Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1800 - Zeitraffer

Titel: 1800 - Zeitraffer
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mehrere Kugelraumer vor. Sie befanden sich alle im Stadium des Rohbaus. Alle gehörten zu einer neuen Reihe, deren Konstruktion noch Geo Sheremdoc im Jahr 1220 in Auftrag gegeben hatte. Es hatte bis heute gedauert, aus Prototypen die flugtauglichen Giganten zu erschaffen, die er in einer scheinbar endlosen Montagehalle vor sich sah. Die Schiffe waren kugelförmig und durchmaßen 800 Meter. Da die Baukosten enorm waren, sah der LFT-Etat nicht mehr als 60 Einheiten vor. Sie besaßen eindeutig Schlachtschiff-Charakter, waren sowohl offensiv als auch defensiv schwer bewaffnet. „Das ist es", murmelte Cistolo Khan. „Du bist zufrieden?" fragte eine künstliche Stimme. Es war die von NATHAN. Er sah den Rohbau-Koloss, der so massiv und unbeweglich wie ein Gebirge vor ihm lag, mit einem gewissen Wohlgefallen an. „Ja. Das erste fertige Schiff wird meines. An der Ausstattung darf nicht gespart werden. Ich will eine absolute Elite-Besatzung." Cistolo Khan lächelte zynisch, und er .fügte hinzu: „Das beste, was uns Rhodan übriggelassen hat... Wann ist es soweit?"
    „Voraussichtlich in vier Monaten. Die Flottenliste führt das Schiff unter dem Namen PAPERMOON."
    Der neue LFT-Kommissar schuf sich seine interne Machtbasis in absoluter Rekordzeit. Es brauchte nicht mehr als ein paar Wochen, dann galt sein Wort überall, wo er hinkam. Paola Daschmagan ließ ihn gewähren. Sie begriff rasch, dass Khan trotz aller Tatkraft auf ihrer Seite stand. Er war keineswegs auf ihren Posten scharf. Im Gegenteil, aus der Position des Kommissars heraus konnte er sehr viel besser arbeiten. Ihn bekam man nur zu sehen, wenn's in den Kram passte; die Erste Terranerin wurde auf Schritt und Tritt beobachtet.
    Cistolo Khan betrachtete seine Vorgesetzte als Element der Stabilität. Er würde alles tun, sie in Amt und Würden zu halten. Im Interesse der Menschheit stellten sie eine beinahe optimale Kombination dar. Was ihm jedoch fehlte, das war ein persönlicher Vertrauter. Cistolo Khan kannte aus alten Zeiten etwa. ein Dutzend Kreuzer-Kommandanten. Sie waren alle fähig, auf ihre Weise brillant. Aber darunter befand sich keiner, der ihm wirklich genützt hätte. Jemanden, der ihm Akten hinterher trug, benötigte er nicht, das konnten NATHANS Roboter. Und mobiler war er zweifellos allein. Es gab keine zweite Person, auf die man Rücksicht zu nehmen hatte.
    Khan wünschte sich als Vertrauten jemanden, der seine Fähigkeiten ergänzte. Bei dem es sich lohnte, die eine oder andere Rücksicht zu nehmen.
    Schließlich vergingen drei Monate, bis Khan auf den richtigen Kandidaten stieß. Der erste Flug der PAPERMOON führte an den Rand der LFT-Kernzone, ins Stoggos-System. Offiziell um das Schiff zu erproben - in Wahrheit galt der Besuch einem Mann namens Bruno Drenderbaum.
    Cistolo Khan wartete ab, bis das Mahl im Kreis der Regierung beendet war. Mit den lokalen Problemen war er nun bestens vertraut. Auf der einen Seite lagen freie Industrieplaneten, die ihre Fühler gern zum rohstoffreichen Stogg ausgestreckt hätten. In den Wüsten der Randwelt wurde nämlich Howalgonium gefördert; jenes fünf dimensional strahlende Erz, das in der Milchstraße heißbegehrt war und zu Phantasiepreisen gehandelt wurde.
    Auf der anderen Seite siedelte ein Splittervolk der Aras. Die Ara-Abkömmlinge gehörten einem genetisch veränderten, von Haus aus aggressiven Schlag an. Außerdem zählten sie zum Forum Raglund.
    Es bedurfte schon gewisser Feinheiten, um hier permanent Frieden zu halten. Die Regierung von Stogg rühmte sich dieser Geschicklichkeit. Aber Cistolo Khan wusste etwas, das niemandem sonst bekannt war. Das Verdienst lag nämlich ganz woanders. Schuld war eine schmächtige, scheinbar ängstliche Person mit schwarzem Haarkranz, die sich beim Essen bescheiden im Hintergrund aufhielt. Cistolo Khan wusste alles über ihn. 1,65 Meter groß, 39 Jahre alt. Rundes Gesicht, genauso wie in den Holografien. Stets ein sympathisches Lächeln.
    Dieser junge Mann war nicht wirklich ängstlich, sondern er rief den Eindruck bewusst hervor, um desto weniger beachtet zu werden. Er besaß ein seltenes Talent, die Dinge aus den Kulissen zu steuern. Dass er vom Regierungssprecher beiläufig mit den Worten „Drenderbaum, Bruno Drenderbaum!" vorgestellt wurde, bewies lediglich eins: Auf Stogg hatten sie keine Ahnung, was wirklich gespielt wurde. Cistolo Khan unternahm nach dem Essen einen Spaziergang. Niemand war bei ihm. Er wusste, dass er Drenderbaum hier treffen konnte; Gia de
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher