücksturz in den Einsteinraum an. Ich schaltete die Orter ein. Settheran saß an den Massetastern, obwohl ich mir sicher war, daß er wohl kaum etwas wahrnehmen würde. Vaikhuur konzentrierte sich auf die optischen Darstellungen.
    Tumed hatte sich in eine Ecke zurückgezogen und verfolgte das Geschehen stumm. Er streichelte ununterbrochen seine haarlose Schädeldecke.
    Die Angst saß allen im Nacken, mittlerweile auch mir.
    Die Bildschirme erhellten sich, aber sie wurden schnell wieder dunkel. Es gab nicht viel abzubilden. Nur ein paar verwaschene Flecken waren in großer Ferne noch zu sehen.
    „Das ist Bröhnder", stellte der Alte mit dem Krückstock fest und deutete auf das Bild einer Galaxis.
    „Zwei Millionen Lichtjahre."
    Die Orter blieben stumm. Ich suchte insbesondere nach der fünfdimensionalen Strahlung, die gemäß dem Bericht meiner Haut als einziges feststellbar war, aber ich entdeckte nichts. Da ich mit der Möglichkeit rechnen mußte, daß nach der weitgehenden Zerstörung des Arsenals dessen Tarnsysteme nicht mehr hundertprozentig arbeiteten, tappte ich nun im dunkeln.
    Für diesen Fall mußten aber die Massetaster etwas feststellen, denn früher war die Gravitationsstrahlung kompensiert worden. Immer vorausgesetzt, daß das, was die Haut berichtet hatte, auch der Wahrheit entsprach.
    „Fasoldog", wandte ich mich an Dorota, „kannst du etwas feststellen?"
    Wir mußten die alten Redeweisen benutzen; sonst wäre Vaikhuur argwöhnisch geworden.
    „Nein, Meister Alaska. Ich vermute, daß wir unser Ziel um ein paar Lichtjahre
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