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1809 - Hetzjagd durch den Hyperraum

Titel: 1809 - Hetzjagd durch den Hyperraum
Autoren: Unbekannt
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letzten Jahren zu so etwas wie einer arkonidischen Version des altterranischen Freiheitskämpfers Robin Hood gemacht. Mein Name hatte aus der Vergangenheit her einen verdammt guten Klang, und meine Gegner waren so freundlich, ihn durch ihre törichten Drohungen zusätzlich aufzuwerten.
    Ich war mir bewußt, die Symbolgestalt des Widerstands zu sein, eine Hoffnung derjenigen, welche die nationalistische Politik der Expansionisten verabscheuten.
    Leider hatte ich gewisse andere Verpflichtungen, als Menschen von Strafplaneten zu befreien, wo Giftund Biowaffen hergestellt und getestet wurden. In den nächsten Wochen würden meine Leute wieder ohne mich auskommen müssen.
    Wichtig ist, daß sich Atlan dann und wann spektakulär zeigt.
    Ich erwartete ihn in der Zentrale des Kreuzers. Meine diesmalige Mission im Hoheitsgebiet des Imperiums war mehr oder weniger erfolgreich beendet. Weitere würden folgen. Meine unsterblichen Freunde sahen mich wirklich nicht oft in diesen Tagen.
    Doch nun waren wir unterwegs zum Solsystem, unterwegs zurGILGAMESCH. Wegen der insgesamt drei Untergrundeinsätze in M13 hatte ich erst heute von den Geschehnissen um und auf Trokan sowie dem Verschwinden von Perry, Bully und Alaska erfahren.
    Ich gab mir Mühe, die Besatzung nicht merken zu lassen, wie beunruhigt ich war. Am schlimmsten war der Gedanke, nicht dagewesen zu sein, als ich vielleicht gebraucht wurde. Womöglich, um den Terraner an einer Dummheit zu hindern. Ich konnte nicht einmal spekulieren, weil ich viel zuwenig wußte.
    Hermon von Ariga kam endlich. Als ich ihn sah, konnte ich verstehen, daß Tajatha ihn beim ersten Ansehen für einen möglichen Sproß meiner Gene gehalten hatte.
    Er glich mir tatsächlich sehr - mir als jungem Adligen, in einer längst vergangenen Zeit, als Arkon auch ein großes Imperium besaß, auch militant.
    Er trug sein Haar wie ich, hatte die normalen Albinoaugen eines Arkoniden (und nicht grüne wie Theta!), war eine Handbreit kleiner und erheblich schlanker als meine Wenigkeit. Auf den ersten Blick konnte man ihn aufgrund seiner lässigen Haltung für verweichlicht halten. Doch wer fünf Monate lang in einer Hölle wie Trankun überlebt hatte, der konnte kein Schwächling sein.
    Ein einziger langer Blick in seine Augen, noch bevor einer von uns ein Wort sprach, sagte mir, daß ich mich nicht hatte täuschen lassen.
     
    *
     
    Natürlich wußte er, wer vor ihm saß, nachdem ich ihm mit einer knappen Geste den Sitz neben mir angeboten hatte, direkt vor der Monitorgalerie. Meine Mannschaft hielt sich zurück, jeder hatte genug zu tun.
    Nur daß sich Hermon von Ariga aufgrund seines Äußeren erstaunten Blicken ausgesetzt sah, das konnte ich nicht verhindern.
    Und natürlich wußte ich ebenfalls, mit wem ich es zu tun hatte. Nur daß ich sicherlich besser über ihn informiert war als er über mich.
    Geboren 1261 NGZ, als das Kristallimperium bereits zur stärksten Macht innerhalb der Milchstraße geworden war. Als Dynastiesproß hohen Aufgaben zugedacht, doch schon in jungen Jahren heftigen inneren Widerstand und revolutionäre Energie gegen das herrschende System entwickelnd. Vergebliche Versuche, zur IPRASA zu stoßen, danach Mitglied und Anführer einer relativ unbedeutenden Widerstandsgruppe.
    Immerhin war mir bekannt, daß er sich umfangreiches Wissen über Waffen- und Abwehrsysteme angeeignet hatte und zu einem Spezialisten geworden war.
    Seine Organisation, die „Stürmer Arkons", war vor gut fünf Monaten ausgehoben worden, nachdem sich Agenten des Kristallimperiums eingeschmuggelt und die Widerständler untergraben hatten. Hermon und seine Leute wurden mit anderen Regimegegnern nach Trankun deportiert, doch einige von ihnen schafften es noch, mit der Nachricht an die Öffentlichkeit zu gehen. Hermon von Ariga war plötzlich für viele freiheitsliebende Arkoniden eine Heldengestalt geworden, ein Märtyrer, der selbst von seinem neuen Ruhm gar nichts wußte.
    Es war keine Eitelkeit, wenn ich mir jetzt dabei dachte, daß seine Ähnlichkeit mit einem gewissen Kristallprinzen durchaus eine Rolle gespielt haben mochte.
    Davon abgesehen, sprach dies alles für ihn.
    Was mir an ihm nicht gefiel, waren in erster Linie zwei Dinge: nämlich seine Leichtfertigkeit im Umgang mit dem eigenen Leben und sein Verhältnis zum anderen Geschlecht.
    Hermon von Ariga (weshalb mußte ich bei diesem Namen noch immer mit dieser ganz bestimmten Art Wehmut an Theta denken?) war nach seinem eigenen Selbstverständnis ein
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