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1788 - Der Zombie-Sumpf

1788 - Der Zombie-Sumpf

Titel: 1788 - Der Zombie-Sumpf
Autoren: Jason Dark
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    ***
    Karina und ich wussten, dass wir in den Sumpf mussten, und das war alles andere als ein Vergnügen. Es war für uns ein unbekanntes und gefährliches Gelände, in dem wir schnell versinken konnten, wenn wir nicht achtgaben.
    Aber es gab keine andere Möglichkeit.
    Hilfe erhielten wir von einer anderen Seite. Es war Olga Schaljapin, die uns ansprach.
    »Ich sehe es Ihnen an, was Sie vorhaben, und weiß auch, wie gefährlich es für Fremde ist, sich auf den Weg zu machen, deshalb habe ich mich entschlossen, Ihnen zu helfen.«
    »Sie?«, flüsterte Karina, »Sie wollen uns in den Sumpf begleiten?«
    »So ähnlich.«
    »Kennen Sie sich denn aus?«
    »Nein!«
    Diese Antwort enttäuschte uns, und wir verzogen beide unser Gesicht.
    Olga musste leise lachen. »Ich weiß genau, was Sie denken«, sagte sie dann, »aber ich werde Sie nur in den Sumpf hineinführen, und das bis zu einem Punkt, der mir bekannt ist. Den Rest müssen Sie schon allein durchziehen.«
    »Der erste Teil hört sich gut an«, sagte ich.
    »Der zweite könnte es auch sein.«
    »Wieso?«
    Olga lächelte. »Ich werde Sie beide bis zu einem bestimmten Punkt führen. Dort werden Sie ein Boot finden, einen alten Kahn, der noch fahrtüchtig ist. Mehr kann ich für Sie nicht tun.«
    Wir schauten uns an.
    Karina nickte. »Das ist doch was – oder?«
    Ich gab ihr recht. »Und ob.«
    Olga Schaljapin lächelte. »Es freut mich, dass Sie es so sehen. Deshalb sollten wir keine Zeit verlieren.«
    Das war auch in unserem Sinne. Ich fragte mich, was uns bevorstand. Klar, es war ein Weg in unbekanntes Gelände. Und bei dem Begriff Sumpf bekamen Menschen noch immer eine Gänsehaut. Das war auch bei mir nicht anders, und Karina dachte sicherlich ebenso.
    Wir folgten Olga Schaljapin. Um die anderen Leute, die vor ihren Datschen standen, kümmerten wir uns nicht. Olga hatte ihre Haustür mit unserer Hilfe wieder hergerichtet, sodass sie einen normalen Eindruck machte, und jetzt hofften wir, dass niemand der Neugierigen Olgas Haus betrat.
    Es war nicht weit, bis wir die ersten Ausläufer des Sumpfes erreichten. Zu sehen waren sie nicht, aber zu riechen, denn der faulige Geruch wehte uns aus einer bestimmten Richtung entgegen, in der wir auch weitergingen.
    Schon bald wurden wir nur noch von der Natur umgeben. Einen normalen Weg gab es hier nicht und auch keinen, der aus Holzbohlen gebaut worden wäre. Hier musste man sich auf den Menschen verlassen, der sich auskannte.
    Das war Olga Schaljapin. Sie führte uns und der Weg wurde nie so weich, dass wir einsackten. Wir gingen über einen Grasboden, der zwar weich war, aber noch eine gewisse Festigkeit hatte.
    Der Sumpf war auch das eigentliche Reich der Mücken. Wir waren schon beinahe entwöhnt worden, aber jetzt hatten sie uns wieder. Sie umsurrten uns, wir hörten ihr Summen, sie hingen mal auf dem Schweißfilm an unserer Haut fest, und natürlich stachen sie auch, wogegen wir uns nicht wehren konnten.
    Zuerst schlugen wir noch nach ihnen, dann gaben wir es auf. Der Meinung war Olga ebenfalls. »Es hat keinen Sinn, gegen sie zu kämpfen. Sie gewinnen immer.«
    Das sah ich ein. Ich wollte wissen, ob es noch weit war, und Olga schüttelte den Kopf. Dann sprach sie davon, dass es nur noch ein paar Minuten waren. Sie hoffte, das Boot noch an seinem Platz zu finden, denn hin und wieder wurde es benutzt.
    »Wir werden sehen.«
    Die Landschaft veränderte sich. Der Boden weichte immer mehr auf. Ab und zu schmatzte Wasser, wenn wir unsere Füße aus den Trittspuren zogen.
    Wasser lag vor uns. Obwohl es sich um Brackwasser handelte, schimmerte es auf seiner Oberfläche, als wäre es poliert worden. Da kein Wind wehte, gab es auch keine Wellen. Die Luft stand, sie war nicht nur warm, sondern auch stickig.
    Wir gingen nach rechts. Der Boden wurde noch weicher. Krüppelbäume umstanden uns, Farne kitzelten an unseren Hosenbeinen. Hohe Gräser wuchsen hier ebenfalls, und dann entdeckten wir vor uns einen schwachen Nebelstreifen.
    Olga blieb stehen und deutete auf den Nebel. »Hier sind wir am Ziel, Freunde.«
    »Und das Boot?«, fragte Karina. »Wo liegt es?«
    »Keine Sorge, das werden Sie gleich sehen. Kommen Sie.«
    Ab jetzt gingen wir direkt auf das Wasser zu, das hier wieder eine andere Farbe hatte. Das Braune war verschwunden. Jetzt schimmerte es grün, und das lag an den Wasserlinsen, die als Schicht auf der Oberfläche schwammen.
    Und es gab den Kahn. Da hatte sich unsere Führerin nicht geirrt. Er lag sogar
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