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1808 - Landung auf Lafayette

Titel: 1808 - Landung auf Lafayette
Autoren: Unbekannt
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dadurch auch das Verhalten von Rudeljägern genau kannte. Keine Beute konnte einem Rudel entkommen, wenn sie erst einmal gesichtet und eingekreist war.
    Zusätzlich sorgten die fliegenden Eier dafür, die Beute aus dem Versteck zu jagen, indem sie das gesamte Sumpfgebiet in gewissen Abständen mit tödlichen Strahlen eindeckten und in eine rauchende Wüste verwandelten.
    Deshalb hatte Pepe seine Freunde nicht rechtzeitig gewarnt. Sie konnten ohnehin nichts mehr tun als zu versuchen, in Kontakt mit den Fremden zu treten.
    Langsam zogen diese den Kreis enger. Inzwischen waren auch das Fallen der Bäume, das prasselnde Feuer, die fliehenden Tiere zu hören und zu sehen.
    „Zu den Bauten!" drängte Joseph Broussard.
    Der Cajun vertraute nicht darauf, daß die Besatzungen der Eier verhandlungsbereit waren. Vielleicht waren sie nur Soldaten, die rein auf Befehl handelten, ohne Eigeninitiative zu entwickeln. Die Wesen in den Bauten mußten andere sein, Vorgesetzte, vielleicht gar Wissenschaftler. Und dort wurde auch nicht gefeuert.
    Nur knapp über dem Boden schwebte die Gruppe auf die Bauten zu, gefolgt von den Eiern, die, sobald sie die Terraner gesichtet hatten, das Feuer einstellten und die Formation sofort öffneten. Die Eier um die Bauten zogen sich an die Seiten und in den Rücken der Menschen zurück. Es schien, als wollten die Eier sie geradezu in die zunächst freiwillig erwählte Richtung drängen.
    „Warum?" rief Dewey Balfa einmal.
    „Sie treiben uns", antwortete Aaron Cremer grimmig, „genau dahin, wo sie uns haben wollen."
    Eine Umkehr war unmöglich. Die fliegenden Eier würden sie sofort unter Beschuß nehmen, das war ihnen allen klar.
    Und es wurde noch schrecklicher.
    Joseph sah, wie seine Freunde plötzlich merkwürdige Verrenkungen ausführten. Antigravaggregate und Schutzanzüge funktionierten weiterhin und hielten die Menschen in Schwebflug, aber sie selbst hielten sich nicht ruhig.
    Sie zuckten, krümmten sich, begannen laut zu schreien. Selbst Pepe wurde davon betroffen.
    Sie haben die Strahlung verstärkt, dachte Joseph. Sie wollen uns genau dahin bringen, wohin wir sowieso schon laufen.
    „Hört auf damit!" schrie er seine Gefährten an. „Ihr macht es nur schlimmer!"
    Aber sie hörten nicht auf ihn. Ein wirres Durcheinander brach aus, als sie im Zickzack zu fliegen begannen und abstürzten.
    Einige schafften es, sich aus dem Knäuel zu befreien. Sie versuchten zu fliehen, irgendwohin in die Bäume hinein. Sofort waren zwei Eier über ihnen und begannen ohne lang zu fackeln zu feuern.
    Joseph begriff, daß dieser Moment seine einzige Chance war. Er war immun, das Chaos auf der Lichtung unübersichtlich, die Eier konzentrierten sich darauf, die wenigen Fliehenden abzuschießen. Die übrigen fliegenden Eier waren weitgehend durch die hohen Bäume verdeckt.
    Der Veteran überlegte nicht lange, die Deckung war vielleicht acht Meter von ihm entfernt, und er hatte sich ohnehin stets ein ganzes Stück hinter den anderen befunden; nur Pepe war noch an seiner Seite.
    Er desaktivierte seine Antigravaggregate, um keine Emissionsspur zu hinterlassen, packte Pepe, der genauso wie die anderen um sich schlug, versetzte ihm einen gewaltigen Kinnhaken, desaktivierte auch dessen Aggregate und riß ihn mit sich mit.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte Joseph, daß auch Bunny, der sich am Schluß befunden hatte, plötzlich ausscherte und ihm nachfolgte.
    In für sein Alter beeindruckender Höchstgeschwindigkeit schoß der Mann mit dem bewußtlosen Jungen durch das Unterholz. Er betete darum, nicht plötzlich auf einen Baum zu prallen. Erst nach etwa hundert Metern und mehreren Haken wagte er, anzuhalten und die Lage zu überschauen.
    Die Eier flogen außer Sichtweite über den Bäumen hinweg; er konnte das merkwürdige Summen ihres Antriebs hören. Sie beachteten ihn nicht, kein Beschuß erfolgte.
    Pepe war weiterhin bewußtlos. Wahrscheinlich konnten sie ihn nicht .anmessen. Bunny und er selbst waren ja nicht angreifbar.
    Mit einem Seufzer der Erleichterung stieß Joseph den angehaltenen Atem aus. Natürlich hatte er nicht vor, seine Gefährten im Stich zu lassen.
    Es war aber besser, aus dem Hintergrund heraus zu handeln, sollte es überhaupt irgendeine Chance geben. Sich genauso wie sie abknallen zu lassen, war jedenfalls keine Unterstützung.
    Er wartete noch eine Weile ab und folgte dann den fliegenden Eiern, die seine laut schreienden Gefährten vor sich hertrieben; sehr langsam jetzt durch die verstärkte
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