Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1792 - Lebensziel Rache

Titel: 1792 - Lebensziel Rache
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Welt.
    Dies hier war nicht Kemoauc. Aachthor besaß nicht im entferntesten dessen Würde und Ausstrahlungskraft.
    Aber er hatte Macht, viel Macht.
     
    *
     
    Sie kamen nicht einmal zu dem Versuch, sich und ihr Hiersein zu rechtfertigen - jedenfalls nicht, solange Aachthor mit dröhnender, lauter Stimme und herrischen Gesten redete. Er wuchs vor ihnen empor, nur überragt von Icho Tolot, und schmetterte seine Anklagen wie Blitze gegen sie. Dem Haluter schenkte er keine erkennbare Beachtung. Nur an Voltago verweilte der Blick seiner dunklen Augen ganz kurz; für diesen kurzen Moment hatte Perry Rhodan den Eindruck, die ernste, wütende Miene des Geheimnisvollen helle sich ganz leicht auf.
    Vielleicht hatte er sich auch getäuscht. Er und Atlan brauchten ihren Begleitern nicht zu übersetzen, was sie von Aachthor zu hören bekamen. Es waren die schon bekannten Beschimpfungen als „unwürdiges Leben", verbunden mit den Vorwürfen im Zusammenhang mit Klaymon und dessen Ende.
    „Hör uns an!" rief Perry Rhodan, als der Hüne endlich eine Pause machte, um Luft zu holen.
    „Du merkst, wir beherrschen die gleiche Sprache wie du und dein Diener. Hör dir an, wie wir hierhergekommen sind, und warum. Dann wirst..."
    „Schweig!" donnerte Aachthor ihn an, in den schwarzen Augen funkelte der Zorn. Aachthor hob den rechten Arm. Seine Hand richtete sich anklagend auf Rhodans Kopf. „Ihr habt mein Heiligtum betreten und entweiht! Ihr habt Klaymon vernichtet, der mehr wert gewesen ist als ihr alle zusammen!"
    „Alle?" fragte Perry, den die Betonung des entsprechenden Wortes alarmierte.
    „Alle!" bekräftigte Aachthor. „Alle, die so sind wie ihr und sich auf den Levels breitgemacht haben!"
    0„Alle dreißig Millionen", entfuhr es Atlan. „Heilige Milchstraße! Der Kerl ist wahnsinnig!
    Gomasch Endredde hat einen Verrückten zum Leben erweckt!"
    „Was erlaubst du dir, Elender!" brüllte Aachthor ihn an. „Was wißt ihr von Klaymon? Was wißt ihr denn von ..."
    Er unterbrach sich, als habe er fast zuviel gesagt; etwas preisgegeben, das die so minderwertig eingestuften Fremden nicht hören durften und sollten.
    Für den Arkoniden war es das Zeichen zum Nachsetzen.
    Etwa zehn Meter vor Aachthor, der - fast schon erwartungsgemäß - ebenfalls aus einem Unsichtbarkeitsfeld aufgetaucht war, waren sie stehengeblieben. Jetzt machte Atlan drei entschlossene Schritte auf den Herrn der Levels zu, blieb dort breitbeinig stehen und stemmte beide Fäuste in die Hüften.
    „Und jetzt hörst du mir zu, mein Freund", sagte er laut und bemühte sich, dem undefinierbaren Blick seines Gegenübers standzuhalten. Zu Perry Rhodans Überraschung schien Aachthor dem Arkoniden eine kurze Sprechzeit einzuräumen. Atlan nickte grimmig, dann fuhr er heftig fort: „Bis jetzt hast du nur von unserem ach so geringen Wert und von deiner eigenen Bedeutung gesprochen. Nimm bitte zur Kenntnis, daß wir nicht zu unserem Privatvergnügen in Hirdobaan sind, sondern im Auftrag einer Superintelligenz eine Mission von kosmischer Bedeutung zu erfüllen haben. Wir nennen uns übrigens Galaktiker - nur falls es dich interessieren sollte. Wir wurden schon vor langer Zeit ausgewählt, um im Auftrag der Ordnungsmächte regulierend ins kosmische Geschehen einzugreifen. Zu diesem Zweck wurde uns die relative Unsterblichkeit verliehen; ich nehme an, du wirst das leicht prüfen können."
    Atlan ballte die Fäuste.
    „Also verschone uns gefälligst mit deiner unerträglichen Überheblichkeit und arbeite lieber mit uns zusammen. Du brauchst uns nicht als Gleichwertige zu akzeptieren, aber du solltest einsehen, daß wir gemeinsam unsere Probleme besser lösen können als im Streit. Und ich meine damit unsere Probleme mit den dreißig Millionen hierhergelockten Galaktikern, ebenso deine mit Gomasch Endredde und seiner entarteten Biokomponente." Seine Stimme wurde noch um eine Spur eindringlicher, und gleichzeitig versöhnlich, fast flehend. Er drehte sich halb um und zeigte auf Voltago mit Bully auf den Armen. „Wenn es in deiner Macht steht, dann hilf uns, Aachthor, diesen Mann zu retten. Ihn und unsere dreißig Millionen Artgenossen. Du darfst dessen versichert sein, daß wir unsererseits alles tun werden, um dir zu danken - falls wir dies können."
    Zwei, drei Sekunden lang sah es so aus, als hätten Atlans Worte eine Wirkung hinterlassen.
    0Sekundenlang sahen sich er und Aachthor in die Augen, trotzig, fest, keiner bereit, als erster den Blick niederzuschlagen. Rhodan
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher