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1808 - Landung auf Lafayette

Titel: 1808 - Landung auf Lafayette
Autoren: Unbekannt
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bereits eingefunden. Fran Duret hatte seinerzeit bei Errichtung des Camps einen großen Platz bei ihrer Unterkunft anlegen lassen, mit Holztischen, Stühlen und Bänken, wo gegrillt und gefeiert werden konnte.
    An jenem Abend machten die Menschen den Tieren im Dschungel Konkurrenz: Sie sangen nach Herzenslust zu den Klängen, die Joseph und Pepe ihren Fiedeln entlockten; ob falsch oder nicht, spielte keine Rolle. Alles war vorbereitet, und sie konnten dem morgigen Tag gelassen entgegensehen. Der Abend hatte einen frischen Wind mit sich gebracht, der ein wenig Kühlung auf die erhitzten Wangen fächelte.
    Der Höhepunkt des Abends fand sich, als Michael Doucet, in Erinnerung an Joseph Broussards vergangene Taten, plötzlich Anja Shriver um die Taille faßte, eng an sich schmiegte und sie gekonnt zu den lebenslustigen Klängen der Cajun-Musik herumwirbelte. Der Rhythmus fuhr den anderen bald in die Beine, und sie folgten Michaels Beispiel.
    An solch, en Abenden wußten die Terraner, weshalb sie unter reichlich schlechten Bedingungen auf einer wilden Welt wie dieser arbeiteten: Diese Freiheit und Fröhlichkeit konnten sie nirgends sonst erwarten.
    Dafür wollten sie gern ein wenig Unbehagen in Kauf nehmen.
     
    3.
     
    Sonntag, 1.12.1288 NGZ Camp Mirage: Die Welt ist noch in Ordnung Anja Shriver fühlte sich an diesem Morgen nicht unbedingt frisch; die Nacht war lang gewesen und das Bier einfach zu gut. Um nichts in der Welt jedoch hätte sie sich das anmerken lassen.
    Aber nicht nur sie war pünktlich, alle anderen trafen ebenfalls rechtzeitig ein, einschließlich Michael Doucet, obwohl dieser angekündigt hatte, mindestens bis mittags zu schlafen.
    „Haben wir schon Nachricht bekommen?" erkundigte er sich.
    Die Xeno-Biologin schüttelte den Kopf. „Ich habe Swamp City angerufen, aber die Kommission ist noch nicht soweit. Sie wollen zuerst die Begleitung zusammenstellen."
    „Begleitung? Was für eine Begleitung?"
    „Bewaffnete."
    Es wurde still im Raum, alle wandten sich der Terranerin zu.
    „Was, bitte, hat das zu bedeuten?" fragte Michael Doucet mit sehr ruhiger Stimme.
    Anja Shriver zuckte mit den Achseln.
    „Halten die uns für gefährlich, oder was?" warf ein Lafayetter ein. „Primitive Wilde mit Raffzähnen, die jeden Moment über die armen unschuldigen Besucher herfallen?"
    „Natürlich nicht. Irgendeinen Grund werden sie schon haben."
    „Es paßt mir nicht, daß hier das Aufgebot einer Kampftruppe auftaucht!" sagte Doucet heftig. „Wir befinden uns hier nicht in einer Gefahrenzone oder im Kriegszustand! Sag ihnen, daß sie gefälligst ohne Begleitung kommen sollen - oder gar nicht! Lieber verzichten wir auf die Verbesserungen!"
    Einige stimmten lautstark zu. Anja konnte sich geraume Zeit nicht verständlich machen.
    „Macht euch doch nicht verrückt", versuchte sie schließlich ihre Leute zu beruhigen. „Mir paßt das auch nicht, aber wir wollen deswegen wirklich nicht alles aufs Spiel setzen. Ich werde mich auf alle Fälle erkundigen, weshalb bewaffneter Begleitschutz hierherkommt. Vergeßt nicht, wir leben hier ziemlich einsam und wissen kaum, was draußen vor sich geht. Wir verfügen zwar über eine robotische Raumstation im Orbit und diverse Satelliten, mit denen wir an das LFT-Informationssystem angeschlossen sind, aber wer von uns nutzt das denn schon regelmäßig? Mit uns hat das bestimmt nichts zu tun. Ich sehe das nicht so dramatisch."
    Ihre Gelassenheit übertrug sich nach und nach auf die anderen. Jeder wandte sich nun seiner Aufgabe zu.
     
    *
     
    „Heute haben wir frei", sagte Joseph Broussard vergnügt zu Pepe.
    „Miraculeux!" freute sich der Junge. „Was machen wir? Angeln gehen?"
    „Viel zu heiß."
    „Na, dann ... eine Tour mit dem ‘Gleiter?"
    „Wäre nicht schlecht. Aber nur, wenn ich fliege."
    „Du? Sei mir nicht böse, Jop, aber du bringst das nicht. Wenn, dann fliege ich."
    „Du frecher Bengel, ich habe dir Fliegen selbst beigebracht!"
    „Ja, das ist lange her. Ich bin viel jünger als du und kann das ..."
    „Ich hab’s!" unterbrach der BASIS-Veteran den jungen Lafayetter mit plötzlicher Begeisterung. „Wie wär’s, wenn wir uns ins Camp schleichen?"
    „Aber du hast doch gesagt ..."
    „Es wird schon keiner merken. Wir gehen in einen Vorführraum, schauen uns alte Dokumentationen an, trinken dazu ein Bier und essen Frans hervorragende Quiches, und ich erzähle dir begleitend zu den Filmen ein paar Geschichten! Was hältst du davon?"
    „Und nebenbei versuchen
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