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1787 - Die Sklaven des Bezirks

Titel: 1787 - Die Sklaven des Bezirks
Autoren: Unbekannt
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sich, sondern sofort die am Äquator schwebende Schaltstation NETWORK.
    Diese Station hatte in Gemeinschaftsarbeit aller Phasenspringer eingenommen werden sollen - mit dem Ziel, das Oszillieren endlich abzustellen.
    Es war ihnen gelungen. Doch was mit ihnen weiterhin geschehen war, entzog sich völlig der Kenntnis derjenigen, die nun in Endreddes Bezirk tätig waren.
    Es war zu erwarten gewesen, daß sich die Phasenspringer in NETWORK aufhielten und die Situation im Griff hatten. Aber warum antworteten sie dann nicht auf die in regelmäßigen Abständen automatisch gesendeten Funkanrufe?
    Myles hatte schon überlegt, ob der grüne Schirm daran schuld sein könnte, den die Phasenspringer möglicherweise gegen die angreifenden Roboter errichtet hatten. Von den Wracks auszugehen, hatten die Operas ja in riesigen Schwärmen gekommen sein müssen.
    Aber jetzt, als Tréogen zwischen ihnen war und um sich griff, war dies auf einmal Schnee von gestern.
    Denn eins und eins zusammengezählt, konnte dies und das Schweigen auf alle Funkanrufe auf der Atlan vertrauten Frequenz nur bedeuten, daß die Phasenspringer nicht mehr in NETWORK waren.
    Und daß nur Tréogen sie vertrieben haben konnte!
    Der Tänzer des Todes. Das huschende Etwas, weder Mensch noch Tier, Fisch oder Fleisch. Wenn er - selten genug - einmal für ein, zwei Sekunden stillstand, dann sah man das Puzzle aus Teilen, die zu den Körpern der verschiedensten Arten zu gehören schienen.
    Ein rund 2,30 Meter großer Alpträum mit großem, rundem Insektenkopf auf einem dünnen und kurzen, jedoch extrem wendigen Hals. Ein hominider Grundkörper darunter, mit zwei vollkommen verschiedenen Armen - der linke dünn und anderthalb Meter lang, rot gepanzert und mit einer mörderischen Krebsschere am Ende; der rechte Arm genauso lang, aber wie von einem Hamamesch.
    Dagegen waren die beiden Beine äußerlich gleich, dünn und wie aus mumifizierten Muskelsträngen bestehend. Sie hätten zu einem menschenähnlichen Wesen gehören können.
    Doch Tréogen tat nicht jedem den Gefallen, sich so lange zu zeigen. Dieses Wesen schien keine Rast zu kennen. Es kam lautlos und holte sich seine Opfer.
    Niemand wußte, warum. Niemand wußte, woher Tréogen kam und wohin erging.
    Allgemein herrschte die Überzeugung, es mit einem Teleporter zu tun zu haben, der zudem weitere Paragaben besaß. Tréogen tötete im direkten Kampf oder aus der Ferne, indem er die Opfer durch eine Art Telekinese zerquetschte oder von innen heraus umbrachte. Es war sogar beobachtet worden, wie er seine Krebsscherenhand mitten in den Leib eines Menschen hineinstieß - und wieder herauszog, als hätte er in ein Hologramm gegriffen.
    Jetzt stand er da, ganz kurz zu erkennen. Kantor hatte das Gefühl, daß die riesigen Facettenaugen des Wesens alles um Tréogen herum in diesem einen Sekundenbruchteil erfaßten. Der Kopf, das konnte Myles gerade noch sehen, drehte sich blitzschnell und ruckhaft um 180 Grad und wieder zurück.
    Dann war die Stelle, an der er gestanden hatte, schon wieder leer. Und bevor Myles zu irgendeiner Reaktion fähig war, hörte er hinter sich einen gellenden Schrei.
    Er spürte, wie ihm eine Gänsehaut über den Rücken lief. Myles hatte den Strahler feuerbereit in der Hand, genau wie alle anderen jetzt auch.
    Dem Akonen, der sich jetzt unter Qualen krümmte und dann zur Seite kippte, war es zum Verhängnis geworden.
    Myles stellte sich das Geschehene später so vor: Der Mann hatte Tréogen unmittelbar vor sich auftauchen gesehen und sofort die Waffe gehoben. Er hatte damit den eigenen schnellen Tod besiegelt.
    Als er am Boden lag und starb, war Tréogen schon wieder an einer anderen Stelle.
    „Nicht schießen!" rief Myles, der sich an Atlans Bericht von Pattrido erinnerte. „Das macht ihm nichts aus, er kann seine Körperstruktur verändern! Wir müßten ihn schon konzentriert unter Feuer..."
    Diesmal war es die einzige Kartanin, die an dem Kommando teilnahm. Die Katzenartige schoß vermutlich aus einem Reflex heraus, eine rein instinktive Reaktion, als sie das Phanton neben sich sah.
    Myles wirbelte bei ihrem Schrei herum und registrierte nur noch den Scherenarm, der sich ruckartig aus ihrem Brustkorb zurückzog.
    Tréogens Bewegung wirkte irgendwie marionettenhaft, aber auch diesmal wieder zu schnell, um sie überhaupt wirklich zu begreifen.
    „Weg mit den Waffen!" brüllte Mirko Tassak. „Wer weiterleben will, bleibt ganz still stehen, egal was geschieht! Wenn ich es sage, dann ziehen wir
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