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1807 - Die Haut des Bösen

Titel: 1807 - Die Haut des Bösen
Autoren: Unbekannt
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man im Universum begegnet war.
    Niemand sah einen Grund, ihm einen höheren Status zu verleihen.
    Man ging zwar davon aus, daß Kummerog durchaus mit jenem Wesen identisch sein konnte, das von den Herreach erwartet wurde, daß die Bewohner von Trokan jedoch einem fundamentalen Irrtum unterlagen, wenn sie sich auf die Ankunft eines Gottes vorbereiteten. Sie würden begreifen müssen, daß Kummerog dies nicht war.
    Kummerog war ein humanoides Wesen, das etwa 1,55 Meter lang war, also als sehr klein bezeichnet werden mußte. Er war es selbst aus der Sicht von Wyles Kantor, der nur 1,78 Meter groß war.
    Die Schultern des Fremden erreichten allerdings eine Breite von etwa einem Meter und waren daher beachtlich. Die beiden Augen waren vollständig weiß und wäßrig. Der runde Mund war lippenlos. Die Nase wirkte durchaus menschenähnlich, hatte jedoch drei Löcher.
    Die Haut Kummerogs war schwarz und rissig. Bisher hatten die Ärzte noch nicht sagen können, ob dies der Normalzustand war oder ob der Fremde unter einer Hautkrankheit litt. Nachdem er aus dem Koma erwacht war, hatte sich die Haut verändert.
    Sie hatte Blasen und Falten bekommen, so daß es schien, als sei sie ihm zu groß geworden. Die Ärzte vermuteten, daß er eine Art Häutungsprozeß durchmachte und eine zweite Haut bekam.
    Er trug keine Kleidung. Drei Gürtel mit jeweils einem Dutzend Beuteltaschen umspannten die tonnenartige Brust. Geschlechtsorgane oder andere Organe waren an dem nackten Körper nicht zu erkennen.
    Seine linke Hand war gewaltsam und offenbar unter großer Hitzeeinwirkung abgetrennt worden.
    Kummerog litt unter dieser Verletzung, doch lebensbedrohend war sie nicht.
    „Ich hoffe, wir können bald miteinander reden", sagte Myles Kantor.
    Wie immer war der Wissenschaftler ungewöhnlich blaß, und er sprach sehr leise.
    Kummerog zeigte keinerlei Reaktionen. Er ließ nicht erkennen, ob er die Worte des Terraners gehört hatte.
    Doch Myles Kantor war überzeugt davon. Er war entschlossen, nunmehr in die zweite Phase der Experimente einzutreten. Doch noch war es .nicht soweit.
    Nach den vielen Anstrengungen der letzten Tage war er müde und erschöpft. Er wollte einige Stunden schlafen. Danach aber wollte er mit Bruno Drenderbaum zu dem Fremden gehen und mit weiteren Untersuchungen beginnen.
    Der Assistent des LFT-Kommissars verfügte über eine empathische Begabung. Außer Drenderbaum war darüber nur noch Cistolo Khan informiert, und dieser bewahrte das Geheimnis. Myles Kantor wußte nichts davon, was nicht ausschloß, daß er etwas ahnte.
    Der Wissenschaftler war ein ungewöhnlich guter Beobachter, und er war es gewohnt, exakt zu analysieren. Bei einer Kapazität wie bei ihm war zu erwarten, daß er die richtigen Schlüsse zog oder schon längst gezogen hatte.
    Doch Myles Kantor hatte niemals auch nur eine Andeutung darüber gemacht. Wenn er etwas wußte, dann behielt er dieses Geheimnis für sich.
    Bruno konnte keine Gedanken lesen, doch zielsicher spürte er, welche Gedanken und Gefühle jemanden bewegten, auf den er sich konzentrierte, und meistens gelang es ihm, sie eindeutig zu identifizieren. Myles Kantor hoffte, daß er seine Fähigkeit auch bei Kummerog einsetzen konnte und daß er durch sie wichtige Informationen über den Fremden gewann.
    Er blickte den Fremden an; ein Lächeln stahl sich über seine Lippen.
    „Wir werden eine ganze Menge über dich erfahren, bevor du erkennst, daß wir es tun", sagte er.
    Als er den Raum verließ, kam ihm einer der Wissenschaftler entgegen, die Kummerog bisher betreut hatten.
    „Bruno Drenderbaum ist eingetroffen", berichtete er. „Und er hat gleich zwölf Raumschiffe der PROTOS-Klasse mitgebracht. Sie schirmen Limaszur Zeit ab. Im Moment käme vermutlich noch nicht einmal ein Mikro-Meteorit zu uns durch. Er würde vorher abgefangen und auf seine Zuverlässigkeit überprüft werden."
    Myles Kantor ging nicht auf die scherzhafte Bemerkung ein.
    „Wenn Bruno diese Vorsichtsmaßnahme angeordnet hat", sagte er, „dann wird er seine Gründe dafür haben. Er ist ein vorsichtiger Mann, der sich so leicht durch nichts überraschen läßt. Ich bin froh, daß er da ist.
    Damit ist die Situation für uns alle sicherer geworden."
     
    3.
     
    Die PRETTY PLAID war ein 200 Meter langes Händlerschiff. Sie traf am 4. November des Jahres 1288 NGZ im Solsystem ein und ging zunächst auf der Bahn der äußeren Planeten auf eine Warteposition.
    Als ihm sein Erster Offizier mitteilte, das vorläufig letzte
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