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1785 - Knotenpunkt Zonder-Myry

Titel: 1785 - Knotenpunkt Zonder-Myry
Autoren: Unbekannt
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aufsuchte. Er kam auf knapp über dreißig, genug, um unentdeckt zu bleiben.
    „Dann wollen wir mal unser Süppchen kochen", murmelte er, als er zu seiner Kiste zurückkehrte.
    „Das ist ein Spruch von Robert Gruener, unserem Vater."
    Der Haluter erstarrte und musterte A-6-78.
    „Mag sein. Es ist eine alte terranische Redewendung."
    Die Androgynen verteilten sich in alle Richtungen. Noch immer imitierten sie mit ihren Impulsen die Opera-Roboter. Sie schirmten den Bereich ab, in dem der Haluter sich bewegte. Tolot untersuchte den Inhalt von zehn Waben. Schaltwände und Geräte von rätselhafter Struktur bildeten den Großteil der Ausstattung.
    Der Haluter begann mit der Untersuchung der ersten Schaltwand. Da es sich bei den Steueranlagen in Endreddes Bezirk um positronische Systeme handelte, stellte es für ihn kein Problem dar, sich mit der Bedienung der Terminals vertraut zu machen.
    Etwas wie eine Zugriffssicherung oder ein Benutzerkodewort gab es nicht. Wozu auch? In Endreddes Bezirk konnten keine Feinde existieren, solange Tréogen nicht berührt wurde. Und selbst jetzt gab es keine Sicherungen gegen eine unbefugte Benutzung. Die Umstellung aller Anlagen auf den Levels dauerte mit Sicherheit Jahrhunderte oder länger.
    Bisher schickte Gomasch Endredde keine Techniker und Programmierer, um Änderungen vornehmen zu lassen.
    Eine Stunde nach seiner Ankunft in der Kuppel besaß Icho Tolot genug Wissen, um einen ersten Zugriff auf das positronische System durchzuführen.
    „Das Kommando Gonozal ist in Bedrängnis", meldete einer der Androgynen in seiner Nähe, der die Kommunikation mit draußen aufrechterhielt. „Du solltest dich beeilen."
    Tolot aktivierte das Terminal und schaltete sich in die Informationsströme des Systems ein.
    RAILWAY STATION war komplett vernetzt; wie der gesamte Bezirk der unbekannten Macht im Hintergrund. Es hätte auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre.
    Der Haluter beobachtete den Datenaustausch zwischen der Kuppel und der Hauptstation, die mit dem Leuchtturm identisch sein mußte. Er rief verschiedene Übersichtssysteme auf und stellte schnell fest, daß die zentrale Steuereinheit von insgesamt zehn Koordinationsstellen bedient wurde.
    Die zehn Kuppeln. In ihnen liefen alle Vorgänge des Areals von RAILWAY STATION zusammen. Hier fand auch die Auswertung nach Kriterien der Wichtigkeit und der Aufrechterhaltung von Abläufen statt. Die Ergebnisdaten liefen dann in die Zentrale im Turm, wo die Zentralpositronik sie abspeicherte und auswertete.
    Und möglicherweise ging von dort aus eine Informationsschiene nach ganz oben zu dem, der das alles erbaut hatte oder hatte erbauen lassen und der für das Schicksal mehrerer Völker verantwortlich zeichnete.
    Acht Minuten später fand der Haluter den Schaltplan von RAILWAY STATION. Das, was auf der Holo-Matrix in NETWORK nicht mehr als ein fetter Klecks gewesen war, entpuppte sich hier als filigranes Netz von Informationsflüssen.
    Icho Tolot prägte sich den Schaltplan ein. Mit seiner Hilfe vermochte er jetzt, jede Art von Informationsaustausch zu erkennen und die kritischen Bereiche auszumachen, die ihm gefährlich werden konnten.
    Die Zentrale im Leuchtturm verfügte über ein umfangreiches Sicherheitssystem bei falschen Eingaben oder Versuchen, über externe Eingabemedien unmittelbar auf sie zuzugreifen. Laut Schaltplan besaß sie die Möglichkeit, sich von den zehn Außenstellen zu trennen und diese zudem in lebensgefährliche Fallen zu verwandeln.
    Irgendwann in der Vergangenheit schienen zumindest grobe Vorsichtsmaßnahmen gegen Eingriffe von Wesen wie Tréogen getroffen worden zu sein.
    „Kara-Var-Neth ist tot. Blauoperatoren haben sie getötet", meldete der Androgyne.
    Icho Tolot stieß einen Laut aus, der das halutische Pendant zu einem terranischen Seufzer sein mochte.
     
    *
     
    Die Aktion mit der Kiste ergab nur einen Sinn, wenn er seinen Aufenthaltsort geheimhielt und nichts tat, das ihn verriet. Tolot wählte seine Eingriffe mit großer Sorgfalt und tat nichts, was er nicht zuvor mit dem Planhirn mehrfach durchgerechnet hatte.
    Er verschickte positronische Informationspakete an andere Kuppeln. Sie unterschieden sich nicht von denen, die überall in RAILWAY STATION unterwegs waren. Sie enthielten Informationen über Vorgänge in den Lagersektoren, über Flugbahnen von aufsteigenden Werften und allem, was mit dem Betrieb der Station zu tun hatte.
    Nach ein paar Mikrosekunden veränderten sie jedoch ihre Struktur, bauten sich
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