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1792 - Lebensziel Rache

Titel: 1792 - Lebensziel Rache
Autoren: Unbekannt
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überstehen können, in dem Klaymon mit seiner Anlage und der Angreifer vergangen waren, als wären Anti- und Normalmaterie aufeinandergeprallt?
    Perry Rhodan ließ sich selbst gar keine Wahl. Er kniete schon über dem am Boden liegenden Reginald Bull, während ihm die Gedanken durch den Kopf schössen. Was geschehen war, würden sie rekonstruieren, falls man ihnen die Zeit gab. Was es ausgelöst hatte, würden sie so oder so erfahren. Aber wenn Bully jetzt Hilfe brauchte, duldete dies keinen Aufschub.
    Rhodans Erleichterung war groß, als er feststellte, daß der Freund immer noch atmete. Er funkte Bullys SERUN an, ließ den Körper scannen und sich einen Bericht zurückfunken. Ohne den Pikosyn war das kompliziert, aber es funktionierte.
    „Bully hat unglaubliches Glück gehabt", teilte der Terraner seinen Gefährten mit. „Sein Zustand ist nicht besser, aber auch nicht viel schlechter als vor Klaymons Attacke."
    „Was man von Cyrn nicht behaupten kann", hörte er Homer G. Adams bitter sagen. „Ich wußte, daß er dieser Schemen war, aber ich wollte es bis jetzt nicht wahrhaben."
    Rhodan stand auf, als Voltago, zum Glück ebenfalls von seiner Starre erlöst, behutsam die Arme unter Bullys Leib schob und ihn vorsichtig aufhob, um ihn wieder zu tragen.
    Homer G. Adams stand vor ihm, die kurzen Arme zu einer verzweifelten Geste ausgebreitet.
    Dann zeigte er an eine Stelle der Wand, an die sie geheftet gewesen waren. Diese Stelle war teilweise verbrannt. Die in kleinen Blasen erstarrten Partien des unbekannten Materials bildeten einen menschlichen Umriß. Dort mußte große Hitze wirksam gewesen sein - allerdings nur dort und nicht über mehr als einen Meter ausstrahlend, denn gleich neben dem verformten Belag hatte nach eigener Versicherung Alaska Saedelaere geklebt.
    „Ich wußte, daß er nicht auf die BASIS zurückkehren würde - und schon gar nicht in die Milchstraße", bekannte Adams abermals. „Nun ist er doch noch zu dem geworden, was er immer hatte sein wollen: ein Held." Der Bucklige sprach das Wort fast verächtlich aus. „Er hat sich geopfert, um uns zu retten - zum zweitenmal. Er war schon so gut wie tot, aber irgendwie ...
    muß er ...", Adams schien keine Worte zu finden, „... dann doch noch einmal die Kraft gefunden haben, gegen Cynan zu kämpfen und alles, was an Energie in ihm war, auf Klaymon zu fokussieren."
    „Das klingt zwar nicht besonders wissenschaftlich", meinte Atlan, „aber es wird es wohl treffen. Ich glaube nicht, daß wir je verstehen werden, was sich hier abgespielt hat. Aber Klaymon zu neutralisieren, dazu muß schon etwas gehört haben ..."
    Perry Rhodan mußte unwillkürlich wieder den Vergleich mit Voltago ziehen und stellte sich vor, Cyrn Dow - oder das, wozu er am Ende geworden war - hätte in ihn eingeschlagen.
    „Cyrn Dow ist tot", sagte Homer G. Adams leise, den Blick an die Wand gerichtet. „Und mit ihm sein Vater, Cynan. Wer ihn nicht kannte, wird kaum je begreifen, welche Gefahr damit ausgeschaltet worden ist."
    Perry ging zu ihm, legte ihm eine Hand auf die Schulter und drückte sie leicht.
    „Es tut mir leid für ihn, Homer. Vielleicht hätte er sich anders entwickeln können, wenn wir mehr Zeit und Ruhe für ihn gehabt hätten. Jetzt..."
    Adams schüttelte den Kopf.
    „Nein, Perry. Nie ..."
    „Jetzt müssen wir ihn erst einmal vergessen und zusehen, daß wir ihm nicht ins Jenseits folgen. Wir stoßen weiter ins Aachthom vor. Noch reagiert sein Herr nicht auf das Ende seines Dieners. Vielleicht läßt er uns die Zeit, unsere Position zu verbessern."
    Er gab den Gefährten ein Zeichen. Adams folgte ihm zögernd, und Alaska Saedelaere blieb noch für einige Sekunden vor der verbrannten Stelle der Wand stehen.
    „Er war furchtbar allein", sagte der ehemalige Maskenträger. „Ich habe es gespürt. Ich habe selten einen Menschen kennengelernt, der so grenzenlos einsam war..."
    Dann gab er sich einen Ruck und folgte den anderen.
     
    *
     
    Alles, was Rhodan trieb, war die Hoffnung, daß Aachthors Erweckungsprozeß noch andauern mochte, vielleicht so lange, bis sie ihm bereits gegenüberstanden. Diese Hoffnung war vage, das wußte er, aber die Chance bestand wenigstens minimal und mußte daher ergriffen werden.
    Dem hatte sich alles andere unterzuordnen. Die Frage, wie sie die psionische Explosion überlebt hatten, durch die ein Machtfaktor wie Klaymon inklusive seiner Anlagen aus dem Universum gewischt worden war, mußte zurückgestellt werden. Wie sie kurz
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