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1800 - Zeitraffer

Titel: 1800 - Zeitraffer
Autoren: Unbekannt
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Moleon hatte ebenso rasche wie perfekte Arbeit leisten lassen, ohne zu wissen, um was es sich drehte.
    Sie trafen sich unter einem Baum, der Schatten spendete. „Hallo", sagte der kleine Mann. Er, trug ein frackartiges schwarzes Kleidungsstück mit ausgebeulten Taschen. In der Hitze von Stogg schwitzte er heftig. „Hallo", gab Cistolo Khan freundlich zurück. Er dachte nicht daran, von sich aus die Initiative zu übernehmen. Ein normaler Mensch wäre jetzt nervös geworden, nicht so Bruno Drenderbaum. „Was verschafft mir. die Ehre, vom LFT-Kommissar persönlich verfolgt zu werden?" fragte er ruhig. Khan lächelte hintergründig, Dass er den anderen keine Sekunde täuschen konnte, war ihm völlig klar. Er setzte sich auf den Boden, und er fuhr erst fort, als Drenderbaum neben ihm Platz genommen hatte. „Du bist uns aufgefallen, Bruno. Ich habe von NATHAN Recherchen anstellen lassen. Wie kommt es, dass Stogg niemals ins Zentrum eines Konfliktes geriet? Es war verdächtig ruhig um diesen kleinen, so beschaulichen Planeten."
    „Die Regierung arbeitet gut."
    „Ja. Zweifellos. Man könnte auch sagen, es wird aus dem Hintergrund gut gearbeitet. NATHAN konnte ermitteln, dass bei jedem Gespräch mit den Industriellen und den Aras, das Fortschritte brachte, ein bestimmter Name auftauchte. Und zwar deiner, Bruno." Der kleine Mann strich über seinen Haarkranz, urplötzlich doch nervös. „Zufall. Was sonst? Ich bin ja häufig dabei, das ist normal. Was versuchst du mir eigentlich vorzuwerfen, Cistolo?"
    „Am Ausgang der Gespräche bist du schuld, Bruno. Es hat in auffälligem Maß positive Wendungen der Gespräche gegeben, die eigentlich nicht hätten vorkommen dürfen."
    „So?"
    „Ich habe ein Team von Kosmo-Psychologen darauf angesetzt. Sie hatten sämtliche Gesprächsprotokolle zur Verfügung. Die Psychologen sagen übereinstimmend aus, dass die Daten gefälscht sein müssen."
    „Lächerlich."
    „Das denke ich nicht. Ich halte das Wort >mysteriös< für treffender." Bruno Drenderbaum sagte gar nichts mehr. Khan sah, dass er heftig zu schwitzen angefangen hatte. „An dir ist etwas Besonderes, Bruno. Ich will, dass du Stogg verlässt. Ich benötige ebenfalls einen Assistenten.
    Aber einen, der mit mir zusammenarbeitet. Nicht jemanden, der mich manipuliert, sondern einen, der es in meinem Auftrag tut."
    „Ich?" fragte Drenderbaum kläglich zurück. „Das kann ich nicht. Was willst du überhaupt von mir?"
    Drenderbaum gab sich alle Mühe, hilflos und unfähig zu scheinen. Aber Cistolo Khan durchschaute das Spiel, weil er darauf gut vorbereitet war. „Hör zu, Bruno ... Du bist entweder ein schwacher Telepath oder ein Hypno. Irgendetwas von der Sorte. Wir werden diese Veranlagung nicht brachliegen lassen. Bisher verschwendest du dein Talent auf Stogg. Damit muss Schluss sein." Drenderbaum schüttelte heftig den Kopf, und es war die erste echte Reaktion, die der LFT-Kommandant von ihm zu sehen bekam. „Ich bin kein Telepath. Das stimmt nicht. Auch kein Hypno."
    „Sondern?" .„Das einzige, worüber ich verfüge, ist eine schwache empathische Veranlagung. Ich kann sehr genau spüren, welche Gedanken mein Gegenüber bewegen. Ob er mir freundlich oder feindlich gesonnen ist. Der Rest ist wirklich nur Geschick, ich bin eben ein diplomatisch veranlagter Typ „. - Oh, ich wusste von vornherein ganz genau, Cistolo, dass du wegen mir nach Stogg gekommen bist. Ja, es war nicht zu übersehen. Ganz leicht für jemanden, der die Augen aufmacht."
    Khan behauptete: „Außer dir hat es kein einziger gemerkt."
    „Vielleicht nicht ... Nein?"
    „Nein! Ich brauche jemanden wie dich, Bruno. Niemand außer mir und NATHAN weiß, dass du ein bestimmtes Talent besitzt. So könnte es auch bleiben."
    „Ist das eine Drohung?" fragte Drenderbaum mit hochgezogenen Augenbrauen. Und Khan erwiderte: „Jemand mit deinem Talent bräuchte eine solche Frage doch nicht zu stellen, oder?" Sie saßen wiederum eine Weile schweigend da. Stogg hatte eine orangefarbene Sonne, die allmählich unterging. Es wurde nach einem heißen 34-Stunden-Tag merklich kühler. „Was du sagst, könnte mich vielleicht sogar interessieren", meinte Drenderbaum irgendwann. „Erhalte ich Bedenkzeit?"
    „Bis morgen früh. Wenn die PAPERMO ON startet, hätte ich dich gern an Bord." Cistolo Khan ließ den kleinen, trotz seines schwarzen Fracks so wenig auffälligen Mann unter dem Baum sitzen. Er selbst begab sich an Bord der PAPERMOON zurück. Die ganze Nacht hindurch
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