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1808 - Landung auf Lafayette

Titel: 1808 - Landung auf Lafayette
Autoren: Unbekannt
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4000 Lichtjahre in Richtung galaktisches Zentrum von Sol entfernt in einer sternenarmen Zone gelegen. Die Welt war eine der ersten terranischen Siedlerwelten im ausgehenden 25. Jahrhundert gewesen und wurde noch heute von Terra verwaltet. ‘ Aus unbekannten Gründen war während der ersten Jahre in den Lafayettern die Tradition der schon seit Jahrhunderten nicht mehr existierenden terranischen Cajuns aufgelebt; sie begannen wie die „Sumpfleute" zu denken, führten die antike französische Sprache wieder ein und übernahmen die archaische Folklore mit ihrer Lebenslust und Musik.
    Nach dem Sturz von Monos waren viele von ihnen nach Terra zurückgekehrt. Nun, mehr als 130 Jahre danach, fanden sich von den Cajuns nur noch vereinzelte Spuren in den Sumpfgebieten des Südkontinents Bajou. Der mit Nordika bezeichnete Nordkontinent war durch eine völlig versumpfte Landbrücke mit dem Südkontinent verbunden. Auf Nordika befand sich die Hauptstadt, Swamp City genannt, zusammen mit der Planetenverwaltung.
    Die Forschungsstation Camp Mirage war auf Bajou, am Rand der riesigen Sümpfe der Landbrücke, errichtet worden. Flora und Fauna des wilden, üppigen Planeten boten genügend Möglichkeiten, um Wissenschaftler auf viele Jahre hinaus zu beschäftigen.
    Das Camp bestand aus neun diskusförmigen Baumhäusern von zehn bis fünfzehn Meter Durchmesser und vier bis sieben Meter Höhe, die fünfzehn Meter über den Erdboden, zwischen fünf und zehn Metern voneinander entfernt in den Kronen der Bäume verankert und durch Energiebahnen miteinander verbunden waren. Die Energie wurde aus einer kleinen subplanetaren Anlage bezogen.
    Auf einer trockengelegten Bodenfläche war ein Hangar für zwei Gleiter und einen Shift für wissenschaftliche Zwecke errichtet worden. Dort wurden auch vier wissenschaftlich ausgerüstete, unbewaffnete Roboter „gelagert", die längst ausrangiert und dem Camp großzügigerweise überlassen worden waren.
    Ebenso kläglich und veraltet war, die übrige Ausrüstung der Forschungsstation; das Interesse der LFT richtete sich mehr auf „interessantere" Systeme als auf Lafayette. Die Welt bot keine Besonderheiten, Bodenschätze oder dergleichen, die man ausschöpfen konnte. Entsprechend mager fiel das zur Verfügung gestellte Budget aus sowohl für die Geräte wie auch für die Gehälter.
    Glücklicherweise brauchte man auf Camp Mirage nicht viel zum Leben, Abwechslung gab es überhaupt keine. Daher fiel es kaum ins Gewicht, daß sich alle herzlich unterbezahlt fühlten. Wer hier arbeitete, hatte sich den Umständen angepaßt und war nicht sonderlich anspruchsvoll.
    Aber Anja Shriver wollte trotzdem eine bessere Entlohnung für alle herausschlagen. Schließlich würden sie Lafayette irgendwann verlassen.
    Deshalb war ihre Nervosität nur allzu begreiflich. Es hatte sich eine LFT-Delegation angesagt, um die Forschungsarbeit auf Lafayette genau unter die Lupe zu nehmen. Von deren Urteil hing es ab, ob Mirage weitere Zuschüsse, eine modernere Ausrüstung und eine Anhebung der Gehälter von Terra erhalten würde.
    Anja Shriver zweifelte nicht daran, daß die Station in jedem Fall weiter betrieben werden würde; die exotische Flora und Fauna bot genügend Anreiz für Wissenschaftler. Aber es konnte sein, daß die Delegation zu dem Schluß kam, daß die vorhandenen robotischen Einrichtungen allein für die Forschungen genügten.
    Wir werden das schon schaffen, dachte die Xeno-Biologin und schütelte ihre Haare. Sie hatte schulterlanges, glattes blondes Haar, das sie vergeblich im Nacken zusammenzuhalten versuchte. Ständig fielen ihr Strähnen ins Gesicht, was sie stets auf die Palme brachte. Aus Verzweiflung hatte sie ihre Haare einmal eigenhändig ganz kurz geschnitten - und elend verhunzt - und war wochenlang todunglücklich gewesen, weil sie sich nicht mehr in den Spiegel zu schauen traute. Außerdem hielt auch das vereinzelte Strähnchen nicht davon ab, ihr ins Gesicht zu fallen.
    „Ich mag deine Haare", erklang Michael Doucets Stimme hinter ihr.
    „Da bist du so ziemlich der einzige", versetzte sie und drehte sich lächelnd zu ihm um. „Oder möchtest du mich nur beruhigen?"
    „Beides", sagte er. In seinen Augen funkelte kurz freundlicher Spott, bevor er geschäftlich wurde.
    „Wann werden die Leute erwartet?"
    „Morgen, im Lauf des Tages. Es kann schon in der Frühe sein, deshalb möchte ich kein Risiko eingehen.
    Georg Zavass gibt uns Bescheid, wenn sie unterwegs hierher sind." Sie hob ihre Hände
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