Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1813 - Die Mörder von Bröhnder

Titel: 1813 - Die Mörder von Bröhnder
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ich. „Wer etwas Auffälliges entdeckt, meldet es sofort."
    Da wir die Gravitation selbst regeln konnten, kamen wir schnell voran. Ich ließ meine Blicke über die schwarze und unebene Fläche schweifen, aber es sah überall ziemlich gleich aus. Der Boden war rauh oder glatt, wahrscheinlich künstlich, aus einem harten Material, das teils wie Stahl, teils wie dunkler Fels wirkte.
    Die Routinemeläungen der beiden Hautträger kamen pünktlich an. Einen Eingang entdeckten sie jedoch nicht. Auch mir und Tumed erging es nicht anders.
    Nach einer knappen Stände standen wir uns ohne Resultat wieder gegenüber.
    „Noch eine Umrundung", ordnete ich an. „Diesmal senkrecht zum ersten Weg."
    „Das ist doch völlig sinnlos", beschwerte sich Vaikhuur. „Mir tun jetzt schon die Knochen weh."
    „Weil du sie zuwenig bewegt hast, Alter. Denk immer daran, irgendwo da drinnen ist unser Herr verschollen. Nur darum geht es."
    Die Erinnerung an Kummerog machte ihn wieder munter. Oder die Haut trieb ihn stärker an.
    Aber auch die zweite Erkundung brachte nichts ein. Ich ließ uns von Dorota wieder an Bord holen. In der Bugzentrale legten wir die Raumanzüge ab.
    „Und jetzt?" fragte Vaikhuur bissig.
    „Wir schweißen ein Loch", schlug ich vor. „Wenn die sanfte Tour nicht funktioniert, dann eben die harte."
    „Hast du daran gedacht", fragte der Unan-Kjur, „daß dann die Atmosphäre entweicht?"
    „Wir haben eine mobile Schleuse dabei", antwortete ich. „Die setzen wir mit den Traktorstrahlen in das Loch."
    Das Weitere überließ ich dem Bordcomputer.
    Aus der Unterseite der CANT traten Desintegratorstrahlen und trafen auf die Oberfläche des Arsenals.
    Der Schweißversuch dauerte genau eine Minute, dann brach Dorota ihn ab.
    „Keine Wirkung", meldete sie. „Das unbekannte Material widersetzt sich der Energie und strahlt sie vollends zurück."
    Ich ahnte Böses. Das Arsenal bestand aus einer unbekannten Technik, gegen die die mir bekannten und zur Verfügung stehenden ‘Methoden etwa so wirkten, wie eine Steinzeitwaffe auf einen Paratronschirm.
    Aber noch gab ich nicht auf.
    Ich übernahm wieder selbst die Steuerung und manövrierte die CANT auf eine Entfernung von zweihundert Metern.
    „Punktbeschuß mit dem Desintegratorgeschütz", befahl ich. „Feinste Bündelung."
    Der Bordcomputer setzte den Befehl um. Der fingerdicke Energiestrahl jagte auf die schwarze Fläche zu. Stufe für Stufe wurde seine Stärke erhöht. Aber die erhoffte Wirkung trat nicht ein. Das Material der Außenhaut widerstand allen Attacken problemlos.
    „Ich habe einige Millionen Standardkodes parat", teilte Dorota mit, „mit denen praktisch alle bekannten und auch ein Großteil von unbekannten Schlössern geöffnet werden können. Soll ich sie abstrahlen?"
    „Mach das!" sagte ich.
    Aber ich wußte schon jetzt, daß uns auch damit kein Erfolg beschert werden würde.
    Dorota sendete eine Stunde lang alle möglichen Kodes. Dabei wechselte ich mehrmals den Standort.
    Eine Reaktion erfolgte nirgends. Es war wie verhext. Das Arsenal blieb verschlossen.
    Ich mußte die Sinnlosigkeit aller Versuche einsehen.
    „Dorota, vielen Dank", resignierte ich. „Aber gib’s auf. Da kommen wir nicht hinein."
    „Was hast du da gesagt?" rief Vaikhuur.
    Keine Sekunde später spürte ich fünf Arme Settherans, die mich von hinten umschlangen und in den Pilotensessel preßten. Seine noch freie Hand riß meinen Kombistrahler aus der Halterung.
    Mit fast spielerischer Leichtigkeit hob mich der Hangarmeister in die Höhe und stellte mich an eine freie Wand.
    Vor mir baute sich der alte Vaikhuur auf, in der einen Hand seinen Krückstock, in der anderen eine Waffe, die genau auf meinen Kopf zielte.
    „Ich wußte immer", zischte er voller Gift, „daß du ein Verräter bist. Niemand kennt den wahren Namen des Bordcomputers - außer dem Meister und mir. Ich weiß ganz sicher, daß der Meister ihn keiner anderen Haut mitteilen würde. Bevor ich dich umlege, möchte ich wissen, wer wirklich in dir steckt."
     
    *
     
    Ich hatte eine Sekunde nicht aufgepaßt. Nur der Neugier Vaikhuurs hatte ich es zu verdanken, daß ich noch lebte.
    Tumed schoß auf mich zu und umklammerte ein Bein.
    „Du darfst ihn nicht töten, Herr!" rief er aufgeregt.
    „O doch. Und zwar jetzt!"
    Was dann geschah, spielte sich mit atemberaubender Geschwindigkeit ab.
    Das Schott zum Nebenraum, in dem der Distanzspringer wirkte, war noch nicht wieder geschlossen.
    Settheran hatte bei unserer Rückkehr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher