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1787 - Maras Blutlust

1787 - Maras Blutlust

Titel: 1787 - Maras Blutlust
Autoren: Jason Dark
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zeigte ein Lächeln, »aber wer bist du?«
    »Ich heiße Mara.«
    »Okay. Und weiter …?«
    »Mara muss genügen.«
    Das akzeptierte ich und sagte: »Also hat die Cavallo dich geärgert oder sogar angegriffen. Wollte sie dein Blut? Hat sie ihre Zähne in deinen Hals geschlagen und dich leer gesaugt? Ist das so mit dir geschehen, Mara?«
    »Ich habe es nicht verhindern können.«
    Sie war offen und ehrlich zu mir. Jetzt hatte ich den endgültigen Beweis dafür, dass ich es nicht mit einem normalen Menschen zu tun hatte, sondern mit einer Person, die ich eigentlich bekämpfen musste, denn auch sie ernährte sich vom Blut anderer Menschen. Und mein Kreuz hatte mich nicht grundlos gewarnt.
    Aber warum der Hass auf Justine?
    Die Frage stellte ich ihr und bekam auch eine Antwort. »Ich war nur Mittel zum Zweck. Sie brauchte Blut, sie hat es sich bei mir geholt, und dann hat sie mich nicht mehr gewollt. Sie hatte vor, mich zu killen, das habe ich bemerkt. Ich kam ihr zuvor.«
    »Wie denn?«
    »Ich bin geflüchtet.«
    Bisher hatte ich immer recht schnell geantwortet. Das tat ich jetzt nicht. Ich dachte nach und fragte mich dabei, ob die Cavallo es so einfach zulassen würde.
    »Und sie hat dich nicht verfolgt?«
    »Nein, denn ich konnte eine günstige Gelegenheit ausnutzen. Ob sie mir auf den Fersen ist, weiß ich nicht. Wenn ja, würde sie ja dir begegnen, und das wäre nicht schlecht. Das würde mich sogar freuen.«
    »Woher kennst du mich?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich kenne dich eigentlich nicht, ich habe nur von dir gehört, und ich konnte erfahren, dass Justine Cavallo dich hasst.«
    »Das stimmt.«
    »Und das wollte ich als Aufhänger für meine Rache nehmen«, erklärte sie mir. »Ich stelle mich praktisch als freiwilliger Köder zur Verfügung. Du kannst in meiner Nähe bleiben. Und wenn die Cavallo mich findet, schlägst du zu. Allein traue ich mich nicht. Außerdem bin ich zu schwach.«
    Jetzt wusste ich Bescheid. Und ich war ziemlich von der Rolle. Ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich in dieser Nacht noch auf so etwas wie einen Job stoßen würde, und das auf eine Art und Weise, die mehr als ungewöhnlich war.
    »Was ist, John Sinclair?« Sie breitete die Arme aus, um mir zu zeigen, dass sie eine Antwort haben wollte.
    »Ich denke nach.«
    »Über was?«
    »Über dich. Und ob ich dir trauen kann. Du gehörst doch eigentlich zu Justine, wenn ich das richtig sehe. Bist du ein Mensch oder bist du tatsächlich eine Blutsaugerin?« Ich wusste ja, dass sie eine war, aber ich wollte den klassischen Beweis von ihr geliefert bekommen.
    Sie reagierte nicht. Ihr war nur anzusehen, dass sie überlegte, und dann öffnete sie ihren Mund. Sie tat es langsam und nicht schnappend, so konnte ich alles verfolgen.
    Ich schaute hin.
    Ja, da waren sie. Zwei Blutzähne wuchsen aus dem Oberkiefer nach unten. Ich musste an die Warnung denken, die mir mein Kreuz geschickt hatte. Sie war nicht umsonst gewesen, das wurde mir jetzt bestätigt.
    Mara klappte den Mund wieder zu. »Glaubst du mir jetzt?«
    »Ja.«
    »Schön. Und ich will dir sagen, dass auch ich ein Risiko eingegangen bin. Ich bin eine Person, die du hassen müsstest. Hassen und dann töten.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Aber manchmal gibt es Ausnahmen von der Regel. Auch Waffenstillstände, sage ich mal.«
    »Und darauf hoffst du?«
    »Ja, du willst sie haben. Du willst die Cavallo in die Finger bekommen. Du musst sie vernichten und ich gebe dir die Chance dazu, ich bin der freiwillige Köder.«
    Mein lieber Mann, das war ein Ding. So etwas war mir noch nie vorgekommen. Da bot sich eine Vampirin ihrem Erzfeind an, um eine von ihren Artgenossen zu vernichten, nachdem die Gestalt in die Falle gelockt worden war.
    »Du zweifelst noch immer, nicht wahr?«
    »Ja, das tue ich.«
    »Warum?«
    »Es kann auch eine Falle sein. Eine Falle, die die Gegenseite perfekt aufgebaut hat.«
    »Nein, keine Falle, ganz und gar nicht. Fallen sehen anders aus. Ich hätte mich ja opfern müssen, und ich habe mich sogar geopfert. Du musst nur deine Waffe ziehen und auf mich schießen. Die geweihte Kugel würde reichen.«
    Ich wollte es nicht. Ich musste dieser Mara ein Kompliment machen, denn sie hatte recht. Was sie tat, das war mit einem großen Risiko verbunden, und deshalb musste ich ihr zustimmen.
    »Okay, du hast mich zwar nicht ganz überzeugt, aber ich bin dabei.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    »Dann wirst du von mir noch weitere Informationen bekommen.«
    »Ich höre.«
    »Nein,
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