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1809 - Werwolf-Falle

1809 - Werwolf-Falle

Titel: 1809 - Werwolf-Falle
Autoren: Jason Dark
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ich.
    »Ganz so dumm bin ich nicht. Auch ich habe Bücher gelesen und weiß, dass es auf dieser Welt schlimme Dinge gibt, auch wenn es von den meisten in Abrede gestellt wird.«
    Ich schaute sie nachdenklich an. »Sie denken dabei an Ihre Tochter, nicht wahr?«
    Sie nickte. »Ja, ich habe Angst, dass das Heulen etwas mit ihr zu tun hat. Der Werwolf …«
    Ich unterbrach sie. »Wir werden sehen, Frau Schneider. Haben Sie denn einen Verdacht, wer für Helenes Verschwinden verantwortlich sein könnte?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Jetzt sagte Harry etwas. »Haben Sie denn nicht die Spur eines Verdachts? Vermuten Sie nicht, dass jemand aus dem Ort hinter allem stecken könnte?«
    »Wer denn?«
    »Keine Ahnung. Ich komme nicht vor hier. Sie kennen die Menschen besser.«
    Ulrike Schneider ging zum Fenster. Sie schloss es und drehte sich wieder um. Ihre Lippen vorzogen sich zu einem gequälten Lächeln.
    »Ja«, gab sie dann zu. »Die Menschen hier kenne ich. Aber was sollte ich ihnen zutrauen?«
    Ich hätte es ihr sagen können. Das Verwandeln in einen Werwolf im Extremfall, aber das wollte ich der Frau nicht antun. Es reichte, wenn sie sich Sorgen um ihre Tochter machte.
    Das Essen hatte sie uns serviert, und wir wollten nicht unhöflich sein und aßen. Dazu tranken wir unser Bier und schauten hin und wieder auf die Besitzerin der kleinen Pension.
    Ulrike Schneider stand vor einem geschlossenen Fenster und schaute durch die Scheibe in die Dunkelheit. Mit leiser Stimme sagte sie: »Etwas da draußen hat meine Tochter geholt, davon bin ich überzeugt. Und es ist für mich ein entsetzlicher Gedanke, dass es ein Werwolf gewesen sein könnte und sich damit mein Verdacht bestätigt.«
    »Welcher Verdacht?«
    »Dass Helene nicht mehr am Leben ist.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Weil ich nichts mehr von ihr hörte und plötzlich das Gefühl hatte, dass dieses Heulen so etwas wie eine Botschaft für mich gewesen ist. Ja, das sehe ich so.«
    »Dann müsste Helene ja zu einem Werwolf geworden sein.«
    »Ja.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Unsinn, da hat nicht Ihre Tochter geheult, sondern ein anderes Wesen.«
    »Aber ein Wolf!«
    »Das hörte sich so an.«
    »Gut. Und Sie beide sind hier, um diesen Wolf zu jagen?«
    »So kann man es sehen.«
    »Ha, und das glaube ich Ihnen nicht. Einen Wolf können auch unsere Jäger zur Strecke bringen, wenn er dann Menschen anfällt. Dazu brauchen wir keine Fremden. Sie sind gekommen, um eine besondere Abart zu jagen.«
    »Noch ist es nicht bewiesen«, murmelte ich.
    »Sie schließen es aber auch nicht aus – oder?«
    »Das werden wir noch sehen.«
    »Und was hat der Förster gesagt?«
    »Er wird die Augen auch offen halten«, log ich, um sie nicht noch mehr zu ängstigen.
    »Ach, wird er nach einem Werwolf suchen?«
    »So ähnlich. Ich habe ihm allerdings geraten, es nicht zu tun. Man kann diese Biester nur mit bestimmten Waffen bekämpfen.«
    »Ja, das habe ich in Gruselromanen gelesen«, erklärte sie. »Da wurde von geweihten Silberkugeln geschrieben oder von silbernen Lanzen, die man ihm in den Körper rammte.«
    »Sie kennen sich aus.«
    Ihr Blick wurde spöttisch. »Ach? Und Sie beide nicht?«
    Jetzt meldete sich auch Harry. »Wir bemühen uns zumindest.«
    »Wie tröstlich. Besitzen Sie auch solche Waffen?«
    »Ja. Pistolen.«
    »Darf ich sie mal sehen?«
    »Warum nicht? Wenn Sie es unbedingt wollen.«
    »Ja, das will ich.«
    Ich zog meine Beretta, und auch Harry holte seine Waffe hervor. Da die Frau mir näher war als Harry, kam sie auf mich zu, ihren Blick auf die Beretta gerichtet.
    »Das ist sie«, sagte ich.
    »Und womit geladen?«
    Ich wartete einige Sekunden, dann löste ich das Magazin und holte eine Patrone hervor.
    »Und?«, fragte ich leise.
    »Die Spitze – sie schimmert so silbrig«, antwortete sie mit einer Stimme, die kaum zu verstehen war.
    »Das trifft zu, Frau Schneider.« Ich schaute sie bei meiner Antwort an. »Dieses Magazin ist mit geweihten Silberkugeln gefüllt. Sind Sie nun zufrieden?«
    Sie ging einen Schritt zurück. »Himmel«, flüsterte sie, »dann stimmt das ja doch.«
    »Genau …«
    Jetzt sagte sie nichts mehr und schlug nur ein Kreuzzeichen …
    ***
    Das war nicht mehr normal, was hier in ihrer Nähe geschah. Helene konnte nur den Kopf schütteln. Sie wünschte sich weit weg, aber das war nicht möglich. Wenn sie aufschaute, dann gab es nur Justus Baum, der auf dem Bauch lag und nackt war.
    Sie sah den Pelz auf seinem
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