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1812 - Der wandelnde Tod

1812 - Der wandelnde Tod

Titel: 1812 - Der wandelnde Tod
Autoren: Jason Dark
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nicht weiter überraschte, denn ich wusste, dass der wandelnde Tod zwei Gestalten aufwies.
    Eine normale und die Gestalt im roten Mantel, der ein Skelett verhüllte, das Skelett mit dem Hut und den normalen Händen.
    Der wandelnde Tod schlich heran. Er schien auf dem schwachen Dunst zu schweben, und sein erdbeerrotes Gewand zeichnete sich deutlich im Dunst ab.
    Dann blieb er stehen.
    Er sagte nichts.
    Ich blieb auch still.
    Das Kreuz sandte weiterhin seine schwache Warnung ab.
    Ich schaute auf den Stock. Auf ein Stück Gebein mit einem kleinen Knochenschädel darauf. Welche Funktion er ausübte, das war mir nicht klar.
    Zunächst mal stufte ich ihn als harmlos ein. Weniger allerdings den wandelnden Tod, der nichts tat, der nur schaute, obwohl seine Augenhöhlen irgendwie leer waren.
    Ich wollte nicht mehr länger warten und fragte: »Bist du nun zufrieden?«
    Er schwieg.
    »He, ich will wissen, ob du zufrieden bist?«
    Wieder erhielt ich keine Antwort.
    Ich wollte meinen letzten Trumpf ausspielen und sagte: »Du hast mich hergeholt, weil du mir etwas zeigen wolltest. Du hast von zwei Türen gesprochen, hinter denen verschiedene Welten liegen. Ich würde gern wissen, wo sie sich befinden. Ich habe versucht, sie zu entdecken, aber das war mir leider nicht möglich.«
    Er blieb weiterhin stehen. Hinter ihm hatten sich hohe Schattengegenstände aufgebaut, die aussahen wie Hochhäuser. Aber da konnte ich mich auch täuschen.
    Er schüttelte den Knochenkopf. Es war die erste Reaktion, nachdem ich ihn angesprochen hatte.
    Und plötzlich war die Stimme da. Sie drang zwar aus der Mundöffnung, aber ich hatte das Gefühl, als käme sie aus dem Inneren des Skeletts.
    Es war schwer, ihn zu verstehen, und ich musste mir schon große Mühe geben, um ein paar Worte zu verstehen. Ich hörte, wie er von einer anderen Welt sprach, aber auch das Kreuz schien Eindruck auf ihn gemacht zu haben, denn er erwähnte es einige Male.
    »Ja, es gehört mir. Und ich kann mich darauf verlassen. Es lässt mich nicht im Stich.«
    Er nickte. »Das spüre ich. Es kann mir nicht gefallen, ganz und gar nicht. Ich will, dass du es wegnimmst.«
    »Nein, das werde ich nicht. Es ist meine Versicherung, denn ich will am Leben bleiben.«
    Da hörte ich das Lachen. »Wer hier einmal ist«, sagte die kratzige Stimme, »kommt nicht mehr weg. Es ist die Welt, in der du dich entscheiden musst. Entweder zur Wiedergeburt oder als Geistwesen in das Jenseits eingehen, das so unbeschreibbar für uns Menschen ist, das wir aber akzeptieren müssen.«
    »Das sehe ich auch so. Gibt es noch etwas, das du mir zu sagen hast?«
    »Ich denke schon.«
    »Dann höre ich gern zu.«
    »Du bist ein normaler Mensch. Du bist kein Geist und auch kein Gespenst. Du bist ein Mensch, und den werden sie behalten wollen.«
    »Ach ja? Und wer will das?«
    »Die Mächte hier.«
    »Sorry, wenn ich das abstreiten muss, aber noch habe ich keinen von ihnen gesehen.«
    »Sie sind da.«
    »Dann zeig sie mir. Oder halten sie sich hinter den beiden Türen verborgen?«
    »Das ist möglich …«
    »Ja, dann zeig sie mir endlich.« Allmählich wurde ich sauer. Ich wollte weg aus dieser seltsamen Falle. Hier musste endlich etwas passieren. Über meine Rückkehr machte ich mir keine Gedanken. Bisher war ich noch immer aus jeder Dimension zurückgekommen.
    Ich ging auf den wandelnden Tod zu. Er hatte nicht damit gerechnet, erschrak zunächst, und als er sah, dass es mir ernst war, da ging er zu einer Gegenattacke über. Ich begriff jetzt, wozu er den Stab mit dem Knochenschädel in der Hand hielt. Es war seine Waffe und sie wollte er mir in den Leib rammen.
    Das hätte er auch geschafft, wenn ich nicht schneller gewesen wäre. Ich drehte mich ab und bekam den Stab zu packen. Mit beiden Händen hielt ich ihn fest und wollte ihn dem Skelett aus den Händen reißen, als etwas Überraschendes passierte.
    Mein Kreuz übernahm den Rest, und ihm zuzuschauen war wirklich etwas Besonderes.
    Es glühte auf!
    Nun ja, eigentlich war es kein richtiges Glühen. Ich nannte es nur so. Es kam eher einem Strahlen gleich, und von diesem Strahlenkranz spaltete sich etwas ab, das aussah wie ein Blitz und wahrscheinlich auch einer war.
    Der fand ein Ziel!
    Es war der Stab, den ich noch festhielt und der wandelnde Tod ebenfalls.
    Mir tat der Blitz nichts, aber mein Gegner ließ den Stab los, als wäre er glühend heiß geworden. Aus dem Mund drang ein Schrei.
    Ich warf den Stab nicht zu Boden, ich hielt ihn fest und schaute zu,
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