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1792 - Lebensziel Rache

Titel: 1792 - Lebensziel Rache
Autoren: Unbekannt
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verborgen gewesen.
    „Dies", erklärte Klaymon, als habe er die Gedanken seiner Gefangenen gelesen, „ist mein Wachhaus. Von dort aus werden alle Verteidigungsanlagen und auch die Wiedererweckungsanlage gesteuert. Dort habe ich gewartet - zweihunderttausend Jahre lang.
    Und von dort werde ich das Urteil vollstrecken."
    Perry Rhodan glaubte es ihm aufs Wort. Nur, welches Urteil? Hatte er es gesprochen, der Diener? Oder war Aachthor doch schon wach?
    Klaymon! schrie er in Gedanken, so intensiv, wie er nur irgendeinen Begriff denken konnte.
    Komm zurück! Hör uns an!
    Aber Klaymon tat genau das Gegenteil.
    Er drehte sich langsam um und ging ebenso langsam zu seiner Nische, in der selbst auf die Entfernung viele Pulte mit Instrumenten zu erkennen waren.
    Dabei war Perry Rhodan davon überzeugt, daß dieser Roboter - kleiner als, zum Beispiel, ein Ertruser, aber wahrscheinlich tausendmal mächtiger, sich nur hätte umzudrehen brauchen, um sie alle mit einem Blitz aus seinen Augen zu töten.
    Klaymon ließ sich viel Zeit. Das war nicht neu.
    Vermutlich folgte er irgendwelchen uralten Ritualen, eingefahrenen Verhaltensmustern.
    Aber das alles rettete sie jetzt nicht mehr.
    Wenn dies unser Ende ist, dachte Perry Rhodan, zornig und bitter, dann ist es ein verdammt jämmerliches.
    Und wofür...?
     
    *
     
    „Nennen wir Cyrn Dow einen Mutanten; dann hat es viele von seiner Art gegeben, die sich in jahrtausendelangem Einsatz um die Menschheit verdient gemacht haben. Jeder kennt ihre Namen.
    Cyrn Dow hätte, von seinem Dämon befreit, in eine Reihe mit ihnen treten können.
    Ich kannte ihn, aber leider nicht gut genug. Wir hatten nie die Zeit, uns als Menschen näherzukommen und einander verstehen zu lernen.
    Das tut mir sehr leid, Cyrn.
    Du hättest ein Freund werden können, der vielleicht eines Tages auch seine große Last abgeschüttelt und unbekümmert sein immer ersehntes, normales Leben hätte führen können."
    (Michael Rhodan, später) 6.
    Dow Er war wie die kleine blaue, zuckende Flamme am Ende eines verkohlten Holzscheits. Er war wie der Wassertropfen, der, verblassend, in den trockenen Boden einsickert oder verdampft. Er war am Ende des schmalen Wegs ins Herz des Vakuums, von dem er nur noch hinabstürzen konnte. In welche Richtung, das war ganz egal. Der Sturz ging auf jeden Fall ins Nichts und beendete seine Existenz für immer.
    Cyta?
    Vany?
    Origer...?
    Die Dunkelheit antwortete nicht. Cyrn spürte, wie er auf dem Grat schwankte, und versuchte sein Gleichgewicht so lange wie möglich zu halten.
    Aber warum tat er das?
    Wozu verlängerte er seine Qualen?
    Ich will nicht allein sein! schrie es aus ihm. Ich war mein ganzes Leben allein! Ich habe einsam gelebt - ich will nicht auch einsam sterben!
    Es war, als wehe ihm ein leiser Windhauch entgegen, und als flüsterten Stimmen aus ihm.
    Du hast dich aufgegeben, Cyrn. Darum bist du allein. Du hast nicht nur uns verloren, sondern dich selbst, als du den Glauben an dich verlorst.
    Woran sollte er glauben?
    Aus dem Windhauch wurde ein Bö, die ihn ins Nichts zu stoßen drohte. Cyrn schrie lautlos und stemmte sich dagegen an.
    Du hast dich gewehrt, Cyrn, vernahm er ganz leise. Du kannst es also! Dann wehr dich auch gegen die Dunkelheit! Kämpf noch einmal, Cyrn! Dann war dein Leben nicht umsonst.
    -216Kämpfen ...
    Gegen wen? fragte er verzweifelt, denn er konnte sich nicht erinnern. Immer wieder war es, als würde die Antwort vor ihm abgeschnitten und er ein Stück weiter ins Nichts gestoßen.
    Cynan! Erinnere dich, Cyrn! Das war einwandfrei Cyta. Er hat deinen Geist übernommen und erstickt dich. Er will nicht, daß du noch einmal kämpfst, aber du kannst es, wenn du dich erinnerst!
    Wir helfen dir, Cyrn. Vanys Stimme! Und dann benutze deine Kräfte, so, wie du es in der CIRCINUS getan hast! Gezielt! Töte Cynan!
    Werde ich dann weiterleben? fragte er.
    Nein, Bruder, flüsterte Cyta. Aber du wirst mit uns gehen, und dein Leben war nicht umsonst.
    Glaub es uns ...
    Nicht umsonst...
    Es war wie eine Zauberformel, und plötzlich formten sich die Bilder in ihm - oder vor ihm. Sie kamen aus der Finsternis seines Geistes, mit der ihn Cynan umklammert hielt, und gaben ihm Facette für Facette das Wissen zurück, das er besessen hatte, bevor Cynan es aus ihm herausgesogen hatte wie ein Vampir.
    -216Cynan schien nichts dagegen unternehmen zu können, falls er es überhaupt registrierte.
    Cyrn konnte noch nicht ahnen, weshalb, denn noch waren die Fenster des Geistes
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