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1807 - Larissas Blut-Party

1807 - Larissas Blut-Party

Titel: 1807 - Larissas Blut-Party
Autoren: Jason Dark
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sich bisher nicht so verhalten hat. Das hatte ich ja auch bei Justine Cavallo erlebt. Sie ist auch oft ihre eigenen Wege gegangen. Und jetzt wird auch diese Larissa es tun.«
    »Glaubst du denn, dass man noch immer hinter ihr her ist?«
    »Keine Ahnung, Harry. Ich weiß nicht, wie viel sie den Zuhältern wert ist. Aber so manche haben einfach zu viel Geld investiert, um ihre Pfründe einfach ziehen zu lassen. Die setzen schon einiges an Mühen ein, wobei sie wissen, dass sich nur die wenigsten Mädchen an die Polizei wenden. Davor haben sie komischerweise noch immer Angst.«
    »Das passiert leider auch bei uns so«, meinte Harry. »Hier spüren wir den direkten Druck aus dem Osten.«
    »Gut.« Ich blickte auf meine Uhr. Es war schon wieder Zeit verstrichen, und ich hatte nicht die Absicht, die ganze Nacht über hier im Haus zu bleiben. Ich wollte irgendwann raus und nach der Blutsaugerin Ausschau halten.
    Zunächst lenkte uns etwas anderes ab. Es war das Licht eines Scheinwerferpaars an der Straße und nicht unbedingt weit von diesem Haus entfernt.
    Erwin Schwarz hatte das Licht gesehen und sprach uns darauf an. »Da stimmt was nicht.«
    »Wieso?«, fragte ich.
    »Da hat ein Wagen gehalten.«
    »Ja, und weiter?«
    Er knurrte zuerst und sagte: »Wenn sie zu mir gewollt hätten, dann hätten sie auch bis vor das Haus fahren können, wie es alle Besucher tun. Ich frage mich, warum sie an der Straße stehen geblieben sind, mit der Kühlerschnauze zum Ort hin.«
    »Weil sie schnell weg wollen.«
    »Genau, Herr Sinclair. Und warum wollen sie schnell weg? Was haben sie vor?«
    »Ich weiß es nicht. Können Sie sich denn einen Reim darauf machen, wer sie sind?«
    »Nein, es sind bestimmt keine Typen, die mich besuchen wollen. Die haben was anderes vor, weil sie nicht aussteigen.«
    »Vielleicht sind sie schon ausgestiegen, und wir haben es nicht gesehen.«
    »Kann auch sein.« Der Mann, der auch im Haus seinen Hut nicht abgenommen hatte, wurde nervös. »Das passt mir nicht. Ich will eine Antwort haben.«
    »Sie wollen raus?«
    »Ja, ich gehe zu dem Auto.«
    Harry hatte zugehört und mischte sich ein. »Das würde ich Ihnen nicht raten.«
    »Warum denn nicht?« Mit flackerndem Blick schaute der Bestatter den BKA-Mann an.
    »Es kann zu gefährlich sein.«
    »Hören Sie doch auf. Wie hätte ich mich denn bei der Blutsaugerin verhalten sollen? In die Erde kriechen und mich dort verstecken?«
    »Nein, aber ich an Ihrer Stelle würde sie kommen lassen, falls sie überhaupt zu Ihnen wollen.«
    »Wo sollten sie denn hin? Hier in der Nähe gibt es keine andere Adresse. Ich kenne sie nicht, weiß auch nicht, wie viele Personen es sind, aber ich habe das unbestimmte Gefühl, dass sie nicht gekommen sind, um eine Beerdigung zu bestellen.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Dabei habe ich so viele schöne Särge«, sagte Schwarz, »viel zu schade für die Erde. Wenn ich mal gestorben bin, dann möchte ich in einem roten Sarg beerdigt werden.«
    »Rot?«, fragte Harry.
    »Ja, ich liebe die Farbe. Auch wenn es nicht so aussieht, weil man immer schwarz tragen muss. Aber rot ist …« Er schnalzte mit der Zunge. »Rot ist eben super.«
    Den Vergleich rot wie Blut hatte er nicht benutzt, aber von seinem Vorhaben hatten wir ihn auch nicht ablenken können.
    »Ich werde mir den Wagen mal näher anschauen.«
    Ich startete einen letzten Versuch. »Was ist denn mit Ihren beiden Helfern? Könnten die nicht nachschauen?«
    »Sie meinen Peter und Paul?«
    »Wen sonst?«
    »Die haben Handys. Das müssen sie ja. Oder haben Sie die an sich genommen?«
    »Nein, wo denken Sie hin?«
    Der Bestatter nickte. »Das könnte ich machen. Ja, ist gar nicht schlecht. Aber zunächst will ich selbst nachschauen, was da passiert ist.«
    Er schaute mich an, als wäre er ein Kind, das von seinem Vater ein Okay haben wollte.
    Er war erwachsen, und ich war kein Vater. »Ja, ja«, sagte ich. »Gehen Sie nur …«
    »Danke. Etwas will ich ja auch tun.«
    »Wie Sie wollen.«
    Er hatte es nicht weit bis zur Tür und öffnete sie.
    Drei Schritte ging er, dann fielen die Schüsse!
    ***
    ENDE des ersten Teils
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