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1791 - Im Dorf der Verdammten

1791 - Im Dorf der Verdammten

Titel: 1791 - Im Dorf der Verdammten
Autoren: Jason Dark
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oder?«
    »Ja.«
    »Wäre nicht schlecht.« Meine Lippen verzogen sich zu einem dünnen Lächeln. »Irgendwie kann und will ich nicht daran glauben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die beiden sich gegenseitig ausschalten wollen. Ganz im Gegenteil.«
    »Ach.«
    Ich sprach weiter. »Wenn ich mir das recht überlege, werden sie versuchen, einen Kompromiss zu finden. Leben und leben lassen.«
    »Ha! Vampire und Hexen?«
    »Nein, nicht so. Nur die beiden. Das kann ich mir schon vorstellen. Die Rivalität bleibt bestehen. Im Großen aber werden sie sich vielleicht einigen.«
    »Gegen uns?«
    »Auch.«
    Bill legte die Stirn in Falten. »Das sind zwar alles Theorien, aber durchaus möglich, dann könnten sie sich natürlich auch gegen uns verbünden.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    Wir hatten es zwar nicht ausgesprochen, dabei aber ein Thema angerissen, das schon sehr brisant war und auch so bleiben würde. Justine Cavallo stand nicht mehr auf unserer Seite. Assunga ebenfalls nicht. Die Schattenhexe ging ihren eigenen Weg. Ihre Dienerinnen und auch die Blutsauger hatten sich bisher hart bekriegt.
    Und jetzt?
    Ich seufzte und blies die Luft aus, was Bill zu einer Frage veranlasste. »Wo drückt denn der Schuh?«
    »Du kannst es dir denken.«
    »Ja, ja, bei unserem Problemfall.« Bill schlug mit den Handflächen gegen das Lenkrad. »Ich weiß es ja auch nicht. Ich würde gern wissen, wo man sie stellen könnte.«
    »In Assungas Hexenwelt.«
    »Ja. Und die bleibt sogar dir verschlossen, wenn die andere Seite es nicht will.«
    Das war die Tragik. Ich wusste das und es ärgerte mich auch, aber die Dinge ließen sich eben nicht ändern. Wir mussten sie hinnehmen und das Beste daraus machen.
    Ich schaute auf der Karte nach, die ein kleiner Bildschirm war. Dabei sah ich nicht, wo wir übernachten konnten, aber so einige Orte tauchten schon auf.
    Die Stadt Cork war bei dieser Einstellung noch nicht zu sehen, ich wusste aber, dass sie bald auf dem Bildschirm erscheinen würde. Wir fuhren nicht auf der recht breiten Landstraße, sondern hatten uns für eine andere Strecke entschieden. Man konnte sie auch als romantisch bezeichnen. Sie führte durch grüne Hügel und vorbei an kleinen Ortschaften, die in diese Landschaft eingebettet lagen.
    Die Sonne war im Sinken begriffen und malte sich als roter Streifen am Himmel ab.
    »Ja, dann sollten wir uns mal Gedanken darüber machen, wo wir übernachten, John.«
    »Sehr gut.«
    »Und wo?«
    Ich gab die Antwort schnell, denn es war in dieser Umgebung egal, wo wir übernachteten. Hier gab es so gut wie keine Unterschiede zwischen den Orten. Auch das Gesicht der Landschaft blieb gleich, das hier recht lieblich war. Ein sattes Grün begleitete uns, und sogar einige Palmen sahen wir.
    »Wie heißt der nächste Ort?«, fragte Bill.
    »Barno.«
    »Komischer Name.«
    »Egal, wir sollten dort anhalten.«
    Bill nickte. »Und ob. Außerdem habe ich großen Hunger, das mal vorweggenommen.«
    »Kann ich verstehen.«
    Ab und zu fuhr ein kräftiger Windstoß über das Land, ansonsten sah alles normal aus.
    Bei strahlender Helligkeit waren wir nicht mehr unterwegs, sondern von einem grauen bedeckten Himmel begleitet, der hoch über uns lag.
    Es würde auch nicht mehr so lange hell bleiben wie in den Sommermonaten. Wir waren bereits im September. Da stand der Herbst vor der Tür und holte schon tief Atem.
    Allerdings war der September auch ein Monat, den ich mochte und in dem ich mich wohl fühlte.
    Zwei Motorräder überholten uns und wirbelten Staub auf der Fahrbahn hoch.
    Und dann tauchte Barno auf. Es breitete sich vor unseren Augen aus. Ein recht kompaktes Dorf mit einer Kirche aus hellen Mauern und einem feuerroten Hahn auf dem Dach. Es war ein Dorf wie viele andere hier im Land auch und machte auf uns einen sehr sauberen Eindruck. Der blieb auch bestehen, als wir näher kamen. Die Straße führte in einigen Kehren auf den Ort zu. Zwei kleine Tümpel sahen wir, und erste Häuser versteckten sich hinter Bäumen.
    Einen Bach oder einen kleinen Fluss sahen wir nicht. Dafür rollten wir sehr bald in den Ort hinein, der sich als Dorf herausstellte, in dem man noch Luft bekam, denn zwischen den Häusern gab es genügend Lücken.
    »Was sagst du, John?«
    Ich lächelte. »Sieht nicht schlecht aus, wenn ich ehrlich sein soll. Eine sehr saubere Ortschaft.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    Es war bei unserem Vorsatz geblieben. Wir wollten uns einen Platz für die Nacht suchen, und das bevor es richtig
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