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1787 - Maras Blutlust

1787 - Maras Blutlust

Titel: 1787 - Maras Blutlust
Autoren: Jason Dark
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Es konnte auch umgekehrt gewesen sein, was mir letztendlich egal war.
    Und jetzt?
    Sie war verschwunden. Es gab die Nachricht, die ich ihr auch abnahm. Aber wer kam so nahe an sie heran? Wem tat die Cavallo den Gefallen? Ich hatte keine Ahnung. Ich wusste auch nicht, wer diese seltsame Anhalterin war. Konnte man sie als einen normalen Menschen bezeichnen oder war sie mehr? Dann aber im negativen Sinne, dass man sie als Vampir einstufen musste.
    Da konnte ich mir den Kopf noch so sehr zerbrechen, ich würde keine Lösung finden, ohne dass ich mit ihr gesprochen hatte. Sie wollte sich wieder melden, das hatte sie in ihrer Botschaft geschrieben. Komischerweise glaubte ich ihr. Ich fragte mich nur, wie sie sich melden würde. Ob persönlich oder per Telefon. Vielleicht auch mit einer Mail. Es war ja heutzutage alles möglich, auch bei Vampiren.
    Sie zeigte sich nicht mehr und ich entschloss mich, die Fahrt fortzusetzen. Wenn sie etwas von mir wollte, dann sollte sie es auch tun. Wie sie das anstellte, überließ ich ihr.
    Ich startete den Motor, dann fuhr ich langsam an und verließ mich auf mein Fernlicht. Es warf ein helles Tuch über die Straße, touchierte die Ränder, aber zerstörte nicht die Dunkelheit zu beiden Seiten der Straße.
    Schnell fuhr ich nicht. Ich rechnete noch immer damit, dass die Person wie ein Blitz aus heiterem Himmel erschien und mich am Weiterfahren hinderte.
    Den Gedanken hatte ich kaum richtig erfasst, da passierte es erneut. Diesmal gab es eine Variation. Vor mir tauchte das Licht weiterhin in die Dunkelheit ein, aber es gab auch ein Licht hinter mir, und das sah ich mit einem Blick in den Rückspiegel.
    Jemand fuhr dort.
    Jemand war mir auf den Fersen.
    Und er war mit einem Fahrzeug unterwegs, das nur eine Lichtquelle hatte.
    Ich glaubte nicht daran, dass es sich um ein Fahrrad handelte. Wer schneller vorankommen wollte, der musste sich einen motorisierten Untersatz aussuchen.
    Ich gab dem Verfolger die Chance, näher an mich heranzukommen, und fuhr langsamer. Das Fahrzeug hinter mir war zu hören. Der Lautstärke nach musste es ein Motorrad sein.
    Es kam näher.
    Ich sah es im Spiegel, und ich sah auch die Gestalt auf der Maschine sitzen. Ob es nun eine Frau oder ein Mann war, das erkannte ich nicht, weil ein Helm den Kopf schützte und ich nicht durch das Visier schauen konnte.
    Ich fuhr noch langsamer und lenkte dann den Rover an den Straßenrand, wo ich stoppte. Jetzt kam es darauf an, ob mein Verfolger zu mir wollte oder ob er einfach weiterfuhr. Er fuhr zwar weiter, doch er stoppte recht bald und das dicht vor dem Rover.
    Er stieg ab.
    Die Maschine wurde aufgebockt.
    Ich sah alles, prägte mir jede Einzelheit ein und wartete darauf, dass die Person zu mir kam und den Helm abnahm. Das tat sie nicht, aber sie drehte sich um und kam zu mir.
    Jetzt stieg meine Anspannung.
    Und dann geschah etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. Das Kreuz, das auf meiner Brust lag, meldete sich, und das bedeutete Gefahr, die in der Nähe lauerte …
    ***
    Man lernt nie aus. Und auch die Überraschungen waren stets vorhanden. Das erlebte ich am eigenen Leib. Dass sich mein Kreuz gemeldet und mich durch diesen ziehenden Schmerz gewarnt hatte, das war schon ein leichter Hammer.
    Ich war plötzlich gespannt wie der berühmte Bogen und fragte mich nun, wen ich wirklich vor mir hatte. Wer versteckte sich unter dem Helm? Okay, es war eine Frau. Aber sie musste etwas Besonderes sein, sonst hätte ich die Warnung nicht erhalten.
    Blieb ich sitzen? Ging ich nach draußen und schaute mir die Gestalt genauer an? Es drängte mich, den Wagen zu verlassen, denn dann würde ich endlich herausfinden, wer die Person war, die sich bei mir angebiedert hatte.
    Ich drückte die Tür auf.
    Die Gestalt hatte sich nicht von der Stelle bewegt. Sie stand vor ihrer Maschine. Als Oberteil trug sie eine Lederjacke, die bis zum Hals zugeköpft war. Als ich durch das jetzt hochgeklappte Visier in ihr Gesicht schaute, sah ich die ungewöhnliche Bleichheit. Das wies auf einen weiblichen Vampir hin, aber ich wollte nicht schon vorgreifen.
    »Also doch«, sagte ich.
    »Was meinst du?«
    »Du willst mit mir reden.«
    »Ja.«
    »Kennst du mich denn?«
    »Nein, Sinclair, aber ich weiß, wer du bist.«
    »Klar«, sagte ich lachend, »das hätte ich beinahe vergessen. Du weißt ja auch, wer Justine Cavallo ist.«
    »Leider.«
    »Wie gut kennst du sie?«
    »Es reicht aus, um sie nicht zu mögen.«
    »Da stehst du nicht allein«, sagte ich und
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