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1810 - Der Weg nach Camelot

Titel: 1810 - Der Weg nach Camelot
Autoren: Unbekannt
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gleichzeitig endeten auch die Störungen in der BASIS.
    Engereg knurrte etwas Unverständliches und schaltete entschlossen den Paratronschirm ab. Wenn noch etwas von Vert Le Petit übrig war, dann gehörte es jetzt dem Vakuum über Stiftermann-III.
    „An Albasta", gab er durch. „Eine abschließende Analyse zeigt, daß es sich bei diesem Körper um eine modulierte Art der Formenergie gehandelt hat. Vermutlich hat der Kerl sein System so programmiert, daß es ausgerechnet elf Jahre nach seinem Tod aktiv geworden ist. Ich schätze, es wird noch ein paar Überraschungen geben. Aber irgendwann ist die Palette erschöpft. Und dann haben wir Ruhe."
    „Wann ist das: irgendwann?" Aus den Worten des Ertrusers sprach purer Zynismus.
    „Das findest du am besten selbst heraus. Ich habe die Hauptarbeit gemacht. Alles andere ist deine Angelegenheit."
    Engereg lenkte den Gleiter zur BASIS zurück. Die Ereignisse um das Gespenst waren überall Gesprächsthema Nummer eins. Besser konnte es nicht kommen. Niemand würde auf die beiden falschen Camelot-Anwärter achten.
    Er schleuste ein und machte sich auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt.
    „Was für ein Quatsch!" sagte er sich. „Schwülstiges Gerede ohne Hintergrund. Psychologisch geschickt gemacht, aber ohne Bedeutung."
    Damit war für den Springer die Angelegenheit erledigt.
     
    11.
     
    Myles Kantor wollte schier verzweifeln.
    Sekunden nach dem Beginn der Hypersignale blockierte das System im Wrack den Energiefluß. Damit wurde die Resonanz-Abtastung hinfällig.
    Vielleicht zählte ein Automat mit und kam zu dem Ergebnis, daß es sich bei einer derart großen Datenübertragung nur um einen Diebstahl handeln konnte. In Wahrheit aber fehlte wohl ganz einfach der Kode für die Legitimation, damit der komplette Inhalt des Systems überspielt wurde.
    „Wo befinden wir uns derzeit?" fragte der Wissenschaftler leise.
    „Knapp fünftausend Lichtjahre von Zustra entfernt in Richtung Milchstraßenzentrum", antwortete der Syntron ebenso leise. „Homer und Atlan haben eine halbe Stunde Pause vorgesehen. Sollten sich in dieser Zeit keine Igelschiffe zeigen, wird der Aufenthalt verlängert."
    Myles hoffte inständig, daß das System nicht erneut damit anfing, Hypersignale auszusenden. Sein Team brauchte Zeit, um die fremden Daten zu prüfen und eine Methode zu finden, mit der sie entschlüsselt werden konnten. Was oberflächlich recht einfach erschien, wuchs sich spätestens dann zu einer Sisyphusarbeit aus, wenn es sich um Daten eines fremden Volkes handelte, von dem man weder die Sprache noch das Rechensystem kannte.
    Meist ließ sich von einer Sprache und anderen Gegebenheiten wie Architektur und Städteplanung auf die Art der Mathematik schließen, so daß die Syntrons Modelle oder Hochrechnungen erstellten und diese im Lauf der Zeit so verfeinerten, daß eine annähernd richtige Lösung dabei herauskam. Im aktuellen Fall jedoch besaßen sie außer der Form der Schiffe und deren Innerem sowie der Art der energetischen Vernetzung in den Igeln keine Anhaltspunkte.
    Also blieb ihnen nur die Geduld.
    Entgegen seinen sonstigen Gewohnheiten machte Myles diesmal keine Überstunden, sondern gönnte sich regelmäßigen Schlaf über zwei Nächte hinweg. In der Zwischenzeit warteten alle geduldig, auch Atlan, obwohl diesem die Zeit unter den Nägeln brannte.
    Das Auftauchen der Igelschiffe in allen Bereichen der Milchstraße häufte sich. Das Verhalten der Tangle-Schiffe ließ schlimmste Befürchtungen wach werden.
    Myles Kantor verdrängte alle diese Gedanken und konzentrierte sich allein auf die Annäherung an die fremden Datenkomplexe.
    Die Syntrons rechneten. Der gesamte Verbund aus MERLIN und den vorhandenen Modulen stellte Kapazitäten zur Verfügung. Millionen von Möglichkeiten standen zur Auswahl. Unter dieser großen Zahl die richtige Methode zu finden, war eine Angelegenheit für Tausende von syntronischen Mikrokosmen und deren Zufallsgenerator.
    Schiefgehen konnte nichts, aber es dauerte.
    Am Mittag des dritten Tages gab es erste, brauchbare Ergebnisse. Der Kalender zeigte den 22.
    Dezember 1288 NGZ an, zwei Tage vor dem christlichen Weihnachtsfest.
    Homer G. Adams meldete sich über Holo und deutete eine Verbeugung an.
    „Wenn du es bis Weihnachten schaffst, spendiere ich einen saftigen Festtagsbraten", sagte er leise. „Ist das ein Angebot?"
    Myles begann zu strahlen. Als Homers Hologramm längst erloschen war, sah er vor seinem inneren Auge noch immer das Bild vom
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