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1799 - Er holt sie alle

1799 - Er holt sie alle

Titel: 1799 - Er holt sie alle
Autoren: Jason Dark
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Kopf. »Wir haben zwar Halloween, aber was ich erlebt habe, das ist kein Scherz gewesen, auch kein makabrer. Das war die brutale Wirklichkeit. Daran gibt es nichts zu rütteln. Da könnt ihr sagen, was ihr wollt.«
    »Ach, du nimmst das alles als echte Begebenheit?«, fragte Kate.
    »Ja.«
    »Aber – aber – das ist nicht möglich.«
    »Doch, ich habe es erlebt!«, behauptete sie.
    »Und jetzt?«
    »Jetzt habe ich Angst. Ich zittere innerlich.«
    »Und was ist mit deinem Freund?«
    »Jimmy Kline?«
    »Ja.«
    »Den kannst du vergessen.«
    »Wieso?«
    »Er meldet sich nicht. Ich habe ihn ein paar Mal angerufen. Die Mailbox war dran. Ich habe ihm eine Nachricht hinterlassen, aber keinen Rückruf erhalten.«
    Kate wandte sich an Johnny und fragte: »Was meinst du denn dazu?«
    »Komisch ist es schon.«
    »Echt?«
    »Sonst hätte ich es nicht gesagt.«
    Kate presste die Lippen zusammen. Nach einigen Sekunden öffnete sie sie wieder und fragte: »Hast du denn einen Vorschlag?«
    »Den hätte ich schon. Wie wäre es, wenn wir zu diesem Jimmy Kline fahren und ihm mal auf den Zahn fühlen?«
    »Ich bin dafür, noch haben wir Zeit.« Sie fragte auch Cindy. »Was meinst du dazu?«
    Cindy überlegte noch. »Gut, wir fahren«, sagte sie dann. »Ich kann nicht garantieren, dass er in seiner Wohnung ist.«
    Wohl war den beiden Mädels nicht. Das sah man ihnen an. Auch Johnny freute sich nicht unbedingt, aber es war das Beste, was sie tun konnten, auch wenn er einen leichten Druck im Magen verspürte und beinahe das Gefühl hatte, ein zweiter John Sinclair zu sein …
    ***
    Jimmy Kline wohnte zwar noch bei seinen Eltern wie die meisten jungen Leute im Dorf, aber er hatte sein eigenes Reich, in das er sich zurückziehen konnte. Seine Eltern hatten angebaut, und in diesem kleinen Anbau an der Rückseite lebte Jimmy.
    Das, was er am Tag davor erlebt hatte, das war bei ihm nicht vergessen. Vor allen Dingen in der vergangenen Nacht nicht. Da hatten ihn die Albträume regelrecht überfallen. War der erste Traum vorbei, erwischte ihn schon der zweite. Und immer hatte im Mittelpunkt die Gestalt mit der Sense gestanden. Mal sah sie aus, wie Cindy sie ihm beschrieben hatte, dann hatte sie ein anderes Aussehen angenommen. Da war sie riesengroß geworden und bei einem Traum sogar ins Unermessliche gewachsen.
    Das alles hatte er hinter sich. Der Tag lag vor ihm. Und die nächste Nacht auch. Das war dann die Halloween-Nacht, in der alles anders war als sonst.
    Kline hatte sich nicht vor der Nacht gefürchtet. Dazu gab es keinen Grund, jetzt aber war er so weit, dass er sich vor dem Zubettgehen fürchtete. Eigentlich hatte er die Nacht durchmachen wollen, das wäre auch am besten gewesen. Da hätte er sich im Schutz der anderen sicher fühlen können, aber das wollte er auch nicht. Er wäre sich dann vorgekommen wie ein Feigling.
    Zur Arbeit war er nicht gegangen. Jimmy Kline war bei einer Bahngesellschaft angestellt. Da war schon bekannt, dass er sich immer um ein bestimmtes Datum herum frei nahm.
    Er lebte sein Leben. Die Eltern lebten das ihre. Beide Parteien störten sich nicht. Nur wenn seine Mutter etwas Besonderes gekocht hatte, wurde Jim geholt.
    An diesem Tag nicht. Er wusste nicht mal, ob seine Eltern zu Hause waren. Keiner von ihnen musste sich abmelden.
    Auch tagsüber ging ihm nicht aus dem Kopf, was er mit Cindy erlebt hatte. Er hatte keine Erklärung dafür.
    Gräber auf dem Friedhof.
    Eigentlich nichts Besonderes. Aber in diesem Fall schon. Die Gräber waren nicht normal. Er hatte mehr das Gefühl, dass sie so etwas wie eine Kulisse bilden sollten, wobei das Grauen an erster Stelle stand. Jimmy wollte nichts sehen, er wollte auch nichts hören. Er wollte diesen Tag bis zum Abend allein sein. Dann konnte man weitersehen, und er würde in die Halloween-Nacht starten. Nicht allein, sondern mit Cindy Dale. Das hatte er ihr versprochen.
    Noch war es nicht so weit. Der Nachmittag war längst da, und das war die Zeit der Kids. Sie konnten es ja nicht erwarten, unterwegs zu sein. Mit Gesängen, mit lauten Schreien und mit ihren Kostümen wollten sie die Menschen erschrecken.
    Auch bei Jim schellten sie.
    Er öffnete.
    »Süßes, sonst gibt’s Saures.«
    »Was meint ihr denn?«
    Die bleichen und blutigen Gestalten fühlten sich herausgefordert. »Bei Saurem kann es dir schlecht ergehen«, sagte einer der vier und wedelte mit seinem Plastik-Schwert.
    »Gut, dann Süßes.«
    Jimmy brauchte nicht zu verschwinden. Er hatte entsprechende
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