Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1789 - Der Fluch aus dem Norden

1789 - Der Fluch aus dem Norden

Titel: 1789 - Der Fluch aus dem Norden
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
handelte.«
    »Verdammt«, sagte ich nur.
    »Das können Sie laut sagen, Sir.«
    »Und wo steckt die Person jetzt?«
    »Ich habe sie nicht von der Brücke weggehen sehen. Sie muss noch hier sein.«
    »Wo denn?«
    »In der hinteren Ecke. Dort kommt wenig Licht hin.«
    »Danke.«
    Ich wollte hin, ich musste hin. Dass diese Frau mit einer Handgranate ausgerüstet war, das konnte mir gar nicht gefallen. Die mussten wir ihr abnehmen.
    »Wohin muss ich gehen?«
    Tom Ash erschrak. »Sie wollen …«
    »Ja, ich will.«
    »Und dann?«
    »Lassen Sie alles meine Sache sein. Tun Sie nur, was man Ihnen befohlen hat.«
    »Okay, Sir.«
    Ich machte mich auf den Weg. Die Brücke war nicht nur mit einem Mann besetzt, ich zählte noch drei andere.
    Sie alle schienen eingefroren zu sein. Sie nahmen keine Notiz von mir. Und das Schiff fuhr weiter auf die offene See zu. Ich nahm an, dass der Eindringling Andrax es so wollte.
    Als ich ein paar Schritte gegangen war, dachte ich an meinen Freund Suko. Den hatte ich hier tatsächlich aus den Augen verloren, doch kurz bevor ich das seitliche Ende erreichte, sah ich ihn.
    Er hatte es sich bequem gemacht. Er saß auf einem Hocker und schaute nur in eine Richtung. Vor ihm saß auch jemand. Und das war eine elegante Frau, bei der ein gewisses Parfüm das Gesicht umwehte.
    Und sie war diejenige, die es uns relativ leicht gemacht hatte, sie zu finden.
    Dass sie bewaffnet war, hatte ich zunächst nicht gesehen. Dann konzentrierte ich mich auf die Hände, die in ihrem Schoß lagen.
    Sie bewegten sich nicht. Sie schaute Suko an, dann mich und lächelte. Dazu hatte sie auch allen Grund, denn sie hielt eine Handgranate in der rechten Hand …
    ***
    Reden musste sie nicht. Ihre Haltung und die Granate sagten mehr als alle Worte.
    »So ist das«, murmelte ich.
    »Jedenfalls haben wir sie, John!«
    »Ja, nur mit einem solchen Aussehen hatte ich nicht gerechnet.«
    »Wie sagte Raniel noch? Er ist ein Gestaltwandler, und das hier ist wohl die schöne Seite.«
    Ich nickte. Dann fragte ich: »Und jetzt? Seid ihr euch schon einig geworden?«
    »Das sind wir.«
    »Und wie soll ich das verstehen?«
    »Das ist ganz einfach«, sagte Suko. »Sie will, dass dieses Schiff bis zu einem bestimmten Punkt fährt.«
    »Und dann zündet sie die Granate?«
    »Genau so soll es sein.«
    Ich schluckte, aber mir lag schon meine nächste Frage auf der Zunge. »Und was hast du vor?«
    Suko lächelte und verzog seine Lippen. »Ich werde das nicht zulassen.«
    »Sehr gut. Wird aber nicht leicht sein.«
    »Ich weiß.«
    »Und wie willst du das durchziehen? Sie hat sicher bereits den Stift von der Handgranate entfernt, vermute ich mal. Du wirst es schwer haben.«
    »Trau mir doch auch mal was zu.«
    »Bitte. Und was?«
    Die Frau mit der rotbraunen Mähne störte uns nicht. Sie hatte uns reden lassen, und Suko nickte mir zu, wobei er zugleich die Fäuste öffnete, die er nebeneinander auf seine Knie gelegt hatte.
    Ich sah, was er darin hielt.
    Es war sein Stab!
    »Alles klar?«, fragte er.
    »Du bist super.«
    »Das weiß ich doch.« Genau eine Sekunde später sprach er das magische Wort.
    »Topar!«
    ***
    Ab jetzt stand die Zeit für fünf Sekunden still. Und jeder in Hörweite des magischen Wortes war nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen. Er geriet in eine perfekte Starre, und zu diesen Personen zählte auch ich.
    Zum Glück nicht Suko, denn er als Träger des Stabs konnte sich bewegen. Und das tat er gründlich. Aber er war auch vorsichtig, als er die Granate aus den Händen der Unperson klaubte. Er sicherte sie mit dem Stift, der an einer dünnen Kette hing, und legte sie dann so weit weg, dass die Frau nicht mehr an sie herankommen konnte.
    Dann war der Zeitpunkt vorbei.
    Jeder konnte sich wieder bewegen. Natürlich auch ich, und mein Blick fiel auf die Frau, die zwar auf ihrem Stuhl saß, aber nicht wusste, was passiert war. Sie konnte es zwar sehen, allein ihr fehlte der Glaube, dass man ihr die Waffe genommen hatte.
    Sie brüllte Suko an!
    Der lachte nur.
    Das war zu viel für sie. Plötzlich warf sie sich mit ihrem Stuhl zurück, fiel auch zu Boden, überrollte sich dort und kam wieder auf die Beine.
    Das gelang ihr mit einem schnellen Sprung, und noch in der Bewegung sahen wir die Verwandlung. Die Frauengestalt war nicht ihr wahres Gesicht, das war ein anderes, und das zeigte sich jetzt wie in einem Schnelldurchgang.
    Die normale Haut verschwand. Sie wurde regelrecht in das Gesicht hineingedrückt aber dafür drückte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher